Schloss Sonnenstein: Absicherung einer Festungsanlage

Seit Dezember 2011 beherbergt Schloss Sonnenstein den Verwaltungssitz des Landratsamts Landkreis Sächsische Schweiz. Das historische Ensemble wurde innerhalb von drei Jahren umfassend saniert und umgebaut. Mit der Absicherung der Festungsanlage wurde die Firma Bosch Sicherheitssysteme GmbH beauftragt.
Schloss Sonnenstein, hoch oben über dem Pirnaer Stadtteil Sonnenstein gelegen, ist eine teilweise original erhaltene Festung aus dem 13. Jahrhundert. Sie sollte ursprünglich die Handelsrouten von Stolpen nach Prag und vom Königstein nach Meißen sichern. Über die Jahrhunderte hinweg hat das Schloss, das etwa 70m über der Elbe auf einem Felsplateau liegt, eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Seit Dezember 2011 beherbergt Schloss Sonnenstein nun den Verwaltungssitz des Landratsamts Landkreis Sächsische Schweiz. Im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft des Landkreises mit dem Baukonzern Bilfinger-Berger (diese Partnerschaft wurde am 3. Mai 2011 in Berlin mit dem Innovationspreis PPP 2011 ausgezeichnet) wurde das historische Ensemble innerhalb von drei Jahren umfassend saniert und umgebaut. Die Baumaßnahmen begannen im Januar 2009 – im Dezember 2011 konnte Schloss Sonnenstein dann seiner neuen Bestimmung übergeben werden.

Planerische und bautechnische Herausforderung

Mit der Absicherung der Festungsanlage wurde die Firma Bosch Sicherheitssysteme GmbH beauftragt. Bosch hatte hierbei aufgrund der Komplexität und besonderer Denkmalschutzbestimmungen einige planerische und bautechnische Herausforderungen zu meistern. Der Gebäudekomplex mit einer Gesamtfläche von 17.700m² besteht aus dem Stadt- und Elbflügel, einem Parkhaus, einem Torhaus, einer Cafeteria sowie einer Bibliothek. Das Parkhaus ist zugleich auch Abstellplatz für die Fahrzeuge des Ordnungsamtes. Zum Schutz der historischen Räumlichkeiten wurde die modulare Brandmeldeanlage Serie 5000 sowie 540 Brandmelder eingebaut. In Räumen mit erhöhtem Sicherheitsbedarf wie den Server- und IT-Räumen erfolgt die Brandfrühdetektion über Rauchansaugsysteme. Die Fluchttürsteuerung aller Notausgangstüren erfolgt ebenfalls über die Brandmeldezentrale. Mehr als 150 Bewegungsmelder und über 400 Fenster- und Türkontakte sorgen über zwei miteinander vernetzte Einbruchmeldezentralen MAP5000 für Sicherheit und eine nahezu lückenlose Kontrolle.

Zutrittskontrolle inbegriffen

Der Zugang zu den verschiedenen Bereichen des Gebäudes kann separat geregelt werden. Während einige Räume öffentlich begehbar sind, sind andere Bereiche wie der IT-Bereich dauerhaft scharf geschalten und dürfen nur mit Sonderrechten betreten werden. Eine zusätzliche Anforderung aus dem Gebäudemanagement war es u.a., eine automatisierte Regelung der Heizung zu realisieren. Dies erfolgte mittels der Magnetkontakte an den Fenstern zur Einbruchmeldezentrale und von dieser über eine Datenschnittstelle zur Gebäudeleittechnik. Wird in einem Raum ein offenes Fenster gemeldet, werden die Ventile an der Heizung entsprechend geregelt. Die Kassenautomaten im Öffentlichen Bereich des Parkhauses werden ebenfalls mit einer Einbruchmeldezentrale abgesichert. Für einen geregelten Zutritt sowohl der Mitarbeiter des Landratsamtes als auch der Besucher wurde eine Kombination aus einem Online-Zutrittskontrollsystem, Offline-Lesern und digitalen Pegasys-Schließzylindern installiert. Identifikationsträger sind multifunktionale, berührungslose Transponder mit dem vom BSI zertifizierten Lese- und Verschlüsselungsverfahren Mifare DesFire EV1. Die Verwaltung und Administration läuft über das Managementsystem BIS Access Engine. Ebenfalls über diese Software werden die umfangreichen Motorschlösser der vielen Automatiktüren angesteuert.

Integrierte Zeiterfassung

Eine besondere Herausforderung bestand darin, die vorhandene Personalzeiterfassung zu integrieren. Auch hier kommen die multifunktionalen Transponder des Bosch-Zutrittskontrollsystems zum Einsatz.

Technisch im 21. Jahrhundert angekommen

Mit der Integration eines Chips für die Nutzung der Drucker- und Kopiergeräte in den Transponder ist es gelungen, sowohl für den Zugang, den Betrieb der Poller und Schranken, der Zeiterfassung als auch für die Nutzung von Drucker und Kopierer nur ein Medium zu realisieren. Durch seine Renovierung und die durchgeführten Absicherungsmaßnahmen ist Schloss Sonnenstein nun auch technisch im 21. Jahrhundert angekommen.

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