Handy wird zur Türsprechstelle

Handy wird zur Türsprechstelle

Auch außer Haus immer erreichbar

Im Eigenheim ist eine smarte Türsprechstelle nicht nur bequem, sondern auch als Schutz vor Einbrechern gefragter denn je. Denn die meisten Einbrecher versichern sich zunächst per Klingel, dass niemand zuhause ist. Wenn das Türgespräch in diesem Fall etwa auf ein Handy weitergeleitet wird, kann man vorgeben, daheim, aber verhindert zu sein. Diese stetige Erreichbarkeit machen sich nun auch immer mehr gewerbliche Nutzer zu Eigen.

Neben dem erhöhten Einbruchschutz gibt es viele Gründe, wieso smarte Türsprechstellen auch in Unternehmen Sinn machen. Dazu gehört, dass Kunden und Lieferanten auch außerhalb der offiziellen Büro- und Öffnungszeiten einen Ansprechpartner haben, mit dem sie über die Türsprechanlage bzw. das Telefon kommunizieren können. Mit Hilfe von sogenannten DoorLines – über die das Türgespräch per Telefon angenommen, aber auch bei Bedarf das entsprechende Tor geöffnet werden kann – ist es beispielsweise möglich, Waren jederzeit abzuladen und somit Lieferketten effizienter zu gestalten.

Einsatzgebiete

DoorLines werden seit jeher in vielen Arztpraxen und Apotheken eingesetzt. Die Notwendigkeit der stetigen Erreichbarkeit für Apotheken führte im Laufe der Zeit zur Entwicklung einer sogenannten Apothekerschaltung. Darunter versteht man einen Mechanismus, bei dem zunächst eine Nebenstelle angerufen wird. Ist diese nicht besetzt, werden automatisch andere Nebenstellen nacheinander oder auch gleichzeitig alarmiert. Eine stetige Erreichbarkeit ist aber auch in vielen anderen Bereichen nützlich und mitunter unabdingbar. Parkhäuser nutzen z.B. schon seit vielen Jahren DoorLines, um ihren Kunden bei Problemen mit der Ein- und Ausfahrt immer einen Ansprechpartner liefern zu können. Auch in Warenlagern sowie in der Logistik finden sich häufig Türsprechstellen, die auch außerhalb der Öffnungszeiten einen Ansprechpartner vermitteln.

Der bewährte DECT-Funk macht die Anbindung an die TK-Anlage zum Kinderspiel. (Bild: Telegärtner Elektronik GmbH)

Auf den Anschluss kommt es an

Moderne Türsprechstellen können bereits seit vielen Jahren als Nebenstelle der Telefonanlage angeschlossen werden, wenngleich es viele Elektriker und Facility Manager gibt, die von einer solchen Verbindung noch nie etwas gehört haben. Allerdings haben sich der Anschluss sowie die Telefonanlagen in den vergangenen Jahren dramatisch verändert.

Als Nachrüstlösung für bestehende Türsprecheinrichtungen und im gewerblichen Umfeld sind sogenannte Briefkasten- oder Hinterbaumodule erhältlich. (Bild: Telegärtner Elektronik GmbH)

Während früher nahezu alle Gespräche über eine Zweidraht- bzw. die a/b-Schnittstelle vermittelt wurden, gibt es heute immer häufiger IP-Nebenstellen in Gebäuden, die per Voice-over-IP (VoIP) das Gespräch vermitteln. Die Vorteile einer IP-Nebenstelle sind vielfältig: So können neben dem Türgespräch auch andere Informationen wie Bilder oder Videos weitergeleitet werden. Darüber hinaus ist die IP-Technik deutlich flexibler bei der Weiterleitung eines Türgesprächs. So können beispielsweise beliebig viele Mobil- und Festnetztelefone gleichzeitig angesprochen werden. Je nach Hersteller heißen Türsprechstellen, die an eine Telefonleitung angeschlossen werden, DoorLine, DoorCom oder auch Doorbird. Grundsätzlich unterscheiden sie sich in der Anschlussart – entweder über ein Ethernet-Kabel oder als analoges Telefon über zwei Kupferadern. Die analoge Schnittstelle wird auch als a/b-Schnittstelle bezeichnet und jedes Speedport-Modem sowie jede Fritz!Box verfügt über eine oder mehrere solcher analogen Telefonanschlüsse. In den vergangenen Jahren sind immer mehr Telefon-basierte Türsprechstellen hinzugekommen, die als IT-Nebenstelle über VoIP verbunden werden. Die neue IP-Technik bietet diverse Vorteile gegenüber der analogen Technik, wie etwa die höhere Anzahl der IP-Nebenstellen und die einfache Integration der Nebenstellen in eine VoIP-Telefonanlage, wie man sie in jedem gewerblichen Umfeld findet. Auch die umfangreichen Weiterleitungsoptionen auf mehrere Nebenstellen sind äußerst nützlich. Darüber hinaus bietet die IP-Übertragung den Vorteil, dass neben dem Gespräch (Audio) auch ein Kamerabild (Video) übertragen werden kann. Dafür gibt es allerdings, anders als bei der Sprachübertragung, keinen einheitlichen Standard, sodass Türsprechstellen und Telefon für die Übertragung von Videos aufeinander abgestimmt werden müssen.

 DoorLine Touch-XS IP

IP-Türsprechstellen gibt es viele. Im gewerblichen Umfeld sollten allerdings IP-Türsprechstellen zum Einsatz kommen, die deutlich stabiler und langlebiger sind als günstige Produkte für den Heimanwender. Als Teil einer professionellen Lösung empfiehlt es sich daher auf Markenprodukte zu setzen, wie etwa die DoorLine Touch-XS IP von Telegärtner. Dabei handelt es sich um eine SIP-Video-Türsprechanlage. Über ein großes Touchdisplay können Besucher den gewünschten Gesprächspartner wählen – das integrierte Telefonbuch ist für bis zu 1.000 Einträge ausgelegt – oder über die im Touchdisplay eingeblendete Klingeltaste direkt einen fest hinterlegten Gesprächspartner anklingeln. Aufgrund der VoIP-Technik kann die Türsprechanlage problemlos in vorhandene, kompatible TK-Infrastrukturen eingebunden werden. Ein eigener Audio-DSP sorgt auch in lauten Umgebungen für qualitativ hochwertiges Freisprechen und für gute Sprachverständlichkeit, während man per Videokamera mit 180°-Panorama-Bild live und in Farbe sehen kann, wer vor der Tür steht. Ein integrierter RFID-Kartenleser kann ebenso als Zutrittskontrolle genutzt werden wie ein PIN-Code. Die Konfiguration der DoorLine Touch-XS IP erfolgt über einen Webbrowser.

Carus Argos von TCS

Der legitime Nachfolger der DoorLine Classic, die DoorLine Slim in weiß und schwarz. (Bild: Telegärtner Elektronik GmbH)

Eine weitere Türsprechanlage für den professionellen Bereich ist die Cargus Argos von TCS. Konzipiert wurde die Türsprechstelle als Außenstation für den Wohnbau wie auch für den gewerblichen Einsatz. Die Auswahl der gewünschten Kontaktperson erfolgt per Touchscreen-Bedienung über ein 5,7″-LC-Display. Für eine natürliche Wiedergabe wird laut Hersteller eine hochwertige Echo-Unterdrückung eingesetzt. Die Video-Aufnahme erfolgt durch eine 100°-Kamera mit 2MP-CMOS-Sensor. Wie die DoorLine von Telegärtner Elektronik kann die Türsprechanlage auch zur Zutrittskontrolle eingesetzt werden und besitzt einen integrierten RFID-Leser – und ebenfalls ein Codeschloss. Der Startbildschirm lässt sich individuell an die Kundenanforderung anpassen.

Tillmann Braun, freier Journalist
www.telegaertner-elektronik.de

Telegärtner Elektronik GmbH
www.telegaertner-elektronik.de

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