Rohrgebundene Elektro-Installationen

 (Bild: Fränkische Rohrwerke)
(Bild: Fränkische Rohrwerke)

Knackpunkt: Bauliche Infrastruktur

Die EU-Richtlinie findet national im ‚Gesetz zur Erleichterung des Ausbaus digitaler Hochgeschwindigkeitsnetze‘ (DigiNetz-Gesetz) ihren Niederschlag. Das heißt u.a.: Künftig soll bei jeder Baustelle an Verkehrswegen der weitere Bedarf für den Breitbandausbau durch Mitverlegung von Rohren erfüllt werden. Bei der Erschließung von Neubaugebieten wird diese Mitverlegung immer gewährleistet. Der Glasfaser wird für die Zukunft das höchste Potential zugeschrieben, und sie soll, mittelfristig, möglichst umfänglich verfügbar sein. Es stellt sich aber die Frage, ob und wie sich diese Leitungsqualität im Gebäudeinneren fortsetzt. Rohbau und Ausbau sollen Jahrzehnte überdauern. Vor dem Hintergrund der oben beschriebenen Geschwindigkeit des technischen Wandels und der Digitalisierung ist es also unmöglich, abzuschätzen, mit welchen technischen Entwicklungen unsere Gebäude in der Zukunft konfrontiert werden. Was wir aber tun können, ist, eine bauliche Infrastruktur vorzuhalten, welche in der Lage ist, auf möglichst viele denkbare Entwicklungen zu reagieren. Wer seine Hoffnungen dabei allein in kabellose Systeme setzt, wird möglicherweise böse überrascht werden, denn gerade die kabelgebundene Infrastruktur wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Das liegt u.a. daran, dass hochleistungsfähige WLAN-Signale störanfälliger und in ihrer Reichweite beschränkt sind. Experten gehen davon aus, dass es künftig mehrere, dezentrale WLAN-Punkte, statt einer zentralen Anlage geben wird. Diese könnten dann in verschiedene Kreise eingebunden werden, sodass das System raumweise abgeschaltet werden kann, etwa um unerwünschte Strahlenbelastung zu minimieren oder Standby-Strom zu sparen. Alle diese Punkte müssen zuverlässig mit großen Datenmengen versorgt werden, was für eine rohrgebundene Erschließung spricht. Diese ist im Prinzip leicht und kostengünstig herzustellen, sie muss nur rechtzeitig bedacht und geplant werden, im Neubau wie bei der Renovierung im Bestand. Bauherren und Nutzern von Immobilien sollten von Fachleuten darauf hingewiesen werden, dass die Schaffung entsprechender Volumen in Form von Leerrohren, Bodentanks, Decken-, Wandauslässen etc. einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunftssicherheit, Nutzungskomfort, und damit Werterhalt darstellen.

„Leerrohre sind Gold wert“

 (Bild: Fränkische Rohrwerke)
(Bild: Fränkische Rohrwerke)

Marc Kessler vom Breko Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. empfiehlt ganz grundsätzlich, „Leerohre sind Gold wert, sie sollten auf jeden Fall immer verlegt werden!“ Schließlich wäre es wenig zielführend, Gebäude an das Glasfasernetz anzuschließen, um dann festzustellen, dass sich die Verteilung der Daten im Haus als problematisch erweist, weil die notwendige bauliche Infrastruktur nicht bedacht wurde. Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang doppelwandige, stoßkantenfreie Rohre mit einer mittleren Druckfestigkeit die sich sowohl in Beton, als auch unter Putz sehr gut verlegen lassen. Durch ihren formstabilen Aufbau werden zu kleine Biegeradien, welche die spätere Installation behindern können, sicher vermieden und gleitfähige innere Oberflächen unterstützen über viele Jahre das problemlose Einziehen und Einschieben von Datenleitungen. Dort, wo die Erschließung des Gebäudes über sein Inneres problematisch ist, etwa im Bestand, ist aufgrund eines geprüften Systems auch die Verlegung von Leerrohren über die Fassade möglich. Die hierfür verwendeten Wellrohre weisen eine erhöhte Druckfestigkeit von 500N/5cm auf und sind von -25 bis + 90°C zuverlässig temperaturbeständig. Sie werden unterhalb der Dämmung auf der Außenwand verklebt, sodass Schlitz- oder Fräsarbeiten nicht anfallen. Diese Technik ist für die Gebäudeklassen GK 1 bis GK 3 vorgesehen. Besteht die Dämmung der Fassade aus einer WDVS (Wärmedämm-Verbundsystem), können geprüfte Rohre nach entsprechenden Maßgaben auch bei Gebäudeklassen GK 4 und GK 5 durch vorhandene Brandriegel geführt werden.

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