Lademanagement für die Elektromobilität

Sukzessiver Ausbau

Ladestationen, die nach diesem Prinzip erstellt wurden, können von Elektroinstallateuren sowie von der Betriebstechnik eines Unternehmens selbst modifiziert und auch gemischt betrieben werden. Sind die ersten Ladestationen in Betrieb, kann auf diese Art und Weise die Ladeinfrastruktur nach Anforderung sukzessive ausgebaut werden. Mit einer stetig wachsenden Ladeinfrastruktur – von wenigen Ladestationen bis hin zu einem ausgedehnten Ladepark – stellt sich auch die Frage nach der stabilen Energieversorgung. Planer und Errichter von Ladeparks stehen zunehmend vor der Herausforderung, mit einem eingeschränkten Netzanschluss die optimale Ladeleistung für jeden Ladepunkt zu erzielen – bei einem sicheren und hochverfügbaren Betrieb. Voraussetzung dafür ist ein funktionales Lastmanagement – dabei wird unterschieden zwischen statischem und dynamischem Lastmanagement. Statisch bedeutet hier, dass die Ladepunkte je nach verfügbarer Energie freigegeben oder gesperrt werden – unabhängig von der Leistung, die an jedem einzelnen Ladepunkt abgenommen wird. Beim dynamischen Lastmanagement wird zu jeder Zeit auf den aktuellen Leistungsverbrauch der Ladepunkte reagiert – in Abhängigkeit der verfügbaren Anschlussleistung. Wichtiges Kriterium hierbei ist auch, ob ein-, zwei- oder dreiphasig geladen wird. Ob nun statisch oder dynamisch – in beiden Fällen kann sich die Anschlussleistung im Betrieb ändern, und das Lastmanagement muss angemessen auf die Änderung reagieren. Der Vorgabewert der Anschlussleistung kommt von einem überlagerten Managementsystem, z.B. aus dem Gebäudemanagement. In diesem Fall wird die Ladeinfrastruktur zum integralen Bestanteil eines übergeordneten Energiemanagements.

Übergeordnetes Lademanagement

Voraussetzung für ein leistungsstarkes Lastmanagement ist zudem, dass die in den Ladestationen verbauten Ladesteuerungen eine Modifikation des Ladestroms während des Ladevorganges ermöglichen. Diese Funktion ist in den Ladesteuerungen von Phoenix Contact bereits als Standard implementiert. Unabhängig von Standort und Energieversorgung erfolgt die Berechnung der Ladevorgänge. Hier wird häufig gefordert, den Ladepunkt – je nach Vernetzungsgrad der Ladestationen – einzeln oder mit einer übergeordneten Management-Software in das Abrechnungssystem zu integrieren. Für den Betrieb als Stand-Alone-Ladestation muss die Ladesteuerung in die Abrechnungssysteme integrierbar sein. Etabliert hat sich hier das Open Charge Point Protocol (OCPP). In diesem Protokoll sind die für den Ladevorgang notwendigen Parameter, wie Authentifizierung, Status, Energiewerte etc. enthalten. Sobald die Ladesteuerung also eine OCPP-Schnittstelle mitbringt, hat jede Ladestation eine Verbindung zum Abrechnungssystem. Für Ladepunkte in Parkhäusern und auf Parkplätzen kann das oben beschriebene Lastmanagement sowie die Einbindung in ein Abrechnungssystem über eine Managementsoftware erfolgen. Mit der EV Charging Suite von Phoenix Contact wird der Betrieb von Ladestationen und Ladeparks erheblich optimiert. Die EV Charging Suite verfügt über eine Anbindung an jede Ladesteuerung im lokalen Verbund von Ladestationen. Auf diese weise kann die Suite den gesamten Verbund steuern. Auch im Hinblick auf ein effizientes Abrechnungssystem ist die Charging Suite eine sinnvolle Investition, da sie als einzige Verbindung fungieren kann. Bei vielen gängigen Installationen wird jede Verbindung zu einem Abrechnungssystem über die SIM-Karte des Abrechnungssystem-Anbieters eingerichtet. Als Konsequenz entstehen für jede Verbindung laufende monatliche Kosten. Über die Charging Suite können nun mehrere Ladepunkte zusammengefasst werden, was die laufenden Kosten erheblich reduziert.

Fazit

Die Software EV Charging Suite bildet die Schnittstelle zwischen Fahrer, Ladepark- und Netzbetreiber sowie Abrechnungsanbieter. Das integrierte Lastmanagement sorgt für die optimale Aufteilung der zur Verfügung stehenden Anschlussleistung auf die Ladepunkte. Dies vermeidet Ausfälle durch Lastüberschreitungen. Außerdem unterstützt die Software eine komfortable Verwaltung der Ladepunkte und Nutzer, verschiedene Autorisierungsmethoden sowie eine verbrauchsgerechte Abrechnung über den Backend-Anbieter.

EV Charging Suite – auf einen Blick:

  • Intelligentes Lastmanagement sorgt für optimale Verteilung der Anschlussleistung und vermeidet Lastüberschreitungen
  • Einfache Inbetriebnahme, Konfiguration und Überwachung per Web-Oberfläche
  • Zukunftssicher und skalierbar durch einfaches Hinzufügen und Verwalten von Ladepunkten
  • Zuverlässiges Loggen aller Ladevorgänge zur Echtzeitvisualisierung und präzisen Abrechnung über OCPP (Open Charge Point Protocol)
  • Komfortable Anbindung an übergeordnete Gebäude- und Energiemanagementsysteme