Sichere Ladesysteme in der Garage

Das Nachrüsten von Bestandsgebäuden ist eine große technische Herausforderung, denn die Stromleitungen sind oft nicht für die dauerhaft erhöhten Belastungen geeignet. (Bild: TÜV Süd)

Das Nachrüsten von Bestandsgebäuden ist eine große technische Herausforderung, denn die Stromleitungen sind oft nicht für die dauerhaft erhöhten Belastungen geeignet. (Bild: TÜV Süd)

Anforderungen an die Installation

Nach Abschluss der Planungsphase, in der die Anforderungsprofile an die Ladeinfrastruktur definiert werden, folgt die Auswahl der geeigneten Komponenten. Diese müssen dem Stand der Technik entsprechen. Infrage kommen somit nur Produkte mit CE-Kennzeichnung, die gemäß der geltenden EU-Richtlinien entwickelt, hergestellt und in Verkehr gebracht wurden. Dazu müssen die Hersteller und Importeure insbesondere die für Ladestationen maßgebliche Niederspannungsrichtlinie 2014/35/EU und die Richtlinie zur elektromagnetischen Verträglichkeit berücksichtigen. Die Installation der Ladesäulen bzw. Wallboxen übernehmen Elektrofachkräfte, die als Errichter der Anlagen alleine für die ordnungsgemäße Ausführung verantwortlich sind. Gerade die Nachrüstung von Ladesäulen innerhalb von Bestandsgebäuden stellt dabei eine große technische Herausforderung dar. Die bestehenden Leitungen sind oft nicht für die dauerhaft erhöhten Strombelastungen geeignet. In jedem Fall gelten die Vorgaben des Verbands Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE), wie sie in §49 EnWG definiert sind. Elektrofachbetriebe müssen ebenso die Normenreihe DIN VDE0100 ‚Einrichtung von Niederspannungsanlagen‘ berücksichtigen, die als anerkannte Regeln der Technik u.a. für Ladestationen gelten. Nach Abschluss der Installationsarbeiten und vor Inbetriebnahme überprüfen die Elektrofachkräfte selbst die Sicherheit der Ladesysteme. Anschließend erfolgt dann die Übergabe an den Auftraggeber bzw. Betreiber, der die Ladesäulen in regelmäßigen Abständen wiederkehrend zu prüfen hat.

Externe Expertise einbeziehen

Bauherren und Betreiber könnend die Planung und/oder die Installation von Ladesäulen oder Wallboxen vor Inbetriebnahme bzw. wiederkehrend von unabhängigen Organisationen wie TÜV Süd prüfen lassen. Dies schafft Sicherheit hinsichtlich des technischen Zustandes der Anlage. Sollten bei der Prüfung Mängel festgestellt werden, lassen sich diese in der Regel zeitnah mit weit geringerem Aufwand und zu niedrigeren Kosten beseitigen, als dies später im laufenden Betrieb möglich wäre. Außerdem können die Verantwortlichen mit der Prüfung durch externe Sachverständige dokumentieren, dass alle relevanten gesetzlichen und versicherungstechnischen Vorgaben erfüllt wurden. Auch im weiteren Betrieb der Ladeinfrastruktur muss die Sicherheit jederzeit gewährleistet sein. So müssen durch Unfälle, Vandalismus oder andere äußere Einflüsse wie Rohrbrüche oder Extremwetterlagen verursachte Schäden zügig erkannt und umgehend beseitigt werden. Ebenso müssen die Betreiber eine verantwortliche Elektrofachkraft bestellen (VEFK), die Wartung, Instandhaltung und wiederkehrende Prüfungen übernimmt. Hier können unabhängige Experten von TÜV Süd ebenfalls unterstützen, um die technische Sicherheit der Ladeinfrastruktur dauerhaft zu gewährleisten.

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TÜV Süd Industrie Service GmbH
www.tuev-sued.de

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