Greifswald setzt auf moderne Beleuchtung

Umstellung auf LED in der Universitätsbibliothek

In der Zentralen Universitätsbibliothek der Universität Greifswald erzielt eine moderne LED-Beleuchtung effizientes Licht und eine angenehme Leseatmosphäre. Die veraltete Beleuchtung wurde im Rahmen des Förderprogrammes ‚Nationale Klimaschutzinitiative‘ erneuert. Dank energiesparender LED-Technik konnte der Stromverbrauch in den Regalbereichen um 57 Prozent gesenkt werden. Bei täglichen Öffnungszeiten von 8 bis 24 Uhr spart die Uni dadurch etwa 100.000 Euro jährlich allein an Stromkosten.

Bild: Jan-Eric Winkelmann, Rostock, für Regiolux

Mit einer CO2-Einsparung von 60 Prozent für das komplette Projekt trägt die Unibibliothek zu den Klimazielen der Stadt Greifswald bei. Diese will ihren Energiebedarf bis zum Jahr 2050 halbieren und den CO2-Ausstoß gegenüber 2005 um 80 Prozent senken. Sie gehört damit zu einer Gruppe von insgesamt 22 Kommunen, die vom Bund den Zuschlag für einen ‚Masterplan 100% Klimaschutz‘ erhalten hat. So sollen Leuchttürme des Klimaschutzes geschaffen werden, an denen sich andere Kommunen orientieren können. „Die alte Beleuchtungsanlage in der 2001 fertiggestellten Unibibliothek war sehr störanfällig und der Aufwand für die Wartung enorm“, sagt Christian Tambach, Referatsleiter Technik der Uni Greifswald. „Die Haustechniker waren früher täglich eine halbe bis eine Stunde beschäftigt, um defekte Leuchtmittel auszutauschen.“ LED-Leuchten boten sich daher schon allein durch die lange Lebensdauer der LEDs von rund 50.000 Stunden an. Die Universität verwirklicht bereits seit mehreren Jahren das Prinzip des nachhaltigen Bauens. Denn Stadtverwaltung und Universität sind Partner des Greifswalder Klimaschutzbündnisses. Bei allen Neubauten ist z.B. LED-Beleuchtung und – wo immer möglich – Geothermie und Geokälte vorgesehen. Bei der Planung der neuen Beleuchtungsanlage ging es jedoch nicht nur um Energieeffizienz, sondern auch um Sehkomfort in allen Bereichen der Bibliothek.

Die Beleuchtung des gläsernen Aufzugs ist über ein integriertes Lichtband mit der ‘clip-on’ von Lichtwerk elegant gelöst. Die schmale, durchgehende Lichtlinie verbindet alle Etagen der Bibliothek. (Bild: Jan-Eric Winkelmann, Rostock, für Regiolux)

Auswahlkriterien für die Beleuchtung

Wichtigstes Auswahlkriterium war die Lumen/W-Ausbeute der Leuchten, um die Beleuchtungsstärke zu steigern und gleichzeitig die Energiekosten und die CO2-Werte zu senken. Wichtig war den Verantwortlichen darüber hinaus die richtige Lichtfarbe der LED-Leuchten. „Um die ideale Farbe des Lichts zu finden, haben wir vor der Ausschreibung Tests durchgeführt“, erklärt Dr. Peter Rief, Leiter des Dezernats Planung und Technik der Uni. Die Wahl fiel letztendlich auf Leuchten von Regiolux. Die Elektroplaner von BLS Energieplan, Greifswald, stellten die Licht- und Effizienzberechnung zur Verfügung und die Firma Elektro-Anlagenbau Neustrelitz wurde mit dem Elektro-Gewerk beauftragt. Es fand eine große Bemusterung mit den Projektpartnern statt, zu der auch die Mitarbeiterinnen der Bibliothek hinzugezogen und um ihre Meinung gebeten wurden. Die Fachleute von Regiolux präsentierten die verschiedenen Beleuchtungslösungen und ihre Funktion, beantworteten Fragen und klärten Details. Man entschied sich für die Lichtfarbe 4.000K in Neutralweiß (840) – ein für Bibliotheken optimales Arbeitslicht. Es wirkt aktivierend und die Konzentration fördernd bei den Nutzern. Damit der Umbau schnell und lautlos erfolgen konnte, wurden die Maße der neuen Leuchten an die der Vorgänger-Leuchten angepasst und ein ähnliches Befestigungszubehör verwendet. Da keine Maler- und Deckenarbeiten vorgesehen waren, konnten die Leuchten so einfach demontiert und an gleicher Stelle 1:1 ausgetauscht werden.

Als Ergänzung zu den Lichtbändern sorgen die Einbau-Downlights Loda für die Wegbeleuchtung. (Bild: Jan-Eric Winkelmann, Rostock, für Regiolux)

LED-Leuchten für alle Anwendungen

Ein Großteil der neuen Lichttechnik besteht aus LED-Lichtbändern zwischen den Regalen. Die Regalbeleuchtung, die zuvor hauptsächlich aus 1,2m langen Langfeldrasterleuchten mit Leuchtstoffröhren bestand, konnte mit dem efizienten SDT-Schnellmontagesystem von Regiolux auf den neuesten Stand der LED-Technik umgerüstet werden. Projektbezogen wurde sowohl die Länge als auch die Farbe der Leuchten so angepasst, dass sie exakt mit den Abmessungen der Regale und deren Optik übereinstimmen. Auch für die Befestigung an C-Schienen fand das Unternehmen eine passende Lösung. Die Lichtbänder mit Individual.Lens.Optic erzeugen hohe Lichtströme von 4.000lm und eine Lichtausbeute von bis zu 154lm/W. Sie sind als Anbauleuchten mit direkter Lichtverteilung, tief-breitstrahlend, an den vorhandenen C-Schienen in 3,50m Höhe montiert. Die Regale werden durch die Lichtbänder bis in die unterste Reihe ausgeleuchtet. Das Archiv in der obersten Etage ist ebenfalls mit SDT-Lichtbändern beleuchtet, in diesem Fall in Form von Pendelleuchten. Zur Beleuchtung des gläsernen Aufzugs wurde ein Lichtband integriert, das sich als durchgehende Linie über alle Etagen der Bibliothek erstreckt. Die Leuchte Clip-on mit opaler Linse von Lichtwerk mit nur 44mm Bauhöhe ließ sich auf engstem Raum in den Aufzug integrieren und befestigen. Für eine zeitgemäße Beleuchtung in den Büros wurden puristische Stail-Pendelleuchten ausgewählt. Die direkt/indirekt strahlende Leuchte ist mit einer Lichtausbeute von 126lm/W ausgestattet – geeignet für den Einsatz an Bildschirmarbeitsplätzen nach aktueller Norm DIN EN12464-1. In den Büro-Nebenräumen sorgen Doma-Downlights für eine effiziente Lösung, denn sie sparen bis zu 65 Prozent an Energie im Vergleich zu konventionellen Downlights. Auf Wegen, WCs und in Nebenräumen erzielen die Einbau-Downlights Loda eine harmonische Grundbeleuchtung. Auch die Flurbeleuchtung ist mit der Leuchte WBLR mit integriertem HF-Sensor als Bewegungsmelder energiesparend gelöst. Für die Technikräume im Keller eignete sich die PU-Feuchtraumleuchte mit hoher Schutzart IP65, kompakten Abmessungen und ihrer Montage- und Wartungsfreundlichkeit. Die Elektroinstallateure der Elektro-Anlagenbau Neustrelitz (EAN) rüsteten in der Unibibliothek mehr als 4.000 Leuchten bei laufendem Betrieb auf moderne LED-Technik um. Eine Herausforderung, die leises Arbeiten und eine besondere Sorgfalt erforderte und die zur Zufriedenheit aller Beteiligten umgesetzt wurde. Entscheidend verbessert werden konnten die Energiebilanz und auch die Lichtqualität. Die Zentrale Unibibliothek hat außerdem ein modernes, zukunftsorientiertes Erscheinungsbild erhalten.

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