Smart-Home-Befragung in Deutschland und Großbritannien

Hohes Interesse aber Zurückhaltung bei der Anschaffung

Smart-Home-Befragung in Deutschland und Großbritannien

Wie weit die Steuerung und Kontrolle von Geräten im eigenen Haushalt per App inzwischen etabliert ist, war die Frage, die eine im Juli von YouGov im Auftrag der gfu Consumer & Home Electronics in Deutschland und Großbritannien durchgeführte repräsentative Umfrage beantworten sollte. An der Befragung beteiligten sich zwischen dem 07. und 09. Juli insgesamt 4.269 Personen, davon 2.057 in Deutschland und 2.212 in Großbritannien.

(Bild: gfu)

Dabei zeigte sich, dass die tatsächliche Nutzung von Smart-Home-Lösungen in beiden Ländern noch nicht stark verbreitet ist, gleichzeitig aber ein Interesse für eine zukünftige Nutzung besteht. Spitzenreiter bei der aktuellen Nutzung sind die Steuerung und Kontrolle von TV, Audio- oder Video-Geräten im Haushalt. 18 Prozent der Befragten aus Großbritannien und 16 Prozent der Befragten aus Deutschland geben an, dass sie Unterhaltungselektronik-Produkte per App steuern. Weitere 30 Prozent in Großbritannien und 25 Prozent in Deutschland können sich eine solche Nutzung in Zukunft vorstellen.

Lampen und Beleuchtung

Die Steuerung der Beleuchtung ist für viele Befragte ein interessantes Anwendungsfeld. In Großbritannien setzen bereits 11 Prozent auf smarte Beleuchtungslösungen, weitere 36 Prozent können sich eine intelligente Lichtsteuerung für die Zukunft vorstellen. Auf ähnlichem Niveau sind die Werte in Deutschland: 13 Prozent nutzen bereits smarte Lichtlösungen, 30 Prozent sind offen für eine zukünftige Nutzung.

 (Bild: gfu - Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunik)

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Heizung und Klima

10 Prozent der in Großbritannien Befragten geben an, dass sie bereits Lösungen im Einsatz haben, mit denen sie die Temperaturen im Zuhause smart regeln. Weitere 39 Prozent können sich mit dem Gedanken einer zukünftig Nutzung anfreunden. Bei den in Deutschland Befragten liegt die aktuelle Nutzung bei 8 Prozent, ein weiteres Drittel (33 Prozent) ist offen für eine zukünftige Nutzung.

 

Sicherheitslösungen

13 Prozent der Briten nutzen bereits Anwendungen, bei denen smarte Kameras Bilder aus der Wohnung, dem Haus oder Garten auf das Smartphone oder Tablet schicken. Weitere 36 Prozent können sich eine zukünftige Nutzung vorstellen. Bei den Befragten aus Deutschland liegt diese Nutzung erst bei 7 Prozent, allerdings können sich auch hier deutlich mehr, nämlich 30 Prozent, eine zukünftige Nutzung vorstellen.

 (Bild: gfu - Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunik)

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Smarte Sensoren wie z.B. Bewegungs- oder Rauchmelder und Sensoren, die geöffnete Fenster oder Türen signalisieren, stehen ebenfalls hoch im Kurs. In Deutschland sind sie in 12 Prozent der Haushalte aktuell im Einsatz, zukünftige Nutzung können sich 36 Prozent der Befragten vorstellen. In Großbritannien liegt die aktuelle Besitzrate mit 11 Prozent der Haushalte zwar etwas niedriger, allerdings sind hier 45 Prozent offen für eine Anschaffung in Zukunft.

Smarte Schlösser sind aktuell noch eine Ausnahmeerscheinung. Nur 2 Prozent der in Großbritannien Befragten haben eine smarte Schließlösung für ihr Haus oder ihre Wohnung im Einsatz, 27 Prozent können sich eine Nutzung vorstellen. Vergleichbar sind die Zahlen für Deutschland. Aktuellen Einsatz smarter Schließlösungen geben hier 3 Prozent an, eine zukünftige Nutzung kann sich jeder vierte Befragte (25 Prozent) vorstellen.

 (Bild: gfu - Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunik)

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Kleine und große Hausgeräte

Vergleichsweise niedrig ist aktuell der Besitz von Hausgeräten mit smarten Funktionen bei den Befragten. Nur jeweils 3 Prozent der in Großbritannien Befragten geben an, dass sie große Hausgeräte wie Geschirrspüler oder Waschmaschine oder kleine Hausgeräte wie Küchenmaschinen oder Kaffee-Vollautomaten smart steuern oder kontrollieren. Die niedrige aktuelle Nutzung zeigt aber das Zukunftspotenzial: Bei den großen Hausgeräten können sich das 33 Prozent für die Zukunft vorstellen, bei den kleinen Hausgeräten 21 Prozent der Briten. In Deutschland liegt die aktuelle Nutzung mit jeweils 4 Prozent geringfügig höher. Zukünftig ihre großen Hausgeräte per App zu kontrollieren können sich 28 Prozent der in Deutschland Befragten vorstellen. Bei kleinen Hausgeräten ist das für 24 Prozent vorstellbar.

Positive Grundeinstellung aber auch Sicherheitsbedenken

„Unsere Befragungsergebnisse zeigen, dass Besitz und Nutzung von Smart-Home-Lösungen immer noch hinter den Erwartungen der Tech-Branche liegen. Dass aber über alle smarten Produktkategorien ein großer Anteil der Befragten einen zukünftigen Einsatz in Betracht zieht, zeigt das große Potenzial, das weiterhin für smarte Lösungen besteht“, so Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der gfu Consumer & Home Electronics GmbH.

Nach den Gründen für die Ablehnung befragt, entstehen auf beiden Seiten des Kanals ähnliche Gewichtungen: 38 Prozent der Ablehner in Großbritannien und 35 Prozent in Deutschland befürchten Sicherheitsrisiken, also dass es einen unautorisierten Zugriff von außen auf Schlösser oder Kameras geben könnte. 23 Prozent (Großbritannien) bzw. 19 Prozent (Deutschland) befürchten, dass die Hersteller der Technologien Daten über das Nutzungsverhalten sammeln könnten. Dass die Technologie für sie zu kompliziert und fehleranfällig sei, befürchten 21 Prozent in Großbritannien und 23 Prozent in Deutschland.

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