Smart Home: ‚Gadget Galore‘ oder Industrietransformation?

Schöne neue Gadget-Welt?

Im Segment Insellösungen werden Smart-Home-Produkte laut Berg Insight bereits heute erfolgreich verkauft. Dies umfasst Produkte, die nur eine Applikation abdecken und damit keine ganzheitliche, das heißt jederzeit erweiterbare Hausautomation bieten, wie Homematic IP. Beispiele sind Hue Leuchtmittel oder Türsprechstellen und Stecker-Steckdose-Schalter mit WLAN. Diese Lösungen entsprechen eher ‚Gadgets‘, also eher technischen Spielereien als Produkten, die unser Leben und unsere Häuser grundlegend und systematisch verändern. Die Vision eines ganzheitlichen Smart Home wird so nicht realisiert. Es stellt sich die Frage, ob Smart Home generell eher in Richtung „Gadget Galore“ geht oder einen grundlegenden Wandel darstellt.

TCP/IP dominant für IoT

Interessant ist, dass praktisch alle entsprechenden Smart-Home-Punktlösungen mit dem Anwender über TCP/IP kommunizieren. TCP/IP zeichnet sich hier – wie auch in allen anderen Bereichen der Kommunikationstechnik heute – klar als dominierende Technologie für IoT und Smart Home ab, was wiederum Homematic IP in seiner Technologiestrategie bestätigt. Inzwischen lassen sich klare Anzeichen ablesen, dass wir vor einer grundlegenden Industrietransformation stehen. Während sich moderne, zumeist auf Internet-Technologien basierende Lösungen in fast allen Bereichen des Lebens bereits durchgesetzt haben, stehen selbst neue Ein- und Mehrfamilienhäuser auf dem technischen Stand der 1970er. Wesentliche Neuerungen sind ein Gasbrennwertkessel oder eine Wärmepumpe statt altem Öl- bzw. Gasboiler bei praktisch unveränderter mechanischer Elektrik. Dagegen haben sich in der Kommunikation, bei Fernsehern, in fast der gesamten Consumer Electronic bereits IP-basierte Technologien durchgesetzt. Diese Industrietransformation hat ähnliche Auswirkungen auf die Landschaft der Hersteller wie bei Telefonanlagen, Faxgeräten, HiFi-Anlagen, Musik-CDs, Uhren, Fotokopierern, mittlerer Datentechnik oder auch Datennetzen: Selbst marktdominierende Hersteller, wie Kodak bei Fotos oder Xerox bei Kopierern sind trotz oder gerade wegen ihrer Größe gegen neue Anbieter mit disruptiven Angeboten untergegangen.

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www.eq-3.de

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