Smart-Home-Services brauchen Smart Testing

Qualität dauerhaft sicherstellen

Smart-Home-Services brauchen Smart Testing

Smart-Home-Systeme unterliegen permanenten Veränderungsprozessen: Neue Komponenten werden hinzugefügt und vorhandene laufend aktualisiert. An jeder Stelle des Ecosystems kann eine Änderung zu Störungen im Gesamtsystem führen. Mit Smart Testing können Anbieter die Qualität ihres Smart-Home-Systems dauerhaft sicherstellen.

Bild: Oliver Tjaden

Bild: Oliver Tjaden

Um auf dem Markt erfolgreich zu sein, müssen Smart-Home-Produkte einfach zu verbinden und zu bedienen sein. Die Anwender möchten den Ein-Knopf drücken, und das Gerät soll sofort eingebunden sein und funktionieren. Zusätzlich müssen die Geräte miteinander harmonieren und die gleiche Sprache sprechen: jetzt und künftig. Auch Datenschutz und -sicherheit stehen im Fokus der Produktentwicklung. Denn für Verbraucher ist es entscheidend, dass ihre personenbezogenen Daten bei allen Anwendungen geschützt sind. Auf der anderen Seite kommt es auf eine übergreifende Vernetzung von Produkten, Services und Daten über offene Schnittstellen (APIs) und Cloud an. Erst das Zusammenspiel von Apps oder Bedienpanels, Gateways und cloudbasierten Diensten ermöglicht die smarten Services. Das kontinuierliche Aktualisieren dieser Softwarekomponenten darf bei den Anwendern aber nicht zu Problemen führen. Probleme und Fehler im Zusammenspiel der Komponenten müssen identifiziert werden, bevor der Kunde sie wahrnimmt. Dabei stellt die stetig steigende Komplexität der Systeme durch immer mehr miteinander verbundene Geräte und Schnittstellen die Hersteller vor Herausforderungen. Hinzu kommt: Ecosysteme für Smart Homes sind auch ein Ausgangspunkt, um datengetriebene Geschäftsmodelle zu etablieren. So entsteht zurzeit eine neue Plattformökonomie rund um das Thema Smart Home. Die Integration der neuen Geschäftsprozesse, die auf Datenaustausch und Analyse basieren, ist ebenfalls auf das korrekte Zusammenspiel des Ecosystems angewiesen. Einfachheit, Sicherheit und Interoperabilität1, also die Fähigkeit von Geräten, Systemen oder Anwendungen, Information auszutauschen und die ausgetauschte Information zu verwenden, sind ein Muss von Smart-Home-Anwendungen für Verbraucher ebenso wie aus Herstellersicht. Dieses Zusammenwachsen von Technologien und die übergreifende Zusammenarbeit zwischen Produktherstellern gelten als entscheidende Schlüsselfaktoren im Wettbewerb.²

Was macht das Testing von SmartHome-Services herausfordernd?

Da Smart Home eine Anwendungsdomäne von IoT ist, lassen sich dessen Komponenten auch als vereinfachte generische IoT Architektur darstellen. IoT-Anwendungen und im speziellen Smart-Home-Systeme bestehen aus vielen einzelnen Bausteinen, die oft unabhängig voneinander entwickelt werden. Nur wenn alle beteiligten Systeme und Komponenten – von den Geräten und ihren Sensoren über Gateways und Devices, Apps und Websites, Backend-Systemen und Übertragungsprotokolle – gemeinsam betrachtet und überprüft werden, lässt sich Qualität sicherstellen. Dazu muss eine entsprechende Automatisierungsarchitektur Benutzeraktionen in allen beteiligten Systemen automatisiert durchführen und auch Ergebnisse verifizieren können. Folgende Komponenten können z.B. automatisiert bedient und die Ergebnisse verifiziert werden:

  • • User-Interfaces wie Apps, Websites oder Sprachdienste
  • • Smarte Geräte durch das Drücken von Tasten, Einstellungen über Regler, Überprüfen durch Ablesen von Geräte-Displays
  • • Sammeln und Auswerten von Informationen aus Gateways, Kommunikation zwischen den beteiligten Systemen und über Schnittstellen angebundene Systeme.

Darüber hinaus ist es nur mit automatisierten und konfigurierbaren Abläufen möglich, die unzähligen Kombinationen sich ändernder Geräte-Firmware, weiterentwickelte Software, neue App-Versionen und integrierte Cloud-Services zu testen:

  • • Interoperabilität als Fundament für die Services ist nicht nur das Zusammenspiel zwischen den Devices und dem Gateway. Auch über APIs eingebundene Services (works with) und Partnersysteme gehörten dazu.
  • • Werden echte IoT-Devices bzw. Smart-Home-Geräte anstelle von Simulatoren benutzt, können auch reale Bedingungen hergestellt werden, z.B. vergleichbar jenen, die der Kunde auch bei sich zu Hause vorfindet. Umgebungsbedingungen können darüber hinaus gezielt verändert werden, um Geräte und Kommunikationsverhalten zu verifizieren. Einflüsse und Effekte, wie sie in einer echten Infrastruktur vorkommen, können somit analysiert werden.
  • • Aktionen der Benutzer mit unterschiedlichen User-Interfaces automatisiert.

So funktioniert die Smart-Testing-Plattform

Smart Testing heißt kontinuierlich und automatisiert viele verschiedene Testszenarien für verbundene Geräte und Systeme auszuführen und auszuwerten. Die TÜV Rheinland Smart Testing-Plattform integriert und verifiziert dafür alle erforderlichen Geräte, Protokolle, Schnittstellen, Systeme und User Interfaces.

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TÜV Rheinland AG
www.tuv.com/de

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