Kulturdenkmäler mit Smart-Home-Standard

Denkmalschutzpreis 2020 für Georg Frühauf

Kulturdenkmäler mit Smart-Home-Standard

Sie prägen das Bild des heilklimatischen Kurorts Friedrichroda im Thüringer Wald seit rund 130 Jahren mit: Die Kulturdenkmäler Villa Minerva und Villa Freienbach. Dank detailgetreuer Restaurierung inklusive Smart-Home-System genießen Ihre Bewohner heute den architektonisch außergewöhnlichen Charme samt einer effizienten Gebäudetechnik. Eigentümer Georg Frühauf erhielt dafür den Denkmalschutzpreis 2020 des Landkreises Gotha.

 (Bild: Georg Frühauf)
(Bild: Georg Frühauf)

Die Restaurierung denkmalgeschützter Altbauten unterliegt strengen Auflagen. Neben deren Einhaltung erschweren auch ästhetische Besonderheiten den Einbau smarter Technik: Große Fensterflächen, verglaste Veranden, hohe Räume oder Stuckverzierungen. Die um 1888 erbauten Villen in der Schweizer Straße von Friedrichroda sollten nicht nur authentisch erhalten, sondern auch zeitgemäß genutzt und effizient bewirtschaftet werden. Dass dies gelang, bestätigt die Jury des Gothaer Denkmalschutzpreises.

Vor den Baumaßnahmen... (Bild: Georg Frühauf)
Vor den Baumaßnahmen… (Bild: Georg Frühauf)

Moderne Technik nachgerüstet

Das Innenleben der Gebäude besticht mit einer Bandbreite smarter Gebäudetechnik, die Systemintegrator Sys.Tec in das Gesamtbild einfügte. Die Grundversorgung an Heizenergie und Strom übernimmt ein Blockheizkraftwerk von Senertec. Sonnenstrom liefern die Photovoltaikanlagen von Braas auf den Hausdächern. Teilweise als Indach-Lösung konzipiert, harmonieren die 30kWp auch optisch mit dem Gesamtbild. Ein Batteriespeicher von E3DC unterstützt die Wärme- und Warmwasserversorgung aus regenerativen Quellen. Ein standardisiertes KNX-Bussystem regelt die automatisierte Haustechnik und erfasst die Verbrauchseinheiten für Strom, Wasser und Wärme je Wohnung. Mit Rücksicht auf die Gebäudesubstanz wurde die KNX-Topologie teils verkabelt und teils per Funk installiert. Die Visualisierung der Technik läuft über den Home-Server von Gira. Die Bewohner haben Zugriff über fest installierte Divus Touchpanels und von unterwegs aus per App. Dank Video-Sprechanlagen sehen sie direkt, wer klingelt. Hinter der Konfiguration der Türkommunikation steckt VoIP von Mobotix.

... und nach der Sanierung (Bild: Georg Frühauf)
… und nach der Sanierung (Bild: Georg Frühauf)

Gästepension und Residenz

Die Villa Minerva – ein dreistöckiger, verputzter Fachwerkbau – war ursprünglich eine Pension für Kurgäste. Zu DDR-Zeiten diente sie als Wohnhaus und beherbergte zuletzt im Souterrain ein Lebensmittelgeschäft. Sie liegt an der Durchfahrtsstraße Richtung Rennsteig. Architektonische Besonderheiten sind die verglasten Veranden, der zweistöckige Eckerker, Bandrustika im Erdgeschoss sowie die mit Konsolen verzierte Traufe. Die Villa Freienbach entstand als zweistöckiges Wohnhaus mit Atelier für den Gothaer Hoffotografen F. Grundmann. Sie besitzt ebenfalls einen seitlichen Erker, Bandrustika im Erdgeschoss, zeittypische Fensterbekleidungen und -bekrönungen, fassadengliedernde Gesimse und eine mit Konsolen verzierte Traufzone. Abhandengekommen waren der Turmaufbau mit Zwiebeldach und der Balkon zur Straße hin. Im Archiv fand Georg Frühauf die historischen Baupläne und ließ die verlorengegangenen Bauteile originalgetreu wiederherstellen.

Die neue PV-Anlage nebst dem ikonischen Zwiebelturm (Bild: Georg Frühauf)