Drahtloses Gebäude- und Raummonitoring

Die kontextuelle Visualisierung

Das System bietet im Bereich mobiler Anwendungen durch kontextuelle Funktionen einen zusätzlichen Mehrwert. Die Visualisierung der Messwerte und Zählerstände kann wie gewohnt auf einem stationären PC oder einem mobilen Gerät erfolgen. Der Schlüssel zur Nutzung einer kontextsensitven Visualisierung ist ein Indoor-Positionierungs-System (IPS). Dabei werden in Gebäuden oder Anlagenteilen vorab die geostationären Positionen von Maschinen oder Aggregaten mittels unterschiedlicher Methoden gekennzeichnet oder in Zonen eingeteilt. Dabei kommen Smart-Tags (NFC-Technologie), QR-Codes, Bluetooth-Beacons oder WiFi-Netzwerke zum Einsatz. Diese Kennzeichnungstechnologien sind sehr preiswert und ermöglichen in der späteren Nutzung die größtenteils automatische Identifizierung der Position. Mobile Benutzer die eine Zone betreten oder einen Smart-Tag scannen, erhalten automatisch die richtigen Informationen (Alarme, Visulisierung, Messwerte). Zum Einsatz kommen die entsprechenden Apps für die smarten Endgeräte. Servicemitarbeiter können somit z.B. durch ein Gebäude gehen und an definierten Orten durch Lokalisierung über WiFi, Bluetooth, NFC oder QR-Codes kontextsensitive Informationen auf Ihrem Mobilgerät abrufen. Ein Praxisbeispiel: Ein Servicemitarbeiter betritt den Heizungskeller und befindet sich im Bereich eines Bluetooth Beacon. Sofort werden Ihm auf seinem Tablet Visualisierungen und Steuerungsmöglichkeiten nur zu den vor Ort befindlichen Aggregaten angezeigt. Des Weiteren können serverübergreifend Alarme empfangen und direkt von mobilen Endgeräten aus quittiert oder Anlagenteile in den Wartungsmodus gesetzt werden. Der große Vorteil liegt darin, dass für den Anwender nur noch die relevanten Informationen angezeigt werden und die Bedienung somit sehr einfach und übersichtlich ist.

Referenzanlage Krankenhaus CHU Grenoble Alpes

Die Firmen Adeunis und ARC Informatique haben in Kooperation wichtige Komponenten des vorhandenen Gebäudemanagementsystems (GMS) PcVue im Universitätsklinikum Grenoble Alpes auf neue Drahtlostechnologien umgerüstet. Dabei wurden IoT-fähige Sensoren über die drahtlose LoRaWan-Technologie gekoppelt und in das bestehende GMS integriert. Im Fokus stand dabei die Minimierung des Verkabelungsaufwandes und die Kosteneinsparung. Voraussetzung für die Projektumsetzung war, dass auch weiterhin die vorhandene GMS-Software genutzt werden konnte, ohne zusätzliche Software-Schichten einfügen zu müssen. Bislang wurden über das Scada-System PcVue Supervision von ARC Informatique die zwei Teilbereiche Gebäudemanagement und Dokumentenmanagement (ECM-System) verwaltet.

LoRaWan-Netzabdeckung

Zu Projektbeginn wurde in einem ersten Schritt untersucht, wie auf dem Klinikgelände die LoRaWan-Netzabdeckung organisiert werden musste. Nach der Untersuchung stand fest, wo die LoRaWan-Antenne am effektivsten installiert werden muss, um eine optimale Übertragung aller Daten von den auf dem gesamten Klinikgelände verteilten Sensoren sicherzustellen. Das betraf alle Stockwerke der Gebäude, den Parkplätzen und alle Stellen an denen IoT-Sensoren installiert wurden. Die LoRaWan-Technologie ermöglicht den Aufbau einer eigenen Netzinfrastruktur mit einer großen Reichweite, über die insbesondere tief im Inneren der Gebäude oder im Untergeschoss liegenden Räume erfasst werden können. Im Vergleich zu einer WiFi-Lösung fielen die Infrastrukturkosten daher sehr gering aus. Nach der Planungsphase und der Montage der LoRaWan-Antenne wurden an zahlreichen Stellen auf dem Gelände des Universitätsklinikums die Pulse-IoT-Sensoren von Adeunis installiert. Über diese Sensoren können z.B. Fernabfragen von Wasserzählern erfolgen oder eine Überprüfung der Temperaturen in den Medikamentenlagern vorgenommen werden.