Gebäudemanagement über die Cloud

Gebäudemanagement über die Cloud

Facility Manager stehen vor der großen Herausforderung, verschiedene Gewerke über intelligente Gebäudefunktionen miteinander zu verbinden. Heutzutage kommunizieren die verschiedenen Gebäudemanagementsysteme über eine Vielzahl von Gateways miteinander. Bei der Übersetzung der Signale gehen jedoch häufig Informationen verloren. Licht kann als Basis des Internets der Dinge die Vernetzung von verschiedenen Gebäudemanagementsystemen erleichtern und dadurch neue IoT-Anwendungen ermöglichen – so entstehen Smart Buildings.

Leuchten werden zum Sensor-Hub von smarten Geb?uden und en die ideale Infrastruktur f?r ein Smart Building, in dem verschiedene Gewerke miteinander vernetzt und gesteuert werden. (Bild: Tridonic GmbH & Co. KG)

Leuchten werden zum Sensor-Hub von smarten Gebäuden und en die ideale Infrastruktur für ein Smart Building, in dem verschiedene Gewerke miteinander vernetzt und gesteuert werden. (Bild: Tridonic GmbH & Co. KG)

Um Gebäude effizienter zu betreiben und Synergien der einzelnen Gewerke wie Sicherheitstechnik, Beleuchtung, Klima und Lüftung, Kommunikations- und Unterhaltungstechnik zu nutzen, wird eine stärkere Vernetzung des Gebäudemanagements benötigt. Je mehr Gebäudebereiche miteinander verknüpft und automatisiert werden, umso höher ist der Return-on-Investment: Die (Sensor-) Daten der verschiedenen Systeme können für die gesamte Haustechnik genutzt werden, um mehr Effizienzvorteile zu erzielen. Gleichzeitig können weitreichendere Schlüsse im Bereich der datenbasierten Services gezogen werden – Stichwort ‚Big Data‘. So genannte Smart Buildings benötigen dafür eine zukunftsfähige IoT-Infrastruktur, die die Vernetzung der Gewerke ohne Gateways übernimmt und eine einfache und flexibel erweiterbare Steuerung ermöglicht. Gateway-freie Architekturen bergen entscheidende Vorteile in sich – wie die Vermeidung von Übersetzungsproblemen, was letztlich die Sicherheit und Stabilität des Netzwerks erhöht. In vernetzten und offenen Infrastrukturen, die an das Stromnetz angeschlossen sind, die verschiedene ‚Dinge‘ in einem Netzwerk vereinen und systemunabhängig zugänglich machen, lassen sich Gateways gänzlich eliminieren.

Licht-Infrastruktur als Basis für das IoT

Eine IP-basierte, digitale Vernetzung von Leuchten bietet sich aus verschiedenen Gründen als Träger-Infrastruktur für das IoT an: Leuchten sind bereits in großer Zahl überall dort vorhanden, wo sich Menschen aufhalten, wie etwa in Gebäuden. Überdies verfügen Lichtsysteme bereits über eine eigene Energieversorgung. Zudem bieten Leuchten ausreichend Platz für die Integration von Sensoren, wie Präsenzmelder, Beacons für Indoor Navigation, Thermostate oder Gas-Sensoren – was sie zur perfekten Drehscheibe für die Erfassung und Verbreitung von Daten macht. Leuchten werden somit zum Sensor-Hub von smarten Gebäuden und bilden die ideale Infrastruktur für ein Smart Building, in dem verschiedene Gewerke miteinander vernetzt und gesteuert werden. Denn wenn in Zukunft eine Internet-Protokoll-basierte, drahtlose oder Ethernet-basierte Verbindung zur Vernetzung der Leuchten genutzt wird, kann diese über die Lichtsteuerung hinaus auch für weitere Dienste verwendet werden: So kann ein Gebäudebetreiber beispielsweise die Gewerke, die bisher in einem geschlossenen System betrieben wurden, nicht nur in einem Netzwerk sammeln, sondern aus den Daten dieser Systeme zusätzlichen Wert generieren. So geben die Präsenzdaten des Lichtmanagements Einblick darüber, wie die Gebäudeflächen genutzt werden. Mit diesem Wissen kann die Flächennutzung optimiert und zudem auch die Heizungs- oder Klimaanlage passend dazu intelligent reguliert werden.

Verknüpfung der Licht-Infrastruktur mit der IP-Welt

Lichtbasierte Infrastrukturen kommen hervorragend ohne Gateways aus. Diese Tatsache hat Tridonic, der Spezialist für intelligente, vernetzte Beleuchtungslösungen, aufgegriffen und eine zukunftssichere Hardware- und Software-Plattform entwickelt, auf der sich die Licht-Infrastruktur mit der IP-Welt nahtlos verknüpfen lässt: net4more vereint verschiedenste Komponenten wie LED-Treiber, Kommunikationsmodule, Schnittstellen, Sensoren, Router, Software und Applikationen zu einer durchdachten Gesamtlösung. Als echte ‚IP-to-the-end-node‘-Lösung bietet die Toolbox erstmalig IP-Kommunikation bis zum Endknoten, also bis zur Leuchte. Diese wird Bestandteil des IoT und kann mit allen anderen Geräten im Netzwerk durchgängig kommunizieren und bildet somit das Rückgrat eines smarten Gebäudes. Dabei ist die Architektur besonders offen, flexibel und hochskalierbar. So kommt die Toolbox ohne Gateways aus, basiert auf dem offenen Standard des Internet-Protokolls IPv6 und ermöglicht die drahtlose Kommunikation auf einer Low-Power-Version nach dem Thread-Standard. Ein Smart Building wird zukünftig auf Basis der gesammelten Cloud-Daten automatisch und selbstautomatisiert Wissen generieren und damit sich selbst optimieren – das bezeichnet man als Machine Learning. In einem nächsten Schritt werden Systeme auch eigenständig Anomalien erkennen und diese mit anderen Daten korrelieren. Auf dieser Grundlage erkennt das Gebäude nicht nur Unregelmäßigkeiten im Betrieb und der Gebäudenutzung, sondern kann eine erste Ursachenanalyse betreiben und entsprechend mögliche Handlungsempfehlungen zur Fehlerbehebung oder Optimierung geben.

Net4more vereint verschiedenste Komponenten wie LED-Treiber, Kommunikationsmodule, Schnittstellen, Sensoren, Router, Software und Applikationen zu einer durchdachten Gesamtlösung. Als echte ‘IP-to-the-end-node’-Lösung bietet die Toolbox erstmalig IP-Kommunikation bis zum Endknoten, also bis zur Leuchte. (Bild: Tridonic GmbH & Co. KG)

Plädoyer für offenes System

Eine vernetzte und offene Infrastruktur wie net4more eröffnet neue Möglichkeiten für vielfältige Anwendungen. Dabei lässt sich eine komfortable User Experience, wie sie für private Anwender bereits üblich ist, auch im B2B-Umfeld problemlos realisieren. Durch den Wegfall zahlreicher Gateways wird die Gebäudeplanung deutlich einfacher, da beispielsweise keine komplexen Updates der einzelnen Geräte mehr erforderlich sind. Zudem wird das Management unterschiedlicher Protokolle erleichtert. Der Endkunde, z.B. der Mieter einer Büroimmobilie, erhält ein smartes Gebäude, in dem alle Gewerke vernetzt sind. Die Wartung wird dadurch einfacher, Energiekosten können eingespart werden. Darüber hinaus bringen zusätzliche Services, wie Raummanagement oder Indoor Navigation, eine erhebliche Wertsteigerung. Der Gebäude-Entwickler kann ein flexibles, zukunftssicheres Objekt schaffen, das sich über die gesamte Nutzungsdauer individuell an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen lässt.

Thomas Moder, Segment Manager Controls & Connectivity
Tridonic GmbH & Co KG
www.tridonic.com

Tridonic GmbH & Co. KG
www.tridonic.com

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