Zuverlässige Batterien für die Sicherheitstechnik

Im Vergleich: Lithium-Ionen-Batterien

Hätte der Einsatz von Lithium-Ionen-Batterien hier einen Vorteil? Diese benötigen keine Erhaltungsladung, weil ihre Selbstentladung sehr gering ist. Je nach Kathoden/Anoden-Kombination hat der Anwender zudem eine gute Kontrolle darüber, wann die Batterie ihr Lebensdauerende erreicht hat. Außerdem sind Lithium-Batterien nicht so temperaturempfindlich und gasen nicht. Auch wenn diese Gründe dafür sprechen, haben die Batterien immer noch einen deutlich höheren Preis als VRLA-Batterien und benötigen eine spezielle Steuerungselektronik (BMS, Batteriemanagement-System), die das Laden und Entladen sowie den Zustand der Batterien kontrolliert. In Sicherheitssystemen könnte man Lithium-Ionen-Batterien nicht sich selbst überlassen, weil eine nicht entdeckte Fehlfunktion verheerende Folgen haben kann.

Welche Prüfvorschriften müssen die Batterien erfüllen?

Welcher Batterietyp in das jeweilige System eingebaut werden darf, definiert in der Regel der Hersteller. Hinsichtlich nationaler Vorschriften ist jedoch entscheidend, dass die Batterie VDS-geprüft ist und eine entsprechende Prüfnummer besitzt. Nur Batterien mit dieser Prüfung dürfen in Deutschland in entsprechende Systeme verbaut werden. Im Rahmen seiner Richtlinien legt der VDS fest, welche Eigenschaften eine Batterie haben muss, um die Prüfung zu bestehen. Dort wird z.B. definiert, dass die Batterie nach vier Jahren noch mindestens 80 Prozent ihrer Restkapazität aufweisen muss, wie hoch ihre maximale Selbstentladungsrate sein darf, nach welcher Ladedauer die Batterie wieder 90 Prozent ihrer Nennkapazität erreicht haben muss, dass die Batterie dicht verschlossen sein muss und dass durch die Ladung entstehendes Gas per Ventil aus der Batterie entweichen kann. Denn hier ist Vorsicht geboten. Das Gas muss nicht nur die Batterie verlassen können, sondern auch das Gehäuse, in dem die Batterie verbaut ist. Selbst wenn sich die Batterie vorschriftsmäßig in der Schwebeladespannung befindet, tritt eine wenn auch sehr kleine Menge an Gas aus. Der Rekombinationszyklus, der bei einer verschlossenen Batterie dafür sorgt, dass das Gas in der Batterie bleibt, beträgt nur 99,9 Prozent. Aus diesem Grund darf das Batteriegehäuse in einer Gefahrenmeldeanlage nie Gas-dicht verschlossen sein, sondern es muss eine natürliche oder gesteuerte Entlüftung enthalten, damit sich eventuell entstehendes Gas abführen lässt. Die Vorschriften dazu finden sich in der DIN EN50272-2.

Die passende Batterie finden

Auf dem Markt für VDS-Batterien steht eine Vielzahl an Batterien in den gängigen Kapazitätsbereichen von 7Ah bis 65Ah zur Auswahl. Hier tummeln sich diverse Marken, aber nur wenige davon stellen wie GS Yuasa ihre Batterien selbst her. Die meisten davon sind Eigenmarken von Importeuren, die ihre Batterien in Asien fertigen lassen und dann unter ihrer Marke in Deutschland oder Europa vertreiben. Ist das negativ zu bewerten? Nein, doch man muss wissen, worauf man sich einlässt. Auch unter den Eigenmarken gibt es wenige sehr gute Batterien, die es in die Erstausrüstung geschafft haben und einen einwandfreien Dienst verrichten. Das vorherrschende Preisgefälle entsteht jedoch dadurch, dass Markenhersteller das Ziel verfolgen, eine möglichst hohe gleichbleibende und reproduzierbare Qualität zu erreichen. Dies drückt sich durch eine hohe Fertigungstiefe sowie bereits im Produktionsprozess implementierte Qualitätskontrollen, niedrige Fertigungstoleranzen und hochwertige Rohstoffe aus – und kostet Geld. Es führt aber auch dazu, dass die erste ebenso wie die hunderttausendste Batterie nahezu identisch sind. Damit lässt sich eine gleichbleibend hohe Qualität bei einer verschwindend geringen Reklamationsrate erreichen. Elektroinstallateure schätzen genau diesen Vorteil, denn ein Kundendienst-Einsatz kostet ebenfalls. Die Hersteller günstiger Produkte hingegen haben eine sehr niedrige Fertigungstiefe und sind daher eher als Konfektionäre einzustufen. Gekauft werden die Komponenten dort, wo sie gerade am billigsten sind. Dies führt zu sehr niedrigen Preisen, nicht aber zu einer stabilen und hohen Qualität beim Endprodukt, die in einem kritischen Einsatzbereich entscheidend sein kann.