Zutrittskontrollsystem: Effiziente Gesamtlösung

Zutrittskontrollsystem: Effiziente Gesamtlösung

Der Schutz geistigen Eigentums, die Vermeidung von Diebstählen, Präventivmaßnahmen gegen Sabotage oder schlicht Compliance-Anforderungen – es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum Gebäude durch ein umfassendes Zutrittskontrollsystem geschützt werden sollten. Wird das Besuchermanagement in ein solches System integriert, entsteht eine sehr effiziente Gesamtlösung, die zudem durch eine Videoüberwachung unterstützt werden kann.
Immer mehr Betriebe sehen sich mit der Notwendigkeit einer effizienten Zutrittskontrolle konfrontiert. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen am Empfang digital entschieden wird, wer das Gebäude betreten darf und wer nicht. Auch innerhalb des Gebäudes bzw. des Betriebsgeländes muss klar definiert sein, wer welche Bereiche betreten darf und gegebenenfalls auch noch wann. Vor allem Zulieferbetriebe sehen sich zudem immer häufiger entsprechenden Anforderungen ihrer Kunden gegenüber, die nicht nur eine lückenlose Erfassung, sondern auch eine umfassende Dokumentation aller Zutritte verlangen, um sich vor Industriespionage zu schützen. Das bedeutet allerdings, dass nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern auch der gesamte Besucherverkehr kontrolliert, erfasst und aufgezeichnet werden muss. Immer häufiger erzwingen auch Compliance-Anforderungen diese Einbeziehung der Besucher.

Elektronisch vs. mechanisch

Ein effizientes Zutrittskontrollsystem muss vor allem drei Anforderungen genügen: Einerseits gilt es, den Zutritt Unbefugter zuverlässig zu verhindern, andererseits sollen Berechtigte keine komplexen Prozeduren durchlaufen müssen. Und schließlich ist da noch der Kostenfaktor – es muss bezahlbar sein. Dabei spielt der Anschaffungspreis auf lange Sicht eher eine untergeordnete Rolle. Wer das falsche System einsetzt, hat schnell mit erheblichen Betriebskosten zu kämpfen, und das über Jahrzehnte. Bei der Kostenbetrachtung erweisen sich elektronische Zutrittskontrollsysteme bei genauem Hinsehen oft als wesentlich günstigere Alternative zu mechanischen Schließanlagen. Nicht nur, dass eine Ausweiskarte wesentlich günstiger zu ersetzen ist als ein mechanischer Schlüssel. Sie kann vor allem einfach gesperrt und damit unbrauchbar gemacht werden, während sonst oft ein kostenintensiver Austausch von Schlössern erforderlich wird. Vor allem aber reduziert sich der fortlaufende Aufwand für das Einrichten und Verwalten der Zutrittsberechtigungen ganz erheblich. Hinzu kommen noch Effizienzgewinne, wenn nämlich der Zutrittsausweis gleichzeitig für die Arbeitszeiterfassung, die Kantinenabrechnung oder ähnliche Anwendungen genutzt wird.

Gebäudemanagementsystem

Ein elektronisches System ist schließlich Voraussetzung für die geforderte Einbindung des Besuchermanagements und der Zutrittsberechtigungen von Kunden und Lieferanten, wie sie etwa Bosch mit der Access Engine realisiert hat. Diese Lösung arbeitet mit allen Zutrittskontrollzentralen von Bosch zusammen und ist Teil des Gebäudemanagementsystems Building Integration System (BIS). Es handelt sich dabei um ein umfassendes Managementsystem für alle sicherheitstechnischen Einrichtungen in einem Gebäude. Personendaten, die bereits in einer oder mehreren Unternehmensdatenbanken verfügbar sind, können über eine Import-/Exportschnittstelle in die Datenbank der Access Engine eingeführt werden. Eine zeitaufwendige Neueingabe ist nicht mehr notwendig. Mit einer integrierten Zutrittskontroll-Lösung dient der Firmen- oder Besucherausweis als elektronischer Schlüssel, der dem Benutzer Zutritt an genau festlegbaren Punkten gibt. Zugleich ermöglicht der Ausweis ein effizientes Management der Berechtigungen sowohl für Online- als auch Offline-Türsteuerungen. Zutrittsberechtigungen werden einfach als zusätzliche Anwendung direkt auf dem Ausweis gespeichert. So können sie unkompliziert und vor allem sehr individuell sowie zeitlich und räumlich flexibel vergeben werden. Dabei sind auch Berechtigungen für nur eine bestimmte Tür oder mit einer definierten Gültigkeit möglich. Nach Ablauf des festgesetzten Zeitraums erlischt dann die Berechtigung. Diese Granularität ist vor allem für die Berechtigungen von Betriebsfremden erforderlich, aber häufig sollen auch Mitarbeiter bestimmte Bereiche nur zu definierten Zeiten betreten dürfen.

Video-Integration für mehr Sicherheit

Zwar ermöglichen Zutrittskontrollsysteme ein effizientes Management von Zutrittsberechtigungen, doch gegen Missbrauch sind sie ohne weitere Kontrollinstrumente ziemlich machtlos. Gibt ein Mitarbeiter oder Besucher seine Karte weiter, ‚erbt‘ der illegitime Empfänger alle Zutrittsberechtigungen. Um Missbrauch zu verhindern, bietet sich die Integration der Zutrittskontrolle mit einer Videoüberwachung an. In einer solchen Konstellation werden alle kritischen Zugänge zusätzlich mit einer oder mehreren Videokameras überwacht. Die Kartenleser werden dabei auf einen Videoverifikationsmodus eingestellt, um den Zutritt zum Gebäude mit gestohlener Karte oder gestohlenem Ausweis zu verhindern. Dabei leitet der Kartenleser die Zutrittsanfrage zur Überprüfung an das Bedienpersonal weiter. Dieses bekommt auf dem Monitor dann bei jedem Zutrittsversuch gleichzeitig sowohl die Kartendaten inklusive Mitarbeiterfoto als auch die Videobilder angezeigt und kann den Zugang dann manuell freigeben oder auch nicht. Ein weiterer Einsatzbereich der integrierten Videoüberwachung ist die Verifikation von Alarmen. Wird an einer Tür ein Alarm ausgelöst, wird sofort ein Bild des entsprechenden Standorts auf dem Bedienerbildschirm angezeigt. Da die Access Engine ein Teil des BIS ist, wird sie im Bedarfsfall einfach um das Video­Engine-Modul erweitert.

Komplette Übersicht aller Subsysteme und Zentralen

Im BIS werden alle einlaufenden Meldungen angeschlossener Subsysteme auf einer einheitlichen Benutzeroberfläche zusammengefasst, visualisiert und bearbeitet. Das Building Integration System bietet dabei eine komplette Übersicht aller eingebundenen Subsysteme, aller Zentralen und sogar des Status der einzelnen Melder. Alle Alarme werden einheitlich mit Lageplänen, Aktionsplänen, animierten Symbolen und akustischen Meldungen angezeigt. Außerdem kann der Bediener Weiterleitungsszenarien definieren, beispielsweise wenn ein Bediener nicht sofort auf einen Alarm reagiert. Zudem werden alle Ereignisse und Bedieneraktionen sicher in einem Logbuch gespeichert, was nachträgliche Änderungen verhindert.

Systemübergreifende Synergien

Vereinfacht wird die Integration der Subsysteme durch den zunehmenden Einsatz von weltweit standardisierten Protokollen wie OPC, aber auch die klassischen IP-basierten Netzwerke erfüllen mehr und mehr die sicherheitstechnischen Anforderungen, sodass eine gemeinsame und zudem kostengünstige technische Plattform für alle Bereiche der Sicherheitstechnik zur Verfügung steht. Informationen von Videokameras und Türsteuerungen, aber auch von Brand- und Einbruchmeldeanlagen können so zentral zusammengeführt werden. Dies ermöglicht auch die Integration von Subsystemen unterschiedlicher Hersteller, auch aus der Haustechnik, und schafft so systemübergreifende Synergien.

Bosch Sicherheitssysteme GmbH
www.bosch-sicherheitssysteme.de

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