Wohnen und arbeiten unter einem Dach


Dialog mit dem Bestand

Oberste Maxime während der gesamten Revitalisierung war der behutsame Umgang mit dem Objekt. Das hieß vor allem, so wenig wie möglich, so einfach wie möglich zu verändern. Zum einen, um die Spuren der Geschichte zu bewahren, aber auch, um das Projekt für die Bauherren finanziell überhaupt tragbar zu machen. Unter dem Motto ’no money, no details‘ sollte ein bewusst reduziert gehaltener Um- und Ausbau erfolgen. Um das riesige Raumvolumen der einstigen Fabrik wirtschaftlich zu betreiben, entschied sich die Bauherrengemeinschaft für ein Niedertemperaturkonzept. Da die bis zu 40cm dicken Brüstungen aus Bimsleichtbeton bereits dem Standard normaler Wände mit zusätzlicher Wärmedämmung entsprachen, musste nur die Industrieverglasung ersetzt werden. Die energetische Optimierung der Gebäudehülle wird durch innovative Fiberwood-Fensterflächen aus Verbundrahmen-Elementen aus Glasfaser-Kunststoff und Holz ergänzt: Die 15m² großen Fensterflächen machen den Großteil der Gebäudefassade aus und verfügen über einen Dämmwert, der je nach Rahmenanteil U=1,0 sogar unterschreitet. Fensterpfosten und -flügel bilden dabei eine ähnliche, sauber durchlaufende Geometrie. Durch die Lisenen entsteht zugleich ein Relief, wie es die ursprünglichen industriell geprägten Fassaden aufwiesen. Alle Flächen im Objekt werden mit Fernwärme allein über eine Fußbodenheizung beheizt. Für die Verlegung mussten die ruinösen Bestandsböden entfernt und durch ein niedrig aufbauendes Hohlraumboden-System ersetzt werden. Um die Atmosphäre der Räumlichkeiten nicht zu zerstören, wählten die Architekten für die Wohnateliers einen gewachsten Magnesitboden, dessen ungleichmäßiges Farbspiel perfekt mit dem rauen Sichtbeton der Decken harmoniert. Zusätzlich kam in Nassbereichen sowie in den Büroräumen eine Polyurethanbeschichtung in abgestimmten Uni-Farbtönen zum Einsatz. Unter dem neuen Boden versteckt sich außerdem die moderne Elektroinstallation.

Intelligente Gebäudetechnik

Dabei gibt es für das Verstecken absolut keinen Grund. Denn auch wenn man es der alten Fabrik nicht sofort ansieht, ist sie inzwischen auf dem neuesten Stand der Technik: Grundlage dafür ist ein leistungsfähiges KNX/EIB-System, über das alle elektrischen Komponenten im Haus miteinander verknüpft werden können. Im Loft von Architektin Wallie Heinisch wird deutlich, dass die Gebäudeautomation keineswegs im Gegensatz zu dem Low-Tech-Konzept des Umbaus steht. Vielmehr unterstützt sie die Idee, alles möglichst einfach zu gestalten, indem sie maximalen Komfort und Sicherheit bietet und zugleich dabei hilft, mit Energie bewusst und sparsam umzugehen. Um ein solches System zu realisieren, bedarf es eines versierten Fachmanns. „Durch frühere Projekte war ich bereits von der Qualität und dem Design der Gira-Lösungen überzeugt, aber dieses Mal war die Auseinandersetzung natürlich viel intensiver und emotionaler“, berichtet Heinisch. „Mit dem System-Integrator Georg Frühauf von SYS.TEC haben wir einen Spezialisten für die Projektierung der gesamten Elektroinstallation gefunden.“ Er hat via KNX/EIB-System alle elektrischen Komponenten miteinander vernetzt – Leuchten, Heizung, Rauchmelder, Sicherheitssystem, Wetterstation und Türkommunikation. Die intelligente Steuerzentrale dahinter ist der Gira HomeServer, bei dem alle Informationen zusammenlaufen und ausgewertet werden. So schalten Gira-Präsenzmelder bei entsprechender Dunkelheit automatisch das Licht an. Auf mehreren Gira-Tastsensoren sind überdies spezielle Lichtszenen für verschiedene Situationen und Stimmungen hinterlegt: Zum Arbeiten, Kochen, Baden, den gemütlichen TV-Abend oder für den Empfang von Gästen. Über die Funktion ‚Zentral-Aus‘ lassen sich beim Verlassen des Lofts oder am Abend alle Energiefresser mit einem Befehl vom Netz nehmen. Das Gira Türkommunikationssystem mit Videofunktion liefert gestochen scharfe Bilder jedes Besuchers. Für zusätzliche Sicherheit sorgen die unter der Decke installierten Gira-Rauchwarnmelder und eine Anwesenheitssimulation, die im Urlaub z.B. zufällige Lichtsequenzen abspielt. Intuitiv bedienen lässt sich das clevere Loft über das Gira Interface des Gira InfoTerminal Touch. Durch die Kopplung des Gira HomeServers an das Internet lassen sich alle Funktionen im Haus auch von unterwegs aus steuern – dank einer entsprechenden Gira Interface App via iPhone, iPad, PC oder Smartphone. Störmeldungen und Alarmsignale werden per SMS empfangen. Ein Gira SmartSensor dient als zusätzliche Kontroll- und Bedieneinheit für das Gira KNX/EIB-System. Mit ihm lassen sich sämtliche KNX/EIB-Funktionen wie z.B. die Raumtemperatur ganz komfortabel kontrollieren und steuern.

Zukunftssichere Investition

Mit dem KNX/EIB-System ist die Bauherrengemeinschaft in dem historischen Objekt bestens auf die Zukunft vorbereitet. Es lässt sich ganz nach Bedarf ergänzen, neue Funktionen und Geräte einfach integrieren und umprogrammieren. Auch die Bürofläche, die bislang nicht auf das System aufgeschaltet ist, kann jederzeit nachgerüstet werden.