Hohe Schirmdämpfungswerte erreichen

Leitende Spezialdichtungen aus Metallgewebe auf Schaumstoffkörper als Kombinationsdichtungen für EMV und IP-Schutzart erreichen hohe Schirmdämpfungswerte im Frequenzbereich bis 1GHz oder darüber hinaus. Sie verbinden die metallisch blanken Innenflächen von Türen und abnehmbaren Wänden, Dach- und Bodenblechen mit den metallisch blanken Dichtkanten des Gehäusekörpers oder -gerüsts. Für die Kosten-Nutzen-Abwägung hat sich diese Methode als beste Lösung erwiesen. Alternativ können bei Neukonstruktionen oder bei besonders hohen Anforderungen stark überlappende Flächen und eine Trennung von EMV- und mechanischer (Umwelt-) Dichtung vorgesehen werden, wobei als EMV-Dichtung auch metallische Federdichtungen mit ihren besonderen Eigenschaften wählbar sind. Durch bedarfsgerechte Maßnahmen können für IT-Sicherheitsräume Schirmdämpfungswerte von bis zu 60dB im Frequenzbereich von 30MHz bis 3(10)GHz und damit ein erhöhter EMV-Schutz mit angemessenem Aufwand realisiert werden. Anforderungen mit darüber hinaus gehenden Schirmdämpfungswerten oder einem weiteren Frequenzbereich lassen sich nur mit erheblichem konstruktiven Einsatz erfüllen und sind nur in besonders sicherheitsrelevanten Anwendungen sinnvoll und vertretbar. Die Rittal-Sicherheitsräume erfüllen die Basis-anforderungen der EMV und lassen sich mit vertretbarem Aufwand auf einen erhöhten EMV-Schutz aufwerten.

Beurteilung der Schirmung

Bei leeren Gehäusen oder IT-Sicherheitsräumen sind quantitative Aussagen wenig aussagekräftig, da die Installation des elektrotechnischen Systems mit seinen Versorgungsleitungen, Klimatisierungsöffnungen und Sichtflächen die Schirmdämpfung stark beeinflusst. Trotzdem eignen sich verschiedene Messungen, um einen Anhaltspunkt für die Qualität der Schirmung zu gewinnen. Schirmdämpfungsmessungen sind nach mehreren Verfahren möglich, neben VG95373, Teil 15, Messverfahren für Kopplungen und Schirmungen (Verteidigungsgerätenorm) auch die EN61000-5-7, Schutzarten durch Gehäuse gegen elektromagnetische Störgrößen (mit Klassifizierung der Messergebnisse durch EM-Code) sowie IEC TS61587-3, für Gehäuse für Elektronik-Anwendungen (mit Klassifizierung der Anforderungen durch ‚Performance Level‘).

Unterstützende Maßnahmen: Abstrahlarme bzw. abstrahlgeschützte Geräte

Häufig findet sich auf IT-Geräten der Begriff ‚abstrahlarm‘ nach MPR II, TCO oder SSI. Diese Richtlinien berücksichtigen jedoch ausschließlich mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen der Gerätestrahlung. Sie stellen keine Bewertung der bloßstellenden Abstrahlung dar und dürfen nicht allein aufgrund dieses Siegels in Umgebungen mit hohem Schutzbedarf eingesetzt werden. Es gibt aber durchaus speziell abstrahlgeschützte IT-Systeme. Diese Geräte wurden mit Hilfe eines detaillierten Konzepts des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) geprüft. Ursprünglich wurde das Prüfkonzept des BSI zum Schutz staatlicher Verschlusssachen entwickelt. Aber auch die Privatwirtschaft profitiert vom hohen Sicherheitslevel entsprechend getesteter Geräte, wenn Daten mit hohem Schutzbedarf bezüglich Vertraulichkeit geschützt werden sollen. Bei hohem oder sehr hohem Schutzbedarf in Bezug auf die Vertraulichkeit sollte deshalb geprüft werden, ob der Einsatz abstrahlarmer bzw. abstrahlgeschützter Geräte zweckmäßig oder sogar erforderlich ist. Eine Liste solcher abstrahlgeschützter Geräte stelle das BSI auf seiner Webseite zur Verfügung (Produktübersicht BSI TL 03305). Kurzübersicht: Vorteile eines Rittal

  • Wachstum in Funktion und Design

    Im Mittelpunkt des diesjährigen Auftrittes von Gira auf der Light + Building standen neben einer neuen Schaltergeneration vor allem die Weiterentwicklung des…