Vernetzungstechnologie EEBus:


Technologien und Systemen

Wie so etwas beispielhaft funktionieren kann, zeigt die aus E-Energy entstandene Vernetzungstechnologie EEBus, auf die auch im Rahmen des Zertifizierungsprojekts u.a. zurückgegriffen wird. Mit dem inhaltlichen Schwerpunkt auf Energiemanagement wird dort eine Interoperabilität zwischen Technologien und Systemen geschaffen. Der Weg: Eine auf Standards beruhende Middleware. Durch die Definition neutraler, standardisierter und somit offener Datenmodelle wird hier bereits Existierendes miteinander verbunden. Das Grundkonzept dieses Kommunikationsansatzes kommt den Befindlichkeiten der etablierten Marktteilnehmer sehr entgegen: Keine der bewährten Kommunikationstechnologien wie ZigBee, KNX oder EnOcean soll ersetzt werden. Jeder Konzern kann somit weiterhin seine implementierten Standards und Datensprachen verwenden. Durch die dank EEBus erreichte Interoperabilität kann jeder jedoch von den großen Wachstumschancen profitieren. Mit der Einbindung der maßgeblichen Akteure in Sachen Konnektivität können somit konkrete Anwendungen sowie Produkte entwickelt und unmittelbare Nutzungspotenziale aufgezeigt werden. Die EEBus Initiative ist auch einer der Netzwerk-Partner in dem ‚Zertifizierungsprogramm Smart Home + Building‘. „Denn nur durch solche ganzheitlichen Ansätze entstehen für den Kunden interessante und somit zukunftsfähige Lösungen“, erläutert Peter Kellendonk. Dieser hat mit seiner Firma nicht nur die zugrundeliegende Vernetzungstechnologie EEBus entwickelt, sondern steuert als Vorsitzender der EEBus Initiative auch die Umsetzung im Energiebereich entscheidend mit. In der EEBus Initiative haben sich seit der Gründung im Frühjahr 2012 mehr als 30, überwiegend weltweit agierende Unternehmen und der Verband VDE offiziell zum neuen Technologie-Standard EEBus bekannt. Die Liste namhafter Unternehmen reicht von ABB über Bosch und Bosch-Siemens Hausgeräte, EnBW, E.ON, Kabel Deutschland, Miele, Solarworld bis hin zu Telekom und Vaillant. Diese Unternehmen wollen als Sprachrohr der deutschen Wirtschaft das Schnittstellenkonzept weltweit durchsetzen. Deshalb engagiert sich die Initiative international in allen relevanten Normungsverfahren.

Mehr Sicherheit und Komfort dank Vernetzung

Die durch das Zusammenschmelzen von Smart Home und Smart Grid entstehende leistungsfähige Infrastruktur kann für unzählige konkrete Smart Home-Anwendungen genutzt werden. Vor allem im Bereich Sicherheit und Komfort machen dank der Konnektivität viele Lösungen das Leben und Arbeiten einfacher. Dann meldet z.B. die Elektronik beim Schließen der Haustür sofort, wenn der Herd nicht komplett ausgeschaltet ist. Die dank der umfassenden Vernetzung forcierten Energieeffizienzthemen sind ohnehin vielfältig. Beispielsweise startet der Trockner genau dann, wenn gerade der Wind weht und Windkraftanlagen günstige Energie ins Stromnetz einspeisen. Auch springt das Kleinkraftwerk im Keller genau zu dem Zeitpunkt an, in dem der Strom aus dem öffentlichen Netz vorgegebene Preisgrenzen übersteigt. Durch diese intelligente Steuerung können bei der Energieverbrauchskurve der Haushalte teure Lastspitzen vermieden werden, Großkraftwerke müssen nicht ständig mit großem Aufwand anfahren, um den Energiebedarf zu decken. Getestet werden die Vorteile der EEBus-Konnektivität aktuell im Rahmen des E-Energy / Smart Watts-Feldversuch in Aachen, an dem 250 Haushalte teilnehmen. Abhängig vom jeweils verfügbaren Energieangebot erhalten dort die Verbraucher – etwa über Preissignale – Anreize deren Verbrauchsverhalten zu ändern. Das ermöglicht eine effiziente Steuerung des Energiesystems. Im Hintergrund fungiert der Lösungsraum Kellendonk hierbei als technologischer Inkubator. Basierend auf einem tiefgreifendem Technologieverständnis und im Rahmen von Partnerschaften mit Unternehmen werden hier Ideen in konkrete Produkte verwandelt.

Datensicherheit beim Informationsaustausch

Natürlich spielt das Thema Sicherheit auch eine große Rolle. Eine Vernetzung der Hauselektronik darf nicht anfällig für Angriffe von außen machen. Um das zu gewährleisten, arbeitet Peter Kellendonk als Protagnoist des Konzeptes auch bei einem entscheidenden Gremium mit. Kellendonk ist Obmann des Arbeitskreises ‚Normative Beschreibung eines Sicherheitskonzepts für Energiemanagement im Gebäude‘. Dieser wurde von Unternehmen der betroffenen Industriebereiche gegründet. In Kooperation mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) werden Anforderungen für das sichere Datenmanagement im Gebäude erstellt und normativ beschrieben. Kellendonk: „Dabei ist es wichtig, die Balance zu wahren. Zum einen wird selbstverständlich eine möglichst große Sicherheit angestrebt. Gleichzeitig müssen die Anwendungen praktikabel und wirtschaftlich umsetzbar sein.“ Das wirtschaftliche Potenzial der zukunftsfähigen Lösungen ist riesig. Das US-Beratungsunternehmen Pike Research prognostiziert für 2019 bei smarter, energieeffizienter Technik 26,1Mrd. Dollar weltweiten Jahresumsatz.

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EEBus Initiative e.V.
www.eebus.org

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