Schulstudie mit erstaunlichen Ergebnissen Besseres Licht – bessere Noten?

Schulstudie mit erstaunlichen Ergebnissen
Besseres Licht – bessere Noten?

Ende des letzten Jahres gab Philips Lighting ein Symposium zum Thema ‚Licht und Lebensfreude‘. Anlass für dieses freudige Motto war eine vom Unternehmen initiierte Studie, die sich mit den Auswirkungen von Licht auf das Lern­verhalten von Schülern beschäftigte.
Dass Licht die Stimmung von Menschen beeinflusst, ist keine neue Erkenntnis. Ob Licht auch gezielt eingesetzt werden kann, um das Lernverhalten von Schülern im Unterricht zu beeinflussen, war die Fragestellung der von Philips angeregten Studie an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychosomatik an der Uniklinik, hatte diese Wirkung zunächst eindeutig verneint. Er sollte im Verlauf seiner deutlichen Ergebnisse überaus überrascht werden. Sowohl Aufmerksamkeit und Konzentration als auch die (nicht erwünschte Hyper-) Aktivität von Schülern lassen sich durch den gezielten Einsatz des richtigen Lichts positiv und signifikant beeinflussen. Insgesamt waren 166 Schüler (8 bis 16 Jahre) und 18 Lehrer mehrerer Klassen verschiedener Schultypen Teilnehmer des Langzeitexperiments. Die Studie begann im Sommer 2007 und dauerte ein Jahr an.

Der Untersuchungsverlauf

Philips hatte zuvor die jeweiligen Klassenräume von Standard-Leuchtstoffröhren befreit und mit einem dynamischen Beleuchtungssystem ausgestattet, das Helligkeit und Farbtemperatur, also ‚warmes‘ oder ‚kaltes‘ Licht, verändern kann. Per Fernbedienung konnten die Lehrer das Licht an den jeweiligen Unterrichtsschwerpunkt anpassen. Diese Technik wird inzwischen vermehrt in Büros eingesetzt, denn so lässt sich das natürliche Tageslicht, das sich in Intensität und Zusammensetzung im Laufe eines Tages auch ändert, sehr gut simulieren. Die eingesetzte Leuchte Savio von Philips ist mit zwei Leuchtstofflampen der Farbtemperatur 17.000K und einer Leuchtstofflampe mit warmweißer, glühlampenähnlicher Lichtfarbe (2.700K) ausgestattet. Die Lampen werden mit Lichtsteuerelektronik so gelenkt, dass jede gewünschte Lichtfarbe zwischen 3.000 und 13.000K bei entsprechender Beleuchtungsstärke eingestellt werden kann. Je nach ‚Mischung‘ entsteht ein Licht, das z.B. der Abendsonne entspricht und eher beruhigend wirkt, oder ein anregendes ‚kaltes‘ Licht, wie es an einem hellen, wolkenlosen Sommertag zur Mittagszeit vorkommt. Die Lehrer brauchten bei der Schulstudie keine komplizierten Einstellungen vorzunehmen. Die Modi für die verschiedenen Lichtstimmungen waren programmiert und konnten per Tastendruck auf einer Fernbedienung abgerufen werden. ‚Aktivieren‘, ‚Beruhigen‘ und ‚Konzentriertes Arbeiten‘ waren die Standardeinstellungen, mit denen die jeweils passende Lichtstimmung erzeugt wurde. Das Forscherteam verwendete wissenschaftlich anerkannte Standardtests, um die Aufmerksamkeit und Konzentration zu messen, wie der D2-Aufmerksamkeits-Belastungstest bzw. Leseverständnistest entsprechend der Altersgruppe. Verglichen wurden jeweils die Ergebnisse der Klasse mit dynamischem Licht mit den Ergebnissen einer Nullmessung der gleichen Klas­se unter Standardbeleuchtung. Zusätzliche Aussagefähigkeit gewann man dadurch, dass jeweils eine Kontrollgruppe unter Standardbeleuchtung zum Vergleich herangezogen wurde.

Beachtliche Ergebnisse

Um fast 35% stieg die Lesegeschwindigkeit bei den Schülern unter dynamischem Licht an. Durchschnittlich 1.051 Wörter la­sen sie in einer vorgegebenen Zeit statt 780 Wörter bei der Nullmessung mit herkömmlicher Beleuchtung. Noch deutlicher waren die Ergebnisse des sogenannten D2-Konzentrationstests. Hier nahm die Fehlerhäufigkeit um fast 45% ab – von durchschnittlich 17,45 Fehlern auf durchschnittlich 9. “Zwar ging auch in der Kontroll­gruppe die Fehlerrate durch einen gewissen Trainingseffekt um knapp 17% zurück, doch der Rückgang von 45% bei der Gruppe mit dynamischem Licht zeigt deutlich, dass mit dem richtigen Licht im Klassenraum die Aufmerksamkeit und Konzentration von Schülern signifikant gesteigert werden kann“, so Prof. Michael Schul­te-Markwort. Im signifikanten Bereich lag der allein durch Beobachtung ermittelte Rückgang an Aggression zwar nicht, aber umso deutlicher waren die per Video gewonnenen Messdaten in Bezug auf Hyperaktivität, also die motorische Unruhe bei den Schülern. Um bis zu 76% ging diese zurück, wenn Schüler unter dynamischem Licht mit der Einstellung ‚Beruhigen‘ Mathematikaufgaben zu lösen hatten – ein Wert, der weder bei der Nullmessung noch bei der Kontrollgruppe auch nur annähernd erreicht wurde. “Unsere Studie macht deutlich, dass eine angepasste dynamische Beleuchtung in Klassenräumen einen deutlich positiven Effekt auf das Lernverhalten von Schülern hat“, fasst der Projektleiter die Ergebnisse zusammen.

Einsatz des richtigen Lichts

Die Erkenntnis, dass richtiges Licht weit mehr bedeutet, als einen bestimmten Ort mit einer bestimmten Helligkeit zu versorgen, findet nicht nur unter Lichtexperten immer mehr Verbreitung. Ebenso entscheidend wie das Kriterium Helligkeit ist die Qualität – da müssen mehrere Faktoren zusammenkommen. Zum einen müssen die verwendeten Komponenten wie Lampen oder Vorschaltgeräte hochwertig sein, um eine gleich bleibende Helligkeit und Lichtfarbe sicherzustellen. Darüber hinaus ist es aber auch wichtig, dass das Licht richtig eingesetzt wird. Alles ’nur hell machen‘ ist meist kontraproduktiv und zudem nicht energieeffizient. In bestimmten Situationen fordern unsere Augen und unser Gehirn Kontraste, wechselnde Helligkeiten und sich ändernde Farbstimmungen, um angeregt zu werden oder – im Gegenteil – die notwendige Entspannung zu finden. In öffentlichen Gebäuden wie z.B. Schulen finden diese Erkenntnisse kaum Anwendung. Royal Philips Electronics ist ein Mischkonzern mit Hauptsitz in den Niederlanden. Schwerpunkt der Aktivitäten bilden Lösungen für Gesundheit und Wohlbefinden, Lifestyle und Lighting. Das Markenversprechen ’sense and simplicity‘ verdeutlicht das Anliegen des Konzerns, Produkte, Dienstleistungen und Lösungen zu liefern, die auf die Bedürfnisse der Konsumenten zugeschnitten sind. Philips beschäftigt 128.000 Mitarbeiter in über 60 Ländern und erzielte 2007 einen Umsatz von 27Mrd. Euro. (Deutschland: 3,43Mrd. Euro Umsatz und 6.900 Mitarbeiter.)

Philips Deutschland GmbH
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