Polizei kommuniziert auch sicher bei Gewitter: Überspannungsschutz – Dein Freund und Helfer

Schutz und Sicherheit der Bürger gehört zu den Hauptaufgaben der Polizei – dazu ist der Schutz und die Sicherheit der eigenen IT- und TK-Anlage eine fundamentale Voraussetzung. Mit einem neuen Blitz- und Überspannungsschutz sorgt die Polizei in Zell am Harmersbach für einen kontinuierlichen Datenaustausch zwischen den Einsatzkräften – auch bei widrigen Wetterverhältnissen wie Gewitter.
Durch einen Blitzschlag war der Server in der Polizeistation Zell am Harmersbach ausgefallen. Um künftig auf Nummer sicher zu gehen, wurde zunächst Kontakt mit dem Bauamt der staatlichen Hochbauverwaltung in Freiburg aufgenommen. „Bei uns im Ortenaukreis wurden schon häufiger elektrische und elektronische Geräte in Hochschulen und Kirchen durch Blitzschlag zerstört“, erläutert Reinhold Gmelin, Planungsingenieur des Hochbauamts. „Mit einem Überspannungsschutz-Konzept für Stromversorgungs-, Brandmelde-, Telefon- und IT-Leitungen können Überspannungsschäden vermieden werden.“

Umfassendes Schutzkonzept ermittelt

Damit auch in der Polizeistation Zell am Harmersbach bei Gewitter die Kommunikation und Abstimmung zwischen Polizei, Feuerwehr, Krankentransport und THW (Technisches Hilfswerk) reibungslos funktioniert, wurde um Reinhold Gmelin ein Überspannungs-Projektteam gebildet. Darin saßen, neben Gmelin und einem technischen Vertriebsmitarbeiter von Phoenix Contact, auch Helmut Bohnert, Inhaber des Elektrofachbetriebs Helmuth Bohnert GmbH im nahen Ottenhöfen, sowie Polizeihauptkommissar Michael Müller von der Polizeistation Zell am Harmersbach. Zunächst wurden die Anlagenteile ermittelt, in denen Überspannungen und Blitzbeeinflussungen auftreten können. Insbesondere Kabel, die von außen kommen, wie Stromversorgungs- und Telekommunikationskabel, besitzen ein erhöhtes Gefährdungspotenzial. Die an diesen Kabeln angeschlossenen Geräte sind besonders gefährdet. Daher müssen alle von außen kommenden Leitungen mit Schutzgeräten ausgerüstet werden. So entsteht ein geschlossener Schutzkreis, an dem Stoßströme aufgrund von Überspannungen sicher über das Potenzial-Ausgleichssystem in das Erdreich abgeleitet werden. Schäden an IT- und TK-Geräten werden somit vermieden. Um den Server, der als Herz der IT besonders wichtig ist, wurde eine weitere Schutzzone gebildet. In der oberen Etage des Gebäudes arbeitet oft eine Sonderkommission – hier ist der Schutz der Datenleitungen wichtig. Denn auch bei Gewitter muss die Soko die reibungslose Koordination zwischen Polizei, Feuerwehr, Krankentransport und THW ermöglichen.

Informationstechnik und Stromversorgung schützen

Um Überspannungen vom Server fernzuhalten, müssen alle Datenleitungen, die die Schutzzone des Servers verlassen, einen Überspannungsschutz besitzen. Hier wurde ein Überspannungsschutz-Adapter verwendet, der durch seine hohe Datenübertragungsgeschwindigkeit von
10GBit/s genug Reserven für die nächsten Jahre besitzt. Weil die Module auf einer Hutschiene aufgerastet werden, konnte der Überspannungsschutz schnell und einfach installiert werden. Und da die Hutschiene zusätzlich als Potenzialausgleich für die Überspannungsschutzgeräte dient, wird der Schutz auch zwischen den IT-Leitungen erheblich verbessert. „Der Verkabelungsaufwand war gering, weil die Schutzgeräte über handelsübliche Patch-Kabel angeschlossen werden“, erläutert Gmelin. „Trotz Überspannungsschutz bleibt die Flexibilität der Verkabelung im Patchfeld erhalten.“ Die Einspeisung der Energieversorgung wurde vor einigen Jahren schon mit einer Kombination aus Blitzstromableitern vom Typ Flashtrab sowie Überspannungsschutz-Geräten vom Typ Valvetrab ausgerüstet. Mit diesen Schutzgeräten werden Blitzströme bereits in der Gebäudeeinspeisung sicher abgeleitet und Überspannungen werden von den elektrischen Geräten ferngehalten. Aufgrund einer weiteren Schutzzone um den Server wurde an dieser Grenze zusätzlich der Überspannungsschutz Valvetrab installiert.

Auch die Telefonleitung wurde ins Konzept einbezogen

Um Überspannungen, die auf der Telefonleitung auftreten, von der TK(Telekommunikations)-Anlage fernzuhalten, wurde das Schutzgerät Plugtrab direkt hinter dem Telefon-Hausanschluss angebracht. Dieser Schutz dient als erste Schutzstufe. Damit Überspannungen, die aufgrund von Einkopplungen aus Stromversorgungsleitungen auf dem Weg zur TK-Anlage entstehen können, die Anlage nicht zerstören, muss eine weitere Schutzstufe direkt an der TK-Anlage installiert werden. Hier kommt das Schutzgerät Maintrab MNT-TAE D zum Einsatz. Damit wird sowohl die Telefonleitung als auch die Stromversorgung der TK-Anlage geschützt. Mit der DSL-Übertragungsbandbreite von 16.000kBit/s ist auch dieser Schutz für die nächsten Jahre ausgelegt. Für ein hochwertiges Überspannungsschutz-System müssen die eingesetzten Produkte nach den einschlägigen Überspannungsschutz-Normen klassifiziert sein. So sind die Schutzgeräte für die Stromversorgung bei der Polizei in Zell nach der EN61643-11 [3](VDE0675, Teil 6-11) spezifiziert und geprüft worden. Bei den Schutzgeräten für IT-Anlagen ist neben der EN61643-21 [4] (VDE0845 Teil 3-1), zusätzlich die EN50173 [5] zu berücksichtigen. Diese Norm dient zur Beurteilung der Übertragungsqualität. Durch die Verwendung normenkonformer Produkte wird ein hoher Sicherheitsstandard erreicht.

Fazit

Störungen oder sogar Zerstörungen, die aufgrund von Überspannungen zu Ausfällen von IT- und TK-Anlagen führen, können vermieden werden, wenn alle Schnittstellen geeignete Schutzgeräte besitzen. Dabei darf der Überspannungsschutz selbst die Datenübertragung nicht beeinflussen. Das gelingt mit Schutzgeräten, die nach der Anforderungsklasse Class E sowie Kategorie 6 der Norm EN50173 zertifiziert und zudem nach der Norm EN61643-21 geprüft sind. Für den Schutz der Stromversorgung müssen die Geräte den Anforderungen der Norm EN61643-1 entsprechen. Außerdem sollten sich die Datenschutzgeräte auch für die ‚Power over Ethernet‘-Technik (PoE) eignen, die in vielen Anlagen Einzug hält. „Eine störungsfreie Daten- und Telekommunikation – auch bei Gewitter – ist Vorrausetzung dafür, dass die Polizei ihren Auftrag erfüllen kann“, resümiert Gmelin. „Mit dem in Zell errichteten Überspannungsschutz-Konzept gehen wir jetzt auf Nummer sicher.“

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