Platzsparend und flexibel:Kompakt-Extender

In der Netzwerktechnik treten immer wieder Verkabelungsprobleme auf, für die es noch keine praxistaugliche Lösung gibt. Mittlerweile bieten mehrere Hersteller sogenannte Kompakt-Extender für diese Fälle an.
Verkabelungsprobleme können z.B. auftreten, wenn Datenleitungen im Brüstungskanal verlängert oder repariert werden sollen. Oder wenn der Installateur eine IP-Kamera oder ein WLAN-Access-Point an einer Stelle ohne verfügbaren Teilnehmer- und Stromanschluss montieren soll. Ebenfalls eine Herausforderung für den Installateur: die Überbrückung von Brandabschnitten oder die Verkabelung von Reinräumen.

Extender mit herkömmlicher LSA-Technik

Um Datenleitungen zu verlängern, muss der Installateur bis jetzt auf klassische Extender oder Verbindungsboxen zurückgreifen. Doch diese sind unhandlich, und die integrierte LSA-Technik (LSA steht für löt-, schraub- und abisolierfrei) muss aufwändig verdrahtet werden. Soll z.B. ein Netzwerkschrank um ein paar Meter versetzt werden, ist ein Installateur mit solchen Extendern lange beschäftigt. Zudem sollen die großen Boxen noch so verstaut werden, dass sie die Zugänglichkeit nicht beeinträchtigen. An eine Installation im Brüstungskanal war bisher kaum zu denken. Mit den neuen Kompakt-Extendern ist das kein Problem. Es gibt mehrere Hersteller, die dieses Jahr solche Produkte auf den Markt gebracht haben. Sie sind kaum dicker als ein RJ45-Steckverbinder. Somit lassen sie sich in nahezu jeden Brüstungskanal schrauben. Doch auch diese Extender-Lösungen basieren z.T. noch auf LSA-Technik und müssen ausgekreuzt und verdrahtet werden. Das benötigt Platz und Zeit.

Platzsparend

Eine Alternative für beengte Platzverhältnisse stellen Extender dar, die auf der preLink-Technik von EasyLan basieren. Als Leitungsabschluss dient hier ein robuster Kunststoffblock. Dazu presst der Installateur mit einem Crimp-Vorgang alle acht IDC-Kontakte vibrationssicher und präzise positioniert in diesen Kunststoffblock. Für eine Extender-Verbindung benötigen die beiden zu verbindenden Leitungen diesen preLink-Abschluss. Der Installateur schraubt den preLink-Extender am Ende der installierten Leitung in den Kanal oder an die Wand. In das eine Ende des Extenders steckt er den preLink-Abschluss der installierten Leitung, in das andere den der Verlängerung. Dafür müssen die Adern nicht ausgekreuzt werden. Sind die Module eingerastet, kann die so verlängerte Leitung bis zur maximalen Link-Länge selbst für 10Gbit-Ethernet-Übertragungen genutzt werden und unterstützt dabei sogar PoE+ (Power over Ethernet+).

Mit einem Anschlusskabel kombinierbar

Weitere Einsatzbereiche eröffnen sich, wenn der Extender Power over Ethernet unterstützt und darüber hinaus noch die Kombination von Installationskabel und flexiblem Anschlusskabel erlaubt: Denn dann kann der Installateur über diese Extender z.B. Netzwerkkameras oder WLAN-Access-Points ohne großen Aufwand ins Netz einbinden, selbst wenn sie an der Decke einer Lagerhalle platziert sind, ohne Teilnehmeranschluss und Versorgungsanschluss in der Nähe. Das Gleiche gilt für Gegensprechanlagen oder Türöffner. Mit einem Extender auf preLink-Basis sind diese Installationen bis zur maximalen Link-Länge normenkonform realisierbar.

Brandabschnitte und Reinräume

Darüber hinaus bieten sich die Kompakt-Extender an, um zwei Brandabschnitte so zu überbrücken, dass die Brandschutzmauer nicht mehr geöffnet werden muss. Dazu wird ein Brandabschnitt komplett verkabelt und mit ein paar Zusatzleitungen für einen eventuellen Mehrbedarf ausgestattet. Der Installateur führt hierzu die Datenleitungen dieses Brandabschnitts in die Brandschutzmauer und schließt sie auf der anderen Seite mit Extendern ab. Den so verkabelten Durchbruch der Brandschutzmauer kann er dann vorschriftsgemäß ausschäumen. Und die aktuell benötigten Verbindungen führt er von den Extendern zum Verteilerschrank weiter. Analog dazu lassen sich auch Räume verkabeln, die nur geringe Verweilzeiten erlauben. Dazu zählen OP-Säle, Reinräume oder Serverräume im Rechenzentrum. Der Installateur verkabelt diese Räume komplett mit zusätzlichen Reserve-Netzanschlüssen vor und schließt die Leitungen außerhalb des Raumes mit Extendern ab. Bei der Inbetriebnahme verlängert er dann zunächst nur die aktuell benötigten Leitungen vom Extender bis zum nächsten Verteiler, die anderen später, bei Bedarf. Diese Lösungen sind mit dem preLink-Extender von EasyLan besonders installationsfreundlich realisierbar: Der preLink-Kabelabschluss ist kaum dicker als der Kabeldurchmesser und eignet sich somit für vorkonfektionierte Installationen. Der Installateur kann ein Kabel mit preLink-Abschluss verlegen und muss es dann auf der Verlängerungsseite nur noch in den Extender und auf der Verteilerseite in das Anschlussmodul einlegen und zuklappen. Neben dem Extender bietet das preLink-Verkabelungssystem von EasyLan austauschbare Anschlussmodule mit Steckgesichtern für viele RJ45- und M12-Varianten. Es ist für gewerkeübergreifende Netze konzipiert.

Fazit

Extender sind deutlich kompakter geworden und bieten sich nicht nur zur Verlängerung von Datenleitungen an. Mit ihnen lassen sich Netzbereiche definiert abschotten. Zudem ermöglichen sie flexible Anschlusslösungen bei schwer zugänglichen Netzwerkkomponenten, sofern sie PoE und die Kombination von flexiblem Anschlusskabel und installierter Datenleitung unterstützen. Bei der Auswahl der Komponente sind Installationsfreundlichkeit und Platzbedarf die entscheidenden Kriterien.

  • Gute Luft mit smarter HLK-Steuerungstechnik

    Bei der Regelung von Heizung, Lüftung und Klima geht es darum, die Temperatur, Luftqualität und Feuchtigkeit auf komfortable und effiziente Weise aufeinander…


  • Wachstum in Funktion und Design

    Im Mittelpunkt des diesjährigen Auftrittes von Gira auf der Light + Building standen neben einer neuen Schaltergeneration vor allem die Weiterentwicklung des…