Planungssoftware für ein ‚prima Klima‘

Planungssoftware für ein ‚prima Klima‘

Die Schweizer Teil-Division Heizung, Lüftung, Klima (HLK) des Bereiches Gebäude-Automation der Siemens Building Technologies (SBT) setzt für die Planung und Dokumentation schon seit rund zehn Jahren die Engineering-Software Elcad des Hannoverschen System-Hauses Aucotec ein. Ein entscheidendes Kriterium für die Zufriedenheit von SBT ist die Korres­pondierfähigkeit der Planungssoftware Elcad mit CADGen, einem von Siemens selbst entwickelten Konfigurator.
Mit Komfort, Sicherheit und Ökoeffizienz sorgt Siemens Building Technologies (SBT) für eine gute Gebäudenutzung. In 42 Ländern mit rund 500 Niederlassungen arbeiten gut 28.000 Mitarbeiter bei dem Unternehmen. Von den rund 5Mrd. EUR Umsatz wurden rund 60% allein in Europa erwirtschaftet. Die Schweizer Niederlassungen von SBT beschäftigen insgesamt 1.200 Mitarbeiter. Aufgeteilt sind sie auf sechs Divisionen, die mit einem weit gefächerten modularen Programm für Gebäude-Sicherheit, -Management und -Automation sorgen.

Planung zahlreicher Projekte

Die Schweizer Teil-Division Heizung, Lüftung, Klima (HLK) des Bereiches Gebäude-Automation verfügt über rund 460 Beschäftigte. Ihre Zentrale steht in Steinhausen, im Kanton Zug. Von dort aus wurden bereits viele große Projekte geplant und koordiniert wie etwa der Neubau des Bahnhofs Zug, das neue Skyguide Air Navigation Center, der Umbau des Hallenstadions Zürich, Krankenhäuser, Banken, Rechenzentren oder auch das größte und modernste Freizeit-, Kultur-, Büro-, Wohn- und Einkaufszentrum Sihlcity in Zürich mit seinen zwei Blockheizkraftwerken. Ökoeffizienz ist eine der wichtigsten Maximen bei SBT. Ein gutes Beispiel dafür ist, dass die Experten der Gebäudeautomation den Luftvolumenstrom nicht wie standardgemäß nach der maximal möglichen Personenzahl für einen Raum berechnen, sondern dem tatsächlichen Bedarf anpassen können. Räume sind nicht immer voll belegt, die Zahl der Menschen variiert im Laufe eines Tages mehrfach und oft stark. Mit der Luftzufuhr-Regelung nach Bedarf ist eine Ersparnis von bis zu 50% im Vergleich zum üblichen Energieverbrauch möglich.

Mehr als heiße Luft

Heizung, Lüftung und Klima (HLK) ist für SBT deutlich mehr als reine Zufuhr von Warm- oder Kaltluft. Dieser Bereich umfasst auch die Lichtsteuerung, Gasmessung, intelligente Temperaturmessung, bei der der Messwert auf 1,5m Entfernung vom Fühler interpoliert wird, Luftfeuchtigkeit und natürlich Steuerung der Luftzufuhrpumpen oder Ventilatoren. Kurz alles, damit sich Menschen in Gebäuden wohlfühlen. „Das alles gehört bei uns zum prima Klima“, meint Bernhard Frei, Leiter Support und Training bei SBT in Steinhausen, schmunzelnd. Das Siemens-eigene System dafür heißt Desigo. Es bezeichnet eine Familie von frei programmierbaren Automations-Stationen für alle Anwendungen in der Gebäudetechnik. Neben den Steuerungen gehören Raum-Controller und Bediengeräte dazu sowie ein Modulsortiment für die leicht zu handhabende und sichere Verdrahtung. „Wir legen großen Wert auf Systemoffenheit und Flexibilität nicht nur bei Desigo, sondern auch bei unserer Software“, sagt Bernard Frei und erklärt: „Gebäude sind sehr langlebig, das heißt Wartung und Betrieb unterliegen im Laufe der Jahre vielen Änderungen und Innovationen. Deshalb ist Kompatibilität eine der ersten Anforderungen an all unsere Hard- und Software-Komponenten.“

Zuverlässig und kompatibel

So hoch die Anforderungen an ein optimales Klima besonders in großen Gebäudekomplexen sind, so hoch sind auch die Ansprüche an die Planungs-Software der elektrotechnischen Komponenten inklusive Verdrahtungen und Schaltschränke. Rund 1.000 Projekte und mehrere 1.000 Schemata fallen jährlich bei den Schweizern an. Für die Planung und Dokumentation setzen die Klima-Profis schon seit rund zehn Jahren die Engineering-Software Elcad des Hannoverschen System-Hauses Aucotec ein. Den Entscheidungsprozess hat sich SBT nicht leicht gemacht, mittlerweile sind 95 Arbeitsplätze mit diesem E-CAE-Tool ausgestattet. Seit der Einführung von Elcad werden die Spezialisten der Gebäudeautomation von der Rotring Data AG in Dietikon, dem Schweizer Partner des norddeutschen Software-Entwicklers, begleitet und betreut. Als führendes Unternehmen in der Schweiz für die Implementierung von Engineering-Lösungen setzt Rotring Data auf ganzheitliche Unterstützung der Kunden durch ein breites Dienstleistungsangebot. So übernahm Rotring bei SBT neben der Einführungsunterstützung auch die Wartung und Schulungen an der Software. Die Aucotec AG ist einer der großen deutschen Anbieter für Engineering-Systeme und dazugehörige Dienstleistungen. Mit ihren Tools werden in der ganzen Welt viele elektro-, mess- und regeltechnische Anlagen geplant und betrieben. Dass sich die offene Struktur von Elcad gut mit dem von Siemens selbst entwickelten Konfigurator CADGen ‚versteht‘, ist ein entscheidendes Kriterium für die Zufriedenheit bei SBT. CADGen enthält vordefinierte Daten aus einer Fülle von logischen Möglichkeiten, die der Planer einfach ankreuzen kann. „Diese modulare Vorgehensweise gewährleistet höchstmögliche Einheitlichkeit und damit Automatisierung“, erklärt Jost Ribary, Projektleiter CAE bei SBT, Steinhausen. Aus dem CADGen kann der Ingenieur einfach per Generierschnittstelle Elcad aufrufen. „Elcads Korrespondenzfähigkeit mit CADGen ist ein großes Plus“, sagt Ribary. „Durch diese Kombination haben wir in den letzten Jahren bei der Stromlaufplanerstellung gut 20% eingespart“, fährt der Projektleiter fort. Auch die einfache Syntax und die vielen Automatisierungs-Schnittstellen von Elcad bewähren sich in der Engineering-Praxis. „Rund 75% unserer Arbeit besteht aus Dienstleistung“, erklärt Bernhard Frei. „Deshalb ist uns besonders wichtig, dass über die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes alle einmal erstellten Pläne lesbar und bearbeitbar sind.“ Elcad gewährleistet diese Kontinuität mit über die Jahre hinweg konsistenten Daten und über Versionsänderungen oder Upgrades hinaus.

Großprojekt mit Potenzial

Eines der größten, kürzlich realisierten Projekte ist die Zürcher ‚Sihlcity‘ mit einer Gesamtfläche von gut 100.000m². Die darin enthaltene Energiezentrale ist etwa so groß wie acht Einfamilienhäuser, rund 20.000 Besucher und 2.300 Mitarbeiter erwarten täglich in der Sihlcity ein ‚prima Klima‘. Gut 100 Desigo-Controller erfassen und verarbeiten rund 7.500 auf dem ganzen Areal verteilte Datenpunkte. Über 50 lokale Bediengeräte können die etwa 350 Anlagen für Energie-Erzeugung, -Verteilung, Luftaufbereitung und Entrauchung steuern. Dazu kommen rund 5.200 Schnittstellen zu den Sonnenschutzanlagen, Beleuchtungssteuerungen, 350 Brandschutzklappen und einer Wetterstation. In diesem Bereich bietet sich noch jede Menge Potenzial für zukünftige Innovationen. „In zehn Jahren sehen SPSen und andere Hardware vermutlich ganz anders aus. Daher muss die Dokumentations-Software jede Entwicklung mitmachen können. Sie muss mitwachsen, so wie Elcad das in den letzten Jahren gemacht hat“, meint Bernhard Frei.

Investitionsschutz

Werte erhalten und Kompatibiliät gewährleisten: Diese Philosophie gilt für die ganze Siemens Building Automation. Da kommt es sehr gelegen, dass Aucotec und sein Schweizer Partner Rotring sich diese Werte ebenfalls auf die Fahnen geschrieben haben. Für die Zukunft hat Siemens bereits großes Interesse an dem objektorientierten und datenbankbasierten System Engineering Base (EB) von Aucotec angemeldet, um noch besser für kommende Marktanforderungen gewappnet zu sein. EB zeichnet sich u.a. durch eine integrierte Datenbank aus. Sie sorgt dafür, dass alle Daten stets und ohne ‚doppelte Buchführung‘ konsistent sind: egal, ob Zugriff oder Änderungen über Tabellenbearbeitung, Zeichnung oder Explorer erfolgen. „Die Philosophie von EB wäre für unsere Arbeit revolutionär“, so der CAE-Spezialist Jost Ribary, der sich in einer Schulung bei Rotring bereits genauer mit dem Tool der neusten Generation befassen konnte. „Aber selbstverständlich ist auch hier Kompatibilität oberstes Gebot“, betont er. Gemeinsam werden also Siemens, Aucotec und Rotring auch weiterhin erfolgreich für ein ‚prima Klima‘ in Schweizer Gebäuden sorgen.