VDE0100-443 und VDE0100-534

Planungshilfen für den Überspannungsschutz

Mit Erscheinen der neuen Normen VDE0100-443 und VDE0100-534 haben sich die Anforderungen an den Überspannungsschutz in Gebäuden maßgeblich geändert. Finder bietet ein umfangreiches Spektrum an Überspannungsschutzgeräten an. Um dem Elektro-Fachhandwerk die Auswahl zu erleichtern, bietet das Unternehmen außerdem Planungshilfen an, die den Anwender schnell zum passenden Überspannungsschutzgerät führen.

Die unternehmenseigene Auswahlmatrix erleichtert dem Anwender die Auswahl der passenden Überspannungsschutzgeräte. (Bild: Finder GmbH)
Die unternehmenseigene Auswahlmatrix erleichtert dem Anwender die Auswahl der passenden Überspannungsschutzgeräte. (Bild: Finder GmbH)

Heute sind die Gebäude in Deutschland praktisch flächendeckend mit Blitzfangeinrichtungen ausgestattet, denn durch Blitzschlag verursachte transiente Überspannungen können Schäden, insbesondere an elektrischen Einrichtungen, verursachen. In zahlreichen Bereichen ist die Installation eines Überspannungsschutzes sogar verpflichtend – eine ausführliche Definition findet sich in der neuen VDE0100-443. Aufgeführt sind darin folgende zu schützenden Bereiche:

  • • Schutz des menschlichen Lebens, z.B. in Gebäuden und Anlagen mit Betriebsmitteln für medizinische Zwecke oder Sicherheitsvorrichtungen,
  • • Schutz von öffentlichen Einrichtungen und Kulturbesitz, wie Kommunikation, Versorgung, Schulen, Museen etc.,
  • • Schutz von Gewerbe- und Industriebetrieben sowie
  • • Schutz von Gebäuden, die besonders brandgefährdet sind, etwa Scheunen, Betriebe zur Holzverarbeitung usw.

Zoneneinteilung beim Blitzschutz

Beim Schutz vor transienten Überspannungen wird ein abgestuftes Konzept angewendet. Dieses arbeitet mit Blitzschutzzonen (Lightning Protection Zone LPZ 0 bis LPZ 3), in denen teilweise unterschiedliche Schutzmechanismen zum Einsatz kommen. Wichtig ist, dass die Schutzwirkung in den verschiedenen Zonen aufeinander aufbaut. Dabei muss die Energie der transienten Überspannung jeweils so weit gesenkt werden, dass das Schutzgerät der nächsten Stufe nicht überlastet wird. Auf diese Weise wird die verbleibende Überspannung so weit reduziert, dass die angeschlossenen Geräte der jeweiligen Stufe keinen Schaden nehmen. Die Einteilung der Zonen ist in der Norm DIN EN62305 beschrieben – in der äußersten Zone, LPZ 0, kommt die bereits oben erwähnte Blitzfangeinrichtung zum Einsatz. In den inneren Zonen müssen Überspannungsschutzgeräte – so genannte Surge Protection Devices (SPD) – vor den transienten Überspannungen schützen, die bei einem Blitzeinschlag übertragen werden, etwa über das Erdungskabel auf das Installationsnetz. Auch energiereiche Schaltvorgänge von Komponenten der Leistungselektronik können transiente Überspannungen verursachen. Finder bietet mit seinen Überspannungsschutzgeräten der Serie 7P eine breite Palette an Lösungen für unterschiedliche Blitzschutzzonen.

Welches Gerät für welche Anwendung

Mit diesem Fließschema mit Abfragecharakter kann der notwendige Ableitertyp zuverlässig bestimmt werden. (Bild: Finder GmbH)
Mit diesem Flieߟschema mit Abfragecharakter kann der notwendige Ableitertyp zuverlässig bestimmt werden. (Bild: Finder GmbH)

Um den Überspannungsschutz in einer Installation zu planen und passend zu dimensionieren, sind einige Grundlagen zu beachten. Die Schutzgeräte sind in verschiedene Typen unterteilt, die mit dem Installationsort zusammenhängen. So kommen etwa SPD Typ 1 an der Schnittstelle zwischen den Zonen LPZ 0 und LPZ 1 zum Einsatz. Überspannungsschutzgeräte vom Typ 2 werden innerhalb der Zone LPZ 1 installiert und bilden dadurch die Zone LPZ 2. SPD vom Typ 3 kommen innerhalb der inneren Zone direkt als Geräteschutz zum Einsatz. Zusätzlich gibt es noch SPD Typ 1+2, die sowohl die Anforderungen des Typ 1 als auch die des Typs 2 erfüllen und somit den Schutz sehr effizient realisieren können. An welchen Stellen innerhalb der Installation die Überspannungsschutzgeräte zu platzieren sind, ist ebenfalls in den neuen Normen festgelegt. So sind etwa Unterverteilungen, die einen Abstand von mehr als 5m aufweisen, jeweils separat abzusichern. Auch die Art der Installation, etwa als TN- und TT-Netze, spielt eine Rolle. Eine weitere neue Anforderung in der VDE0100-443 ist, dass mindestens SPDs vom Typ 2 in der Nähe des Einspeisepunkts installiert werden müssen. SPD vom Typ 1 sind nun verpflichtend zu installieren, wenn die Anlage über eine Freileitung versorgt wird. Unverändert ist die Forderung nach der Installation von Typ 1 SPD für bauliche Anlagen mit einem externen Blitzschutzsystem.

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