Offen für integrierte Gebäudeautomation


Standardisierte Schnittstellen

Die batterielose Funktechnologie eignet sich besonders für die Übertragung von Zuständen und Messwerten von drahtlosen Schaltern und Sensoren sowie für Aktoren. Die weitergehende Vernetzung erfolgt jedoch nicht über den batterielosen Funk, sondern über andere Standards wie KNX, LON, Dali, oder WLAN. Um diese verschiedenen Systeme zusammenzuführen, sind offene Schnittstellen definiert, über die Gateway- und Softwareanbieter die Standards zusammenführen können. Die standardisierten Definitionen dienen dann als Basis für eine Middleware ähnlich wie EnOcean Link, die automatisch die Werte aus batterielosen Funktelegrammen interpretiert und für weiterverarbeitende Anwendungen bereitstellt. Eine entsprechend gewerkeübergreifende Lösung kann somit Daten aus der Präsenzerfassung für die Lichtsteuerung nutzen, um je nach Anwesenheit und Anzahl der Personen eine optimale Beleuchtungsumgebung zu schaffen. Gleichzeitig dienen dieselben Daten als Basis, die Klimatisierung zonengenau und präsenzabhängig zu steuern. Darüber hinaus können für eine noch präzisere Steuerung sowie die Einbindung der Verschattung auch Tageslicht und aktuelle Wetterdaten mit einfließen. Alle Parameter prüft das System zusätzlich gegen voreingestellte Sollwerte. Als Ergebnis entsteht eine Gebäudeautomation, die für ein optimales Gleichgewicht zwischen Energieeffizienz, Komfort und den aktuellen Gegebenheiten vor Ort sorgt.

Situationsabhängige Steuerung

Bei dieser Art der Vernetzung entstehen die Voraussetzungen für künstliche Intelligenz in der Gebäudeautomation. Je enger die verschiedenen Technologien miteinander verzahnt sind, desto direkter und situationsunabhängiger kann ein System auf Sensordaten zugreifen, darauf basierende Berechnungen durchführen und Aktoren intelligent steuern. Die Datenspeicherung und -verarbeitung kann entweder auf einem lokalen Server oder über eine Cloud-basierte Infrastruktur erfolgen. Das Ziel ist dabei immer, einmal erfasste Daten für verschiedene Anwendungen zu nutzen. Folglich lernt die Automation aus dem Verhalten von Mitarbeitern oder Bewohnern eines Gebäudes und passt sich selbstständig daran an. Aktuelle Situationen und äußere Einflüsse fließen mit ein. Erste Lösungen beziehen nicht nur Wetterdaten und die Nutzung eines Raumes mit ein, sondern auch die Anzahl der Personen und sogar Äußerungen wie ‚Hier ist es aber warm‘.

Blick für den Zusammenhang

Mit den gestiegenen Ansprüchen an die Gebäudeautomation findet ein Umdenken in der Branche statt. Anbieter fangen an, über den Teilbereich ihres angestammten Gewerks hinauszublicken – auf das Gesamtsystem. Organisationen wie die EnOcean Alliance schaffen zudem Plattformen, auf denen Hersteller Lösungen, die auf verschiedenen Standards basieren, zusammenführen können. Die Vorteile kommen dem Gebäudeeigner wie dem Systemplaner zugute: Sie sind bei der Wahl der Gebäudeautomation nicht länger an ein System gebunden und können flexibel sowie kosteneffizient verschiedene Gewerke nach ihrem individuellen Bedarf zusammenführen. Die Suche nach dem einen Standard führt somit über geeignete Schnittstellen zwischen bestehenden Technologien.

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EnOcean GmbH
www.enocean.de

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