myGekko spricht EnOcean

myGekko spricht EnOcean

Haustechnik kann nie isoliert gesehen werden. Sie steht im ständigen Austausch mit Haus und Mensch. Für nachhaltige, energieeffiziente und zukunftsorientierte Gebäude benötigt es flexible Lösungen, die die unterschiedlichen Anforderungen von Bestand und Bewohner/Benutzer berücksichtigen. Für die Sanierung der Heizanlage in der Grund- und Mittelschule Gaißach wurde die Gebäudetechnik von myGekko mit der batterielosen Funktechnik von Enocean kombiniert. Das Ergebnis: effiziente Energieverwaltung, flexible Anwendung und zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten.
Die Grund- und Mittelschule Gaisach wurde bereits in den 80er-Jahren gebaut. Die eingesetzte Heiztechnik war mittlerweile veraltet und musste wegen zu hohem Energieverbrauch sowie laufender Reparaturen ausgetauscht werden. In jedem Raum befanden sich mehrere Nachtspeicheröfen mit einer Anschlussleistung zwischen 12 und 16kW je Raum. Als Regeleinheit diente eine speicherprogrammierte Steuerung.

Wünsche und Anforderungen

Aufgrund der jahrzehntelangen positiven Erfahrungen mit dem Energieträger Strom wollte man diesen weiterhin beibehalten. Die Speicheröfen sollten aufgrund verschiedener Nachteile (Lärm, Luftverschmutzung und hoher Energiebedarf) mit der elektrischen Direktheizung ersetzt werden. Die Temperatur soll für jeden Raum getrennt erfasst werden und über einen individuellen Raumbelegungsplan geregelt werden. Zusätzlich soll der Benutzer auch außerhalb der definierten Zeiten die Räume beheizen und die Sollwerttemperatur nach Bedarf anpassen können.

Die Lösung

Der Austausch der Nachtspeicheröfen mit Natursteinheizplatten war recht einfach. Hier konnte das existierende Leitungsnetz und die vorhandenen Anschlüsse zurückgegriffen werden. Bei der Regelungstechnik war aber die Kapazitätsgrenze des existierenden Leitungsnetzes schnell erreicht. Hier stand man vor einer neuen Aufgabe. Wie sollten diese Funktionen realisiert werden? Im vorhandenen Leitungsnetz waren keine zusätzlichen Adern für diese Funktionen vorgesehen. Also was tun? Schweres Gerät einsetzen und in jeden einzelnen der vorhandenen Räume eine neue Leitung legen? Erschwerend hinzu kam auch noch, dass durch die Größe des Gebäudes die Leitungen teilweise sehr lange geworden wären und mit zusätzlichen Schwierigkeiten wie Messungenauigkeiten sowie Störungen auf den Leitungen zu rechnen war.

Zukunftsfähige Enocean-Technik

Um diese aufwändige und zeitraubende Problematik gar nicht erst entstehen zu lassen, fokussierte man bereits zu Beginn der Planungsphase eine einfache, praktikable und durchführbare Alternative: die Enocean-Technik. Die extrem niedrigen Emissionswerte, die geringe Wartung sowie die ökologische Verträglichkeit überzeugten den Gemeinderat. Das Projekt konnte jetzt mit Enocean-Technik umgesetzt werden. Für die Funkverbindung waren pro Etage nur drei leitungsgebundene Gateways nötig. Die Gateways wurden auf den Gängen montiert und sind optisch kaum wahrnehmbar. An jedem Gateway konnten dann bis zu 32 Sensoren eingelernt werden. Räume die außerhalb der Übertragungsreichweite liegen wurden mit einem Repeater noch bis zu 2mal verstärkt. Diese Kapazität ist ausreichend, um für jeden einzelnen Raum einen eigenen Temperatursensor mit Präsenztaste und optional Sollwertverstellung zu integrieren. Der Einsatz der Enocean-Technik hat nicht nur für die Heizungssanierung großen Nutzen, sondern bildet zugleich einen Grundstein, um in Zukunft einfach und schnell erforderliche Erweiterungen zu realisieren. So können bei Bedarf zusätzliche Sensoren wie z.B. Tür- oder Fensterkontakte oder auch Erweiterungen bei der Lichtsteuerung ohne großen Aufwand integriert werden.

Zentrales Regelungssystem myGekko

Für so viel neu gewonnene Flexibilität sowie der Erfüllung der täglichen und auch wachsenden Anforderungen muss das zentrale Regelungssystem, das Herzstück der Gebäudeautomation, dementsprechend flexibel, anpassungsfähig und erweiterbar sein. Hier distanzierte man sich bewusst von Systemen, die individuell erstellt und speziell für ein Gebäude programmiert werden. Als zentrales Regelungssystem entschied man sich für myGekko. Mit seinen integrierten und sehr umfangreichen Funktionen kann man auf alle im Gebäude antreffenden Regelungsaufgaben sehr schnell reagieren. Der Anwender profitiert nicht nur von den standardisierten Programmteilen, sondern auch von der übersichtlichen und einfach zu bedienenden Oberfläche.

Leichte Anpassung über Touchdisplay

Um die Anforderungen eines Raumes oder einer Funktion zu ändern, ist bei myGekko kein Spezialist erforderlich. Sämtliche Einstellungen kann der Hausverwalter oder der Hausmeister direkt über das Touchdisplay vornehmen. Die gesamten Betriebsparameter des Gebäudes werden automatisch in zyklischen Abständen archiviert. Dadurch sind gute Voraussetzungen geschaffen, um zukünftige Einsparpotenziale beim Energieverbrauch auszuloten oder auch vorhandene Fehlerquellen aufdecken zu können. Auch können mehrere myGekkos zu einem Netzwerk zusammengeschlossen werden. Auf diese Weise ist es möglich, die zugehörige Turnhalle mit ihren zwei Lüftungsanlagen und den angeschlossenen Luftwärmepumpen über dasselbe Touch-Display zu verwalten.

Vorbild in Sachen modernster Regelungstechnik

„Wir konnten uns gar nicht vorstellen, welche Möglichkeiten in diesem System stecken“, so die Aussage des Bürgermeisters bei der Präsentation der fertig gestellten Heizungsregelung. „Als wir damals das Gebäude gebaut haben, haben wir bezüglich der eingesetzten Technik als Gemeinde schon eine Art Vorreiterschaft übernommen. Nachdem nun die Sanierung abgeschlossen ist, denke ich, kann ich guten Gewissens sagen, dass es die richtige Entscheidung war, diesen Schritt durchzuführen. Ich denke, mit diesem System haben wir erneut gute Chancen, um als Vorreiter in Sachen modernster Regelungstechnik im Gebäude als Vorbild zu agieren.“