Matthias Schwankl:
„Hausvernetzung für
IP-Dienste bietet hohe
Umsatzpotentiale“

Wir sprachen mit Matthias Schwankl, Director Interactive TV & Innovations M7 Deutschland. Er erläutert, warum das Know-how von Handels- und Installationsbetrieben jetzt besonders gefragt ist.
M7 bringt mit meinFernsehen eine IPTV/OTT-Multiscreen Plattform auf den Markt. Was steckt dahinter?

Immer mehr Verbraucher wollen TV- und Videoinhalte über jedes Endgerät und zu jeder gewünschten Zeit sehen. Konsumiert wird überwiegend zuhause. Hierfür bieten die glasfasergestützten Infrastrukturen der City Carrier und zunehmend auch der Kabelnetzbetreiber ideale Voraussetzungen. Mit der schlüsselfertigen Plattform meinFernsehen für Netzbetreiber bedienen wir alle derzeit wichtigen Nutzungstrends von linearem HDTV, zeitversetztem Fernsehen bis hin zu Video-on-Demand und Multiscreen in einer einzigen Anwendung. Dazu gehören bis zu 150 TV-Programme – davon ein Drittel in bester HD-Qualität. Möglich ist zudem die lineare und zeitversetzte Wiedergabe auf beliebigen Endgeräten vom TV bis zum Smartphone sowie ein umfassendes Video-on-Demand Angebot mit Blockbustern großer Hollywoodstudios.

Ist der Markt schon soweit?

Die Basis ist in den deutschen Haushalten längst gelegt. Ende 2014 gingen erstmals mehr internetfähige Tablets mit Bildschirm über den Ladentisch als Flachbildfernseher. Von den fast 30 Millionen verkauften Smartphones ganz zu schweigen. Hinzu kommen über 24 Millionen Connected-TVs in den Haushalten, die sich mit dem Internet verbinden lassen. TV und Video über IP ist kein Trend mehr, sondern längst in den deutschen Haushalten angekommen. Zugleich beobachten wir eine zunehmende Zahlungsbereitschaft der Verbraucher für hochauflösende und einfach zu konsumierende Inhalte über das Internet. Diese müssen dem Verbraucher allerdings echten Mehrwert bieten.

Welche technischen Voraussetzungen sind für den IP-basierten Empfang notwendig?

Für die Zuführung der Inhalte sind leistungsstarke, gut ausgebaute Breitbandzugänge von Vorteil, die es derzeit überwiegend in den Ballungsräumen gibt. Hier werden die Kabel- und IP-Netzbetreiber künftig ihren Vorsprung gegenüber kupferbasierten DSL-Infrastrukturen noch deutlicher ausspielen. Aber auch Kabelnetzbetreiber mit Glasfaserangebot profitieren von der Entwicklung. Je höher die Bandbreite, desto mehr Mitglieder im Haushalt kommen parallel in den Genuss von hochauflösenden Inhalte. Zudem wird bald mit Ultra-HD noch mehr Bandbreite gefragt sein.

Ist Ultra-HD eine vorübergehende Erscheinung wie 3D oder steckt mehr dahinter?

Die Endgeräte werden immer preiswerter und schon heute stehen sehr viele in 4k gedrehte Kinofilme bereit. Zudem folgt die nächste Blu-Ray-Generation. Diese kann einen Datenstrom von 82 bis 128Mbit/s verarbeiten. Für die ruckelfreie Übertragung eines in HEVCh.265 enkodierten 4k Films in IP-Netzen sind dann immer noch permanent min. 20 bis 40Mbit/s notwendig. Amazon, Netflix & Co stehen bereits mit entsprechenden Angeboten in den Startlöchern. Hier werden wichtige Impulse für Ultra-HD gelegt. Die Übertragung über IP-Netze noch vor den etablierten Übertragungswegen ist hier durchaus denkbar.

Gibt es neben den noch nicht ausreichend ausgebauten Breitbandnetzen einen weiteren technischen Engpass?

Die Netzbetreiber führen die Inhalte bis vor das Gebäude oder bereits bis in das Haus. Wenn es keine vernünftige Hausverteilung in Gebäudekomplexen über alle Stockwerke hinweg gibt oder instabile WLANs Störungen verursachen, lassen sich die Vorteile des Breitbands und der neuen IP-gestützten Dienste nicht optimal nutzen. Hier ist das Know-how von Handels- und Installationsbetrieben ganz besonders gefragt. Dies beginnt bereits beim Verkaufsgespräch für den neuen ultramodernen Fernseher oder mobile Endgeräte. Hier ist die Frage nach stabiler Vernetzung unerlässlich und birgt ein bisher zu wenig beachtetes hohes Potential für lukrative Aufträge und zusätzliche Umsätze. Das was früher für die Installation von Kabel- und Satellitenanlagen galt, setzt sich zukünftig bei der Heimvernetzung fort.

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