KNX Interview

KNX Interview

Der Standard KNX feierte im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. GEBÄUDEDIGITAL sprach mit Adalbert M. Neumann, Vorsitzender von KNX Deutschland und Vorsitzender der Geschäftsführung der Busch-Jaeger Elektro GmbH. Er gibt einen Rückblick auf die wichtigsten Meilensteine und spricht über die Visionen für die Zukunft.

Im Oktober 2015 feierte KNX seinen 25. Geburtstag als weltweiter Standard für Haus- und Gebäudesystemtechnik. Was waren für Sie die Meilensteine in der Geschichte des Systems?

Auf jeden Fall die erfolgreiche Globalisierung von KNX. Da gab es viele Meilensteine: Nach Australien, Indien, Südkorea, Japan, Taiwan und Kanada zuletzt auch die USA. KNX steht inzwischen weltweit für maximale Effizienz und Investitionssicherheit im Zweckbau und für ein Höchstmaß an Komfort, Sicherheit und Effizienz im intelligenten Haus. Und es gibt noch enorm viel Potenzial, um diese beispiellose Erfolgsstory fortzusetzen.

KNX ist im Bereich des Zweckbaus sowie im Wohnbau im Luxussegment bereits gut positioniert. Welche Aktivitäten sind notwendig, dass sich der Standard im Bereich Wohnbau auch im Massenmarkt durchsetzt? Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Einführung von KNX-Funk?

Im Zweckbau hat sich KNX schon lange durchgesetzt. Wer heute noch ein Industrie- oder Verwaltungsgebäude ohne vernetzte Gebäudetechnik realisiert, riskiert eine Fehlinvestition. Auf dem Sektor ‚Intelligentes Haus‘, also im privaten Wohnungsbau, gibt es noch viel zu tun, um die Hausautomation auf Basis von KNX als führendes standardisiertes System großflächig zu positionieren. Das sehe ich nach wie vor als große Herausforderung. Doch die Chancen stehen gut, denn dieser Bereich hat aktuell stark an Dynamik zugelegt. Funkbus-Lösungen auf KNX-Basis sind z.B. für die Modernisierung eine interessante Alternative und ein guter Einstieg in die Hausautomation. Doch die Möglichkeiten sind begrenzt. Wer alle Vorteile vernetzter Elektrotechnik nutzen möchte, kommt an drahtgebundenen Systemen nicht vorbei.