(Bild: TeDo Verlag GmbH)

 
Die meisten Elektro-Handwerksbetriebe sind von kleiner und mittlerer Größe. Gerade diese Betriebe tun sich aber – aus Zeit- und Geldgründen – schwer mit dem Thema Digitalisierung. Wie können auch diese Betriebe auf die anstehenden Veränderungen vorbereitet werden?

Grundsätzlich liefert der ZVEH Infos und richtet auch Großveranstaltungen wie die Jahrestagung oder den E-Kongress aus, der in diesem Jahr ganz im Zeichen der Digitalisierung steht. Er findet am 15. und 16. September in Bonn statt. Durch die Wirtschaftsinitiative Smart Living, die im März von führenden Herstellern und Verbänden in Kooperation mit dem BMWi gegründet wurde, gewinnt der Markt zusätzliche Dynamik. Davon profitieren natürlich alle E-Handwersbetriebe. Wir sind an dieser Initiative beteiligt und haben einen engen Draht zu Meinungsbildnern und Entscheidern, sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft. Des Weiteren werden in der überbetrieblichen Ausbildung und im Kompetenzzentrum Digitales Handwerk wichtige Inhalte vermittelt. Das Kompetenzzentrum besteht aus vier sogenannten Schaufenstern. Federführend für das Schaufenster Nord ist die Elkonet-Schule BFE (Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik) in Oldenburg. Im Rahmen dieses Kompetenzzentrums werden Beispiele gezeigt, wie heute Digitalisierung vor sich geht.

 
Gibt es neben allgemeinen Informationsveranstaltungen und Schulungen auch Ansprechpartner für Betriebe, die sich individuell auf ihren Einzelfall bezogen beraten lassen möchten, wie sie digitale Prozesse in ihren Betriebsablauf integrieren können?

Ja, wir bieten kompetente Beratung bei allen Landesinnungsverbänden. In Nordrhein-Westfalen gibt es z.B. fünf Diplom-Ingenieure, die in den Bereichen EDV- und Software-Beratung sowie Qualifizierung tätig sind. Und wir bieten sehr viele Lehrgänge an, in denen wir auch auf neue Geschäftsfelder wie E-Mobilität eingehen.

 
Auch an älteren Inhabern geht das Thema Digitalisierung oftmals vorbei und sie erkennen nicht, welche Chancen sie ihren Betrieben bringt. Zudem müssen auch ältere Mitarbeiter an das Thema herangeführt werden. Wie begegnen Sie diesem Problem?

Es ist keine Frage des Alters. Wir müssen bei allen das Bewusstsein schaffen, wie prägend Digitalisierung für jeden Einzelnen ist. Sie eröffnet im beruflichen Alltag viele Chancen: Der Betrieb spart durch die Digitalisierung seiner Abläufe Zeit und hat mehr Freiräume für Weiterbild

ung. Bei Betriebsinhabern jeden Alters muss immer im Vordergrund stehen, sich weiterzubilden und in die Köpfe seiner Mitarbeiter zu investieren. Nur so können neue Geschäftsfelder entwickelt werden.

 
Wie Sie bereits erwähnt haben, wurde im März von führenden Herstellern und Verbänden in Kooperation mit dem BMWi die Wirtschaftsinitiative Smart Living gegründet. Ziel ist, Deutschland zum internationalen Leitmarkt für Smart-Living-Anwendungen zu entwickeln. Auch der ZVEH beteiligt sich an der Initiative. Wo liegen die Hauptaktivitäten Ihres Verbandes?

Es gibt in dieser Initiative die drei unterschiedlichen Themenfelder ‚Marktentwicklung‘, ‚rechtliche Rahmenbedingungen‘ und ‚Qualifizierung‘. Die Arbeitsgruppe Qualifizierung wird vom ZVEH geleitet. Ziel ist es, eine gewerkübergreifende Beratungskompetenz auf- und Vorbehalte gegenüber Smart-Living-Lösungen abzubauen. Über die Initiative haben wir einen noch engeren Kontakt zum Wirtschaftsministerium. Außerdem geht es darum, Synergien mit anderen Playern zu nutzen, die ebenfalls an der Initiative beteiligt sind. Neben dem ZVEH sind das zahlreiche Industrieunternehmen aus dem Bereich Gebäudetechnik, der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), der Verband der Elektrotechnik und Elektronik (VDE), der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GDW) sowie der Verband Bitkom.

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