Gebäudesicherheit hat viele Facetten

Gebäudesicherheit
hat viele Facetten

Für jedes Objekt, ob Industriebetrieb, Krankenhaus oder Kindergarten, müssen in der Regel spezielle Schutzziele umgesetzt werden. Im Sinne eines optimierten Personenschutzes wird es in Gebäuden mit komplexen Strukturen immer wichtiger, eine sprachunterstützte Evakuierung in die Planungen mit einzubeziehen.

Großprojekte decken nicht selten Schwachstellen im Brandschutz auf und belegen, dass ein fehlendes Zusammenwirken entsprechender Technikkomponenten massive Bauverzögerungen zur Folge haben kann. Noch immer ist eine Vielzahl von Gebäuden brandschutztechnisch mangelhaft ausgestattet. Wie hoch die Sachschäden durch Brände sind, zeigen die Ersatzleistungen der Versicherungen; Jedes Jahr werden Beträge in Milliardenhöhe für Brand- und Folgeschäden ausgegeben. Je nach Gebäudeart sind neben dem Brandschutz unter Umständen auch Gewerke wie Einbruchschutz, Zutrittskontrolle sowie Videoüberwachung zu berücksichtigen. An dieser Stelle spielen Hersteller ihre Vorteile aus, wenn sie mehrere Gewerke mit ihrem Portfolio abdecken, da die Schnittstellenproblematik entfällt. Auch eine gezielte Fluchtwegsteuerung wird in komplexen Gebäudestrukturen zukünftig immer wichtiger. Darüber hinaus zeichnet sich schon länger der Trend ab, von speziellen ‚Insellösungen‘ wegzukommen und je nach Möglichkeiten eine übergeordnete Gebäudeautomation ins Auge zu fassen. Für den Planer ist es – bei aller Berücksichtigung der Sicherheitsaspekte – auch von entscheidender Bedeutung, die mit der Umsetzung eines komplexen Sicherheitskonzeptes anfallenden Kosten in einem günstigen Rahmen zu halten.

 (Bild: Novar GmbH a Honeywell Company)

(Bild: Novar GmbH a Honeywell Company)

Branderkennung und Evakuierung zugleich

Wichtige Bestandteile heutiger Gefahrenmeldesysteme bilden Elektroakustische Anlagen (ELA). Unverzichtbar wird ihr Einsatz bei entsprechenden baurechtlichen Vorgaben. Falls darin jedoch keine Einsprechstelle verlangt wird, können auch kostengünstige Systeme eingesetzt werden, um eine koordinierte Evakuierung im Gefahrenfall sicherzustellen. Hier spielen Brandmelder Ihre Vorteile aus, die neben einer schnellen und zuverlässigen Branddetektion auch die rechtzeitige Alarmierung und gezielte Evakuierung betroffener Personen gewährleisten. Eine Signalisierung allein durch Sirenen führt bekanntlich in den meisten Fällen zu keinerlei Reaktion. Es haben sich Melder bewährt, die über integrierte akustische Signalgeber, Blitzleuchte und Sprachausgabe verfügen, ohne dafür mehr Platz zu beanspruchen als übliche Brandmelder. Auf diese Weise kann mit der Alarmierung – wenn gewünscht – gleichzeitig die Evakuierung eingeleitet werden. Da verschiedene Sprachdurchsagen multilingual generiert werden können, bieten solche Melder gerade in Gebäuden, in denen sich internationales Publikum aufhält, entscheidende Vorteile. Veranlasst durch bestimmte Ereignisse (z.B. Feueralarm) können Nachrichten für das gesamte Gebäude oder bestimmte Bereiche wiedergegeben werden. Dies ermöglicht nicht nur eine enorme Flexibilität, sondern erlaubt es auch, eine gezielte Evakuierung zeitlich zu steuern. Durch die Option, diese innovativen Produkte auch als Funkmelder im Rahmen der gültigen Normen und Richtlinien flexibel und ohne Kabelzuführung im Gebäude zu platzieren, werden selbst in denkmalgeschützten Räumlichkeiten alle ästhetischen Ansprüche erfüllt.

Ganzheitliches Konzept für Gebäudeevakuierung

Um neben einem umfangreichen Portfolio im Bereich Brandmeldetechnik und Sprachalarmierung auch ein ganzheitliches Konzept für Gebäudeevakuierung anbieten zu können, müssen innovative Lösungsansätze entwickelt werden mit dem Ziel, die Sicherheit in Gebäuden, besonders in Gefahrensituationen, zu erhöhen und Evakuierungsszenarien zu optimieren. Durch Kooperationen können deutliche Mehrwerte gegenüber Einzellösungen entstehen. Dies beinhaltet z.B. einheitliche Benutzeroberflächen, vereinfachte Inbetriebnahme und Wartung, Interaktion und verbesserte Kommunikation der Einzelgewerke, gemeinsame Fernwartung bis zu einheitlichen Busstrukturen für dezentrale Systeme.

Zentrale Visualisierung durch ein Gefahrenmanagementsystem

Die Datenflut, mit der wir in allen Bereichen immer häufiger konfrontiert werden, ist ohne Filterung kaum noch zu bewältigen. Dies trifft auch auf die Sicherheitstechnik zu. Hier gilt es, bei eingetretenen Gefahrenfällen selbst in komplexesten Systemen möglichst schnell die richtigen Maßnahmen einzuleiten, um Personen und Sachwerte im Gebäude zu schützen oder – im unvermeidlichen Schadensfall – diesen soweit wie möglich einzugrenzen. Dazu muss gewährleistet sein, dass die Informationen, die zur Bewertung der Gefahrensituation notwendig sind, entsprechend aufbereitet werden und den Adressaten auch über einen an ihn angepassten Übermittlungskanal erreichen.

Fazit

Im Sinn einer optimalen brandschutztechnischen Überwachung ist zu berücksichtigen, dass jedes Objekt individuelle Schutzziele hat, für die bei der Planung und der obligatorischen Schwachstellenanalyse ein maßgeschneidertes Sicherheitskonzept erstellt werden muss. Viele Produkt- bzw. Systemvorteile erschließen sich häufig erst dann, wenn man sich intensiver mit den Aspekten eines Gesamtkonzeptes auseinandersetzt. Flexible, erweiterbare und wirtschaftliche Brandschutzkonzepte berücksichtigen den ganzheitlichen Ansatz moderner Gebäudetechnik mit Sprachalarmierungssystemen zur Selbstrettung von Personen. In diesem Zusammenhang wird zukünftig auch den Notbeleuchtungssystemen immer mehr Bedeutung zukommen. Wenn bereits in der Planungsphase solche Aspekte Berücksichtigung finden, können Kosten gespart werden. Zertifizierte Facherrichterbetriebe setzen solche Konzepte mit den professionellen Produkten der jeweiligen Hersteller in geeigneter Weise um.


Autor | Joachim Meisehen,
Novar GmbH a Honeywell Company
www.esser-systems.com

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