Anbindungsoptionen

Die EN50173-6 ‚Verteilte Gebäudedienste‘ der in sechs Teile gegliederten Norm für ‚Informationstechnik – Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlage‘ definiert für Smart-Building-Lösungen ein Dienstverteilernetz (SDCS) zum Diensteanschluss (SO). Daran schließt sich das dienstspezifische Verkabelungssystem an, das ein Planer hinsichtlich Topologie und Gestaltung nahezu beliebig auslegen kann. Für den Aufbau eines smarten Gebäudes mit Anbindung der entfernten Netzwerkgeräte stehen die drei Möglichkeiten Medienwandler auf LWL, XR-Transceiver und Long-Reach-Kupferkabel zur Verfügung. Mit Medienwandlern auf LWL als standardkonforme Lösung ist eine Fernspeisung über ein Kabel nicht möglich. Zudem ist eine solche Lösung mit hohen Kosten verbunden. Die Verwendung von XR-Transceiver ist für LWL-Systeme durchaus empfehlenswert, für xBase-T-Anwendungen scheidet diese Option jedoch aus. Außerdem ist diese Lösung ebenfalls ziemlich kostspielig und nicht PoE-kompatibel. Anders verhält es sich bei Long-Reach-Kupferkabeln. Diese gelten als die preisgünstigste Lösung. Eine Spannungsversorgung über PoE ist gegeben. Außerdem sind Long-Reach-Kupferkabel konform zum Standard ISO/IEC11801 und der Cenelec-Norm EN 50173. In beiden Regelwerken existieren keine Längenrestriktionen.

Kupferkabel für smarte Gebäude

Eine praktikable Lösung zur Vernetzung von Smart-Building-Lösungen sind demnach reichweitenoptimierte Kupferkabel wie das Draka UC LR22 10GBit S/FTP LSHF-FR. Das mechanisch robuste AWG22-Kabel mit einem Aderdurchmesser von 1,6mm ist mit der standardkonformen Anschlusstechnik voll kompatibel. Es verfügt über eine maximale Reichweite von 180m in Abhängigkeit der Übertragungsleistung, bei gleichzeitiger Fernspeisung der Netzwerkgeräte mittels Power over Ethernet (PoE) gemäß IEEE 802.3bt. Durch den halogenfreien und flammwidrigen Schutzmantel erfüllt das Kabel die höchsten Brandschutz-Richtlinien gemäß EU-Bauproduktenverordnung mit B2ca s1a d1 a1. Den Standard für die Verkabelung im Heimbereich definiert die EN50173-4. Die EN-Norm basiert auf ISO/IEC15018, Information Technology – Generic Cabling for Homes. Demnach erfolgt die Wohnungsverkabelung vom Hausübergabepunkt (HÜP) / Gebäudeverteiler über Etagenverteiler (ENS) zu den Wohnungsverteilern (WV). Von dort geht die Verkabelung zu den dienste-spezifischen Systemen, beispielsweise zum Rundfunkanschluss (RA) oder informationstechnischen Anschluss/Mehrdiensteanschluss (TA/TARA) und schließlich zu den Endeinrichtungen / Endgeräten.

Kupferkabel erfüllen Anforderungen

Die Kabelinstallation im Smart-Home-Bereich findet größtenteils in Leerrohren und im Unterputz statt, die Anschlusstechnik im Gerätebecher und zum geringen Teil auch im Aufputz. Mangelnder Platz im Leerrohr und die Notwendigkeit kleiner Biegeradien stellen die größten Herausforderungen an die Kabel dar. Kunden erwarten unsichtbare, zukunftssichere und störfreie Lösungen, die eine flexible Nutzung der Räume ermöglichen, keine Adapter erfordern und eine hohe Leistung über PoE gewährleisten. Beim Vergleich der am Markt zur Verfügung stehenden Lösungen liegt das Kupfer-Datenkabel gegenüber Power LAN, POF, WLAN und LWL eindeutig vorne. Kupfer-Datenkabel, z.B. das platzoptimierte Draka UCHome Cat.7 SS26 S/FTP LSHF mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 10GBit/s, werden den vielfältigen Anforderungen an die IP-Infrastruktur am besten gerecht. Gegenüber Standard-Kabeln bietet es im Leerrohr Platz für ein Kabel mehr (M20-Leerrohr 3 Kabel, M25-Leerrohr 4 Kabel), hat einen um 30 Prozent kleineren Biegeradius und eine um 20 Prozent höhere Packungsdichte. Die maximale Installationslänge des sehr leichten packungsdichten Kupferkabels beträgt 60m.

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