Elektrotechnik Dortmund: Vorsichtiger Optimismus

Elektrotechnik Dortmund: Vorsichtiger Optimismus

Die erste Elektrotechnik nach der Energiewende vom 14. bis 17. September in Dortmund stand ganz im Zeichen der Energieeffizienz. Das Motto lautete: Sparsamer Umgang mit Energie durch den Einsatz moderner Haus- und Gebäudeautomation. Die Aussteller zeigten sich zwar optimistisch, aber eine gewisse Verunsicherung durch die europäische Schuldenkrise im Hinblick auf das kommende Jahr war doch zu spüren.
Derzeit sieht es gut aus in der Elektrobranche. Manche Aussteller erfuhren sogar, dass ihre Kunden nicht zur Messe kommen konnten, weil sie schlicht zu viel zu tun hatten. Bei der Besucherbefragung durch ein unabhängiges Messe-Marktforschungsinstitut sagten 21,8% der Fachbesucher ihrer Branche eine stark steigende Tendenz voraus. 2009 waren es noch 10,7% gewesen. Weitere 40% prognostizieren ihrer Branche in diesem Jahr immerhin eine leicht steigende Tendenz. Rund 22.300 Fachbesucher kamen dennoch – was nur knapp unter dem Niveau der letzten Messe vor zwei Jahren liegt. Auf Ausstellerseite verzeichnete die Elektrotechnik 2011 einen Zuwachs von 12%.

Eenergieeinsparpotenziale mit Smart Home

Angetrieben durch die Energiewende nimmt das Thema Smart Home an Fahrt auf. Dies zeigte sich auch in Dortmund. Die Sonderschau ‚Das E-Haus‘ erfreute sich großen Andrangs. In dem 100m² großen ‚E-Haus‘ konnten die Fachbesucher in Augenschein nehmen, wie Energie sparend und komfortabel Haus- und Gebäudetechnik heute vernetzt sein kann. Zu sehen war dort u.a. die Erfassung und Auswertung von Verbrauchsmengen mit intelligenten Zählern (Smart Meter), vernetzte Hausgeräte, Badezimmerspiegel mit eingebauter Bildschirm-Anzeige, Photovoltaik-, Wärmepumpen-, Solarthermie- und eine Wohnraumlüftungsanlage sowie eine Solar-Tankstelle für E-Mobile. Auch die zentrale Steuerung von Home-Entertainment und Raumbeschallungsanlagen wurden vorgeführt.

ZVEI stellt Studie vor

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellte der ZVEI-Fachverband Installationsgeräte und -systeme in Dortmund eine Studie vor, womit der Verband die Hochschule Biberach beauftragt hatte. Die zweijährige Feldstudie brachte hervor, dass Gebäudeautomatisierung – je nach Automatisierungsgrad – den Energieverbrauch um bis zu 50% reduziert. Der Geschäftsführer des ZVEI-Fachverbands Installationsgeräte und -systeme Klaus Jung richtete in der Pressekonferenz noch mal einen deutlichen Appell an die Politik, die Gebäudeautomation mehr in die gesetzlichen Regelungen der Energiesparverordnung (EnEV) einzubeziehen. Die Studie wurde im September dem Bundesbauminister übergeben und kann beim ZVEI-Fachverband Installationsgeräte und -systeme angefordert werden. „Die Fachwelt sieht die Einspapotenziale, nicht aber die Politik“, so auch der Vorsitzende des ZVEI-Fachverbands Installationsgeräte und -systeme Andreas Bettermann. Der Vorsitzende konnte über ein überaus erfreuliches erstes Halbjahr 2011 berichten: Der Umsatz mit Installationsgeräten und
-systemen hat sich im ersten Halbjahr 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um +15% erhöht und beträgt 3,35Mrd. Euro gegenüber 2010 mit 2,92Mrd. Euro. „Die Auftragsbücher der Unternehmen sind gefüllt“, so Bettermann. Alles in allem weise das Fachverband-Stimmungsbarometer eine Wachstumserwartung von 6% für 2012 aus.

Die Elektrotechnik 2013 findet vom 11. bis 14. September statt. (hsc)

TeDo Verlag GmbH
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