Ein Bau, der den Bedürfnissen folgt


Einfaches Arbeiten mit Standardumgebung

Die Entscheidung, unterschiedliche Systeme einzusetzen, statt durchgängig in einer Welt zu bleiben, fiel vor allem aus Budgetgründen. „Unterschiedliche Systeme können unterschiedliche Dinge besonders gut. Deshalb haben wir ein System gesucht, das in der Lage ist, diese verknüpfen zu können.“ Der Vorteil der Programmierung der SPS-Ebene mit den standardisierten und weltweit etablierten Sprachen der IEC 61131-3 biete Dial den ganz handfesten Vorteil, „dass viele Menschen damit umgehen können“, sagt Akman. Pro Etage regeln drei Controller die Beleuchtung und den Luftvolumenstrom – einer für jede der drei räumlich unterteilten Zonen. „Wir verteilen die Rechenleistungen auf drei Systeme, damit die Laufzeiten entsprechend kurz sind“, erklärt Akman. Darüber hinaus stehen auf diese Weise ausreichende Reserven für mögliche funktionale Updates zur Verfügung. Neben den drei I/O-Knoten gibt es pro Etage noch einen vierten, der die Beleuchtungssteuerung sowie die Abluftventilatoren der Sanitärräume bündelt. Im dritten Obergeschoss beinhaltet der Schaltschrank zudem drei weitere Wago-Steuerungen für die Luft-Luft-Wärmepumpen, von denen es pro Etage zwei gibt. Sie kommen aber nur dann zum Einsatz, wenn die inneren Wärmequellen (Beleuchtung, Computer, Menschen) in der kalten Jahreszeit nicht mehr ausreichen, um den Temperaturbedarf zu decken. „Unser Gebäude lässt sich mit einer luftdichten Thermoskanne vergleichen. Das thermische Verhalten sorgt dafür, dass wir überwiegend Kühlbedarf haben“, macht Andreas Bossow deutlich. Dreh- und Angelpunkt der zentralen Lüftungsanlage auf dem Dach ist ein Wärmetauscher mit einem hochwirksamen Rekuperationsrad, dessen Drehzahl innerhalb des Zu- und Abluftstroms von der eigenen Steuerung bedarfsgerecht geregelt wird. Eine separate Wago-SPS kommuniziert per LON-Klemme mit dieser Steuerung und fordert die gewünschte Zulufttemperatur an. Dieses Rad mit großflächigen Aluminiumlamellen schafft einen so effektiven Wärmetausch, dass eine konventionelle Heizung in Lüdenscheid komplett entfallen konnte. Einen großen Anteil an diesem ‚Abspecken‘ haben die unverkleideten Betondecken. Sie dienen als passive Speichermasse für Wärme und Kälte. „Das ist elementar für die thermische Qualität dieses Gebäudes“, fasst Bossow zusammen. Dieses ebenso einfache wie wirkungsvolle Verfahren deckt bis zu 85% des notwendigen Wärme- und Kältebedarfs ab. Alles, was darüber hinaus geht, wird von den Wärmepumpen, die sowohl heizen als auch kühlen können, bedarfsgerecht nachkonditioniert. „Mehr haben wir auch nicht drin. Dieses Gebäude kühlt nicht so schnell aus. Deshalb ist die Betriebszeit der Anlage auch vollautomatisch programmiert. An Werktagen schaltet sich die Anlage um 6:00 Uhr ein und abends automatisch aus, wenn keine Bewegung mehr im Gebäude registriert wird“, erklärt Andreas Bossow abschließend. 4,5Mio. Euro netto hat das Unternehmen übrigens in den Neubau investiert.