Dali-Lichtsteuerung: Effizienz und Szenografie in der Lichtplanung

Dali-Lichtsteuerung: Effizienz und Szenografie in der Lichtplanung

Softwarelösungen für Dali-Lichtsteuerung eröffnen ein hohes Maß an Flexibilität: Der Nutzen liegt in dem schnellen Aufbau von Lichtszenen und der übersichtlichen Verwaltung aller Beleuchtungseinstellungen. Gut gestaltete Benutzeroberflächen sowie aufeinander abgestimmte Schnittstellen erleichtern die Inbetriebnahme und helfen, Energiesparoptionen im Blick zu behalten. Mit Light System Dali von Erco und der dazugehörigen Software Light Studio steht hierfür ein bedienungsfreundliches Programm für moderne Architekturbeleuchtung zur Verfügung.
Das Light System Dali basiert auf dem Dali-Standard, bietet darüber hinaus aber weitere Funktionalitäten wie Vernetzung von Controllern für größere Installationen sowie einen größeren Umfang an Lichtszenen für szenografische Beleuchtung. Installation, Programmierung und Bedienung profitieren von den optimierten Schnittstellen zwischen Software und Hardware.

Lichtszenen anlegen

Da in dem Light System Dali die Leuchten über eine werkseitige Codierung des Dali-Betriebsgeräts verfügen, kann die Software Light Studio durch die Anbindung an eine integrierte Datenbank detaillierte Informationen zu den Leuchten automatisch abbilden. Die Text- und Bildinformationen erleichtern dem Anwender, die Leuchten im Raum zu identifizieren und in der Grundrissdarstellung anzuordnen. Lichttechnische Systeme, die aus mehreren Betriebsgeräten bestehen, wie Leuchten mit einer Kombination von LED-Allgemeinbeleuchtung und einem RGB-Farbring als Blickfang, werden in der Software automatisch als Einheit zusammengefasst. So entfällt für den Anwender die manuelle Identifizierung und Zuordnung bei der Inbetriebnahme der Beleuchtungsanlage. Die Anzeige des Produktfotos, eines Leuchten- und Lampensymbols verbessern zudem beim Konfigurieren die Übersichtlichkeit. Auch Attribute wie Dimmen bei LEDs oder ausschließliches Schalten bei Hochdruck-Entladungslampen werden in Abhängigkeit von der Leuchte automatisch angezeigt und erleichtern den Aufbau von Lichtszenen.

Energieeinsparungen prüfen

Durch die Anzeige des Stromverbrauches bei den jeweiligen Lichtszenen kann der Anwender bei der Software Light Studio vergleichen, welche Lichtszene kostengünstiger ist. Bei wahrnehmungsorientierter Lichtplanung können Konzepte mit Zonierung oder vertikaler Beleuchtung eine attraktivere Raumwirkung erzielen als eine undifferenzierte Allgemeinbeleuchtung mit höherem Energieverbrauch. Die Software errechnet dafür aus den Angaben in der Lampendatenbank den Stromverbrauch und ermöglicht eine direkte Bewertung. Über die Funktion ‚Eco-mode‘ lässt sich jede Lichtszene auf Knopfdruck um einen definierten Prozentsatz dimmen. Der visuelle Eindruck und die Sehleistung werden bei kleinen Dimmschritten noch nicht spürbar eingeschränkt, dennoch lässt sich eine Stromeinsparung erreichen. Auch die Anbindung von Sensorik wie Bewegungsmelder oder Tageslichtsensor ermöglicht ein großes Einsparpotenzial. Nimmt die Intensität des Tageslichts zu, so können Lichtszenen mit geringeren Beleuchtungsstärken aufgerufen werden.

Licht zur szenografischen Inszenierung

Ein weiteres Potenzial bei Software zur Lichtsteuerung liegt in dem einfachen Aufbau vielfältiger Lichtszenen, mit denen Architektur neu interpretiert werden kann. Das kann der Wechsel von einer Allgemeinbeleuchtung zu einer kontrastreichen Akzentuierung sein, um die Aufmerksamkeit zu lenken oder das Verändern der Lichtfarbe, um die Stimmung von kühl nach warm wechseln zu lassen. Da im Light System Dali die Software codierte Farbmisch-Leuchten automatisch erkennt, kann der Nutzer ohne weitere Programmierung direkt Einstellungen der Lichtfarbe vornehmen. Eine sonst erforderliche Zuordnung der Betriebsgeräte zu einer Leuchte auf der Baustelle ist somit hinfällig.

Farbtemperaturen bei LED-Leuchten einstellen

Leuchten, die über eine variable Farbtemperatur verfügen, können in der Software Light Studio mit einem Schieberegler vom bläulichen Kaltweiß bis zum rötlichen Warmweiß geändert werden. Dies betrifft Leuchten mit RGBW-Farbmischtechnik, die weiße LEDs für gute Farbwiedergabe mit farbigen RGB-LEDs für differenzierte Pastelltöne oder gesättigte Farben umfassen. Über den Schieberegler lassen sich die Punkte auf dem planckschen Kurvenzug ansteuern. Alternativ kann man in der Software auch auf eine Reihe vordefinierter Farbtemperatureinstellungen in einer Liste zurückgreifen.

Farbortbestimmung mit Farbrad

Ein von Grafikprogrammen vertrauter Farbkreis lässt per Mausklick eine einfache Bedienung von Lichtfarben zu. Die Einstellung der drei Parameter Farbwinkel, Sättigung und Helligkeit wird von der Software in eine Kombination von RGB-Dimmwerten umgesetzt. Die jeweiligen Dimmwerte werden bei der Einstellung über die Software als Werte von 0 bis 255 angezeigt. Diese Werte entsprechen der im Dali-Standard festgelegten logarithmischen Dimmkurve. Bei der an die Augenempfindlichkeit anpassten Dimmkurve entspricht so ein Dimmwert von z.B. 127 einem Helligkeitswert von ca. 3% anstatt 50% bei linearer Dimmkurve. Die aus dem Farbkreis ermittelten RGB-Werte werden von der Software an die einzelnen Betriebsgeräte weitergegeben, anstatt RGB-Farbwerte numerisch eingeben zu müssen. Lichtdecken oder Lichtwände lassen sich über einen Editor zu einer RGB-Leuchte zusammenstellen, um so auf gleiche Weise die gewünschte Lichtfarbe einzustellen.

Sequenzen anlegen und Kalenderfunktionen nutzen

Mit Sequenzen lässt sich ein zeitlicher Ablauf von Lichtszenen unabhängig von einer Startzeit definieren. Diesen Baustein kann man dann für verschiedene Ereignisse mit unterschiedlichen Anfangszeiten einsetzen. Für eine Automatisierung der szenografischen Beleuchtung – etwa zur Abstimmung von Lichtszenen auf Ladenöffnungszeiten oder zur Absenkung des Beleuchtungsniveaus in den Nachtstunden – empfiehlt sich die Verwendung eines Kalenders. Dort lassen sich regelmäßig wiederkehrende Ereignisse eintragen wie aber auch Feiertage, um für besondere Anlässe wie Weihnachten spezielle Lichtszenen im Schaufenster aufzurufen.

Lichtsteuerung konkret: 7 Schwaben-Apotheke, Laupheim

Die Umgestaltung der 7 Schwaben-Apotheke in Laubheim mit klarem, modernem Mobiliar lag noch nicht lange zurück. Jedoch erwies sich die dabei installierte Beleuchtung mit einer farbig hinterleuchteten Spanndecke als wartungsintensiv und entwickelte im Betrieb zu viel Abwärme. Erco unterstützte die Planer im Rahmen eines korrigierenden Umbaus bei der Entwicklung eines Lichtkonzepts mit neuester LED- und Steuerungstechnik. Das Lichtkonzept kombiniert Lichtwerkzeuge mit LED mit Halogen-Metalldampflampen: Die für die Raumwahrnehmung so wichtige vertikale Beleuchtung teilen sich Wandfluter für Hochdruck-Entladungslampen zur neutralen Beleuchtung am Tage mit 4-Kanal-Varychrome-Wandflutern in LED-Technik für die farbigen Lichtszenen in den Abendstunden. Einbaustrahler mit 35W-Hochdrucklampen setzen kontrastreiche Akzente. Alle Komponenten sind direkt oder über Schaltaktoren mit der Light System Dali-Anlage verknüpft. Tagsüber richtet sich die Lichtszene auf eine wahrnehmungsgerechte, blendfreie und attraktive Beleuchtung für Kunden, Angestellte und zur Warenpräsentation. Zum Feierabend macht die intensiv farbige, dynamische Lichtinszenierung von Rückwand und Offizin die Apotheke zum Blickfang. Ab 22 Uhr wird die Beleuchtung zum Energiesparen reduziert auf die farbigen Lichtringe an der Decke. Für den Nachtdienst steht eine eigene Szene zur Verfügung, die einige wenige Akzente im Raum setzt. Die übersichtliche Software Light Studio hat dabei eine schnelle Konfiguration der Anlage ermöglicht. Für die Bedienung im Alltag steht ein Wandbediengerät mit Touchscreen sowie Taster zur Verfügung. Die vielfältigen Möglichkeiten der effizienten Beleuchtungsanlage mit LED-Technik und Hochdruck-Entladungslampen konnten durch die Software zur Lichtsteuerung voll ausgeschöpft werden. Dies ermöglichte bei der 7 Schwaben-Apotheke eine effiziente Energieeinsparung und ein markantes Erscheinungsbild bei Tag und Nacht.

ERCO GmbH
www.erco.com

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