(Bild: Barox Kommunikation GmbH)
(Bild: Barox Kommunikation GmbH)

Gründe für einen Kameraausfall

Werden die genannten Anforderungen nicht erfüllt, haben Endnutzer Probleme mit IP-Kameras und PoE. So kann es vorkommen, dass sich die Qualität der Kamerabilder verschlechtert und es zur sogenannten Blöckchen- oder Treppchenbildung oder sogar zum Ausfall des Bildes kommt. Gründe für einen Ausfall können eine Änderung der Klassifikation oder des Strombedarfs bei Leistungspeaks sein. Ein häufiger Grund für einen Ausfall ist jedoch die Verarbeitung der Jumboframes bei 1GBit statt bei 100 Mbits. Die meisten Switche auf dem Markt können große Datenpakete nur bei 1GBit verarbeiten. Kameras stellen Videoframes derzeit aber meist bei 100 Mbits zur Verfügung. Folglich muss der Switch alle Bildinformationen von 100 Mbits auf 1GBit umrechnen, um die Bilder weiterleiten zu können. Durch diese Umrechnung geht viel Rechnerleistung verloren und der Kettenspeicher pro Port füllt sich. Ist der Speicher voll, fällt das Bild aus. Werden also Switche verwendet, die Datenpakete sowohl bei 1GBit als auch bei 100MBit verarbeiten können, gehen keinerlei Speicherkapazitäten für die Umrechnung verloren, die Rechnerleistung wird ausschließlich für die Verarbeitung der Bilder verwendet und es gibt auch bei voller Bestückung keinen Ausfall.

Videooptimierte Switche

Videooptimierte Switche verfügen aufgrund des Device Management Systems (DMS) über viele hilfreiche Netzüberwachungsfunktionen, so dass separate Netzwerk-Management-Services unnötig werden. Mithilfe von Device Management Systemen ist eine automatische Erkennung der Netzwerkstruktur möglich. Darüber kann das PoE aus- und eingeschaltet, der PoE-Verbrauch aktiv überwacht und verwaltet oder die Datenrate angezeigt werden. Gelingt z.B. bei einem Kameraausfall dem Switch kein selbständiger Neustart oder verlangt eine defekte Kamera zu viel Leistung vom Switch, setzt dieser einen Alarm ab. Außerdem können die einzelnen PoE-Ports beim Starten des Switches zeitversetzt hochgefahren werden, um eine Überlastung der Netzteile zu verhindern. Videooptimierte Switche bieten einen hohen Datendurchsatz für Videonetze, haben eine extra hohe Backplane-Leistung für ruckelfreie Übertragung und erhöhen die Sicherheit. Sie können zudem einen privaten Authentifizierungsschlüssel speichern.

Strombedarf und PoE-Normen

Während die ersten Endgeräte nur maximal 13 bis 20W brauchten, gibt es heute Kameras, die einen Strombedarf von bis zu 90W haben. Um diese Leistung bereitstellen zu können, gilt es, die passenden Kabel, Stecker und auch Switche, sprich die passende Infrastruktur, zu wählen. Viele Endgeräte sind zwar schon PoE-fähig, doch die benötigten Kabel und Switche müssen ebenfalls den Anforderungen entsprechen. Dafür sind einheitliche Normen nötig. Während der Switch oder Midspan bei PoE (IEEE802.3af) 15,4W zur Verfügung stellt, werden bei PoE+ (IEEE802.3at) bereits 34,2W erbracht. Bei der neuen Generation PoE++ (IEEE802.3bt) ist an der Quelle sogar eine Leistung von 90W verfügbar. Diese neue Norm IEEE802.3bt wurde Ende 2019 ratifiziert. Bis zur endgültigen Zertifizierung wird es aber noch dauern.

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