Bedienen & Beobachten mit Power-over-Ethernet

Ein Kabel genügt, um ein Bedienpanel mit Strom und Daten zu versorgen – Power-over-Ethernet, kurz PoE, macht es möglich. Besonders in der Gebäudeautomation hat diese Technik Vorteile.
Ethernet hat einen gewaltigen Siegeszug durch die Arbeitszimmer der Welt angetreten: Kein Office-PC kommt heute mehr ohne Ethernetkabel aus. Auch in der Industrie ist Ethernet längst Standard. Viele Feldbus-Systeme basieren bereits auf dem System, ebenso wie Hubs, Switches, Wireless-LAN-Access Points und intelligente Sensoren/Aktoren. Über Ethernet können den Geräten nicht nur Daten, sondern auch Strom zugeführt werden. Möglich macht es der Standard IEEE802.3af: Mit ihm wird die Stromführung über das Ethernet-Kabel standardisiert. Sinn macht eine Stromversorgung über Ethernet beispielsweise bei Bedienpanels. Besonders bei solchen Geräten, die in der Gebäudeautomatisierung oder der Zugangskontrolle eingesetzt werden, steht oft keine Spannungsversorgung zur Verfügung und es müsste erheblicher Aufwand betrieben werden, um sie zu installieren. Der Standard IEEE802.3af sieht für die Stromversorgung über das Ethernet eine Gleichspannung von 48V vor. Die Endgeräte dürfen dann bis zu 100m entfernt sein. Die Stromaufnahme wurde für den Dauerbetrieb von Endgeräten auf 320mA beschränkt. Die maximale Leis­tungsaufnahme nach Berücksichtigung der Verluste auf den Zuführungsleitungen ist auf 13W beschränkt, jedoch darf das Gerät in der Einschaltphase eine maximale Stromaufnahme von 450mA während 100ms aufweisen.

Stromzuführung

Der Strom wird dem Bedienpanel von einer sogenannten Infrastruktur-Komponente, einem Hub oder Switch, zugeführt. Sie nimmt die Daten mit der aktiven Komponente entgegen und
leitet sie zusammen mit der Versorgungsspannung an das Bedienpanel. Als Anschluss kommen normale Kat.3- oder Kat.5-Kabel und Standard-RJ45-Stecker zum Einsatz. Da bei 10Base-T- und 100Base-TX-Ethernet nur zwei von vier vorhandenen Aderpaaren genutzt werden, nutzt der Hub die beiden restlichen zur Stromübertragung. Durch das Einsparen der Stromversorgung vereinfachen die PoE-Panels die Installation. War früher ein Elektriker notwenig, um Stromleitungen und Anschlussdosen zu legen, erfüllt diese Aufgabe nun der Netzwerktechniker, der die Geräte an beliebiger Position einbauen und einfach anstecken kann. Konferenzsysteme können zentral über eine Stromversorgung angebunden werden. Das entlastet die Kos­ten, erhöht den Komfort über mehr Funktionalität und schont die Ressourcen.

Web-Technologien

Weiteren Nutzen bringen die PoE-Panels durch den Einsatz von Web-Technologien. Als Web-Panel ausgelegte Bediengeräte, die standardmäßig über einen Browser verfügen, können sich in ein Konferenzsystem einklinken und Programme, Da­ten und Informationen selbstständig herunterladen. Sämtliche Software wird da­bei vorinstalliert und bei der Inbetriebnahme ist kein Konfigurationsaufwand mehr notwendig. Die zentrale Adminis­tration, das Laden von Applikationen oder Updates vom Betriebssystem entfallen. Auch das Anschließen ist einfach, der Installateur muss lediglich einen RJ45-Stecker anstecken. Die Sütron electronic GmbH hat eine Produktfamilie entwickelt, die als Serienprodukt zur Verfügung steht. Sie kann für jeden Anwendungszweck angepasst werden. Fronten können für neue Applikationen in beliebigem Design angepasst werden. Welche Funktionen das Gerät mitbringt, bestimmt die Software, die auf Wunsch integriert wird. Offene Plattformen bieten Systempartnern darüber hinaus die Möglichkeit, eigene Software zu implementieren.

  • Wachstum in Funktion und Design

    Im Mittelpunkt des diesjährigen Auftrittes von Gira auf der Light + Building standen neben einer neuen Schaltergeneration vor allem die Weiterentwicklung des…