Batterielose Funktechnik macht Wohnhäuser intelligent

Batterielose Funktechnik
macht Wohnhäuser intelligent

Automatisierung und Vernetzung in Büroanlagen gehören bereits seit Jahren zum Standard. Seit einiger Zeit zeichnet sich auch im privaten Wohnbau ein Trend zu modernen und intelligenten Häusern ab, die nicht nur architektonisch, sondern auch durch innovative Technologien auf sich aufmerksam machen. Laut einer Studie der Aberdeen Boston Group steckt in sogenannten Smart-Home-Technologien enormes Potenzial: Allein in den Vereinigten Staaten sollen 13Mrd. US-$ von privaten Haushalten und Unternehmen in Smart-Home-Technologien investiert werden. In Deutschland rechnet man mit etwa 5Mrd US$.
Durch den Einsatz von Smart-Home-Technologien können mehrere Komponenten in einem Gesamtsystem gesteuert und reguliert werden. Damit ergeben sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, sowohl in gewerblich genutzten Gebäuden als auch in privaten Haushalten. So kann z.B. die Rollladensteuerung automatisiert oder die Beleuchtung je nach Tageslicht und Anwesenheit von Personen reguliert werden. Die Anwendung innovativer Technologien erleichtert den Bewohnern den Alltag und sorgt für eine effiziente Energienutzung. Ein Nachteil der verschiedenen Komponenten und Kommunikationssysteme sind die vielen Kabel und die zahleichen Fernsteuerungen für diverse Geräte. Eine passende Alternative hierfür sind zuverlässige Funknetzwerke, die gänzlich ohne Kabel auskommen.

Mehr Flexibilität

Der Einsatz von Funktechnologie sorgt nicht nur für deutliche Vereinfachung der Gebäudeverkabelung, sondern ermöglicht auch eine flexible Raumeinteilung, da bei späteren Änderungen keine Neuverkabelung erforderlich ist. Die Firma EnOcean liefert hierzu eine Basistechnologie, die ohne Batterien arbeitet und damit wartungsfrei betrieben werden kann. Zudem lässt sie sich in die bestehende Infrastruktur einordnen und ist leicht zu bedienen. So kann z.B. die Rollladensteuerung mittels eines Funktimers, der auf EnOcean-Technologie basiert, automatisiert werden. Mithilfe eines Automatisierungssystems können die einzelnen Räume im Haus, abhängig von Tages- und Jahreszeit sowie der Lichtintensität, beschattet werden. Dadurch können Rollläden oder andere Komponenten etagenweise und im gesamten Gebäude zeitgesteuert und automatisch herauf- und heruntergefahren werden – mittels einer Schaltuhr. Diese kann außerdem auch die Beleuchtung bedienen, wenn sie mit einem entsprechenden Aktor ausgestattet ist. Um die Inbetriebnahme effizient und ohne Probleme durchführen zu können, lassen sich einzelne Funktionen – wie z.B. ID-Nummern der Tasterschnittstellen – bereits beim Produkthersteller voreinstellen. Dadurch wird die gesamte Inbetriebnahme wesentlich verkürzt und kann innerhalb weniger Tage durchgeführt werden.

Auch bei Abwesenheit im Einsatz

In Verbindung mit dem Licht lässt sich zusätzlich eine Anwesenheitssimulation einrichten. Mithilfe einer Steuerungssoftware können so einzelne Prozesse auch während der Abwesenheit zentral verwaltet und gesteuert werden. Ziel ist es, das Haus aus Sichheitsgründen bewohnt erscheinen zu lassen, wenn alle Wohnungsnutzer sich außer Haus befinden – durch automatische Absenkung und Hebung von Jalousien. Zusätzlich kann eingestellt werden, dass das Licht in einem Zufallsintervall in verschiedenen Räumen ein- und ausgeschaltet wird. Zusammen mit einem PC oder einem Touchscreen-Panel lässt sich über die Software die gesamte Hausautomation visualisiert darstellen. Dabei wird auf dem Bildschirm der aktuelle Zustand der angeschlossenen Geräte angezeigt. Zusätzlich können weitere Funktionen in das System integriert werden, wie z.B. Heizungs-Lüftungssysteme oder Alarmmeldungen. So werden Fensterkontakte und Präsenzmelder bei Abwesenheit zum Sicherheitssystem, die sogar eine SMS versenden, wenn während der Abwesenheit ein Fenster geöffnet oder das Licht eingeschaltet wird.

Zukunftsorientierte Haustechnik

Ein Beispiel für den Einsatz batterieloser Technologie ist das Wohnhaus der Familie Weiler in der Nähe von Stuttgart. Das junge Ehepaar wünschte sich ein ungewöhnlich strukturiertes Haus mit getrennten öffentlichen und privaten Bereichen. Das Gebäude sollte zudem großflächig verglast sein und ineinander übergehende Räume und Ebenen haben. Auch bei der Gebäudetechnik setzten die Hauseigentümer nicht auf konventionelle, sondern auf zukunftsorientierte Technologien. Geheizt wird per Fußbodenheizung und Wärmepumpe. Im Sommer kann mittels einer kleinen Luft-Wärmepumpe über die Lüftung auch gekühlt werden. Bei der komplexen Elektroinstallation entschied sich die Familie für ein System, das über batterielose Funksender von EnOcean betrieben wird. Dieses steuert nicht nur die zahlreichen Jalousien mit rund 30 Rollladenantrieben, sondern regelt auch das komplexe Beleuchtungssystem und die Heizung – über einen Funk-Raumfühler mit dem zugehörigen Empfänger. Lediglich die Steckdosen wurden konventionell verlegt. Durch den Einsatz der EnOcean-Technologie kann das moderne Haus sehr flexibel genutzt werden: Wo heute noch das Büro der Ehefrau ist, kann schon morgen ohne großen Aufwand ein Kinderzimmer entstehen, da bei einer Änderung keine Kabel verlegt werden müssen.

Eine Investition, die sich lohnt

Auf batterieloser Funktechnologie basierende Automatisierungssysteme eignen sich sehr gut für Häuser, die über eine große Anzahl an Fenstern und Jalousien verfügen. Denn durch die moderne Automation wird nicht nur der Wohnkomfort erhöht, sondern auch der Energieverbrauch reduziert. So bieten z.B. Rollläden, die sich zu einer bestimmten Zeit schließen, zusätzlichen Wärmeschutz im Winter und damit auch Energieeinsparung. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Hausherren mit einer Basisausstattung beginnen und diese dann nach Bedarf problemlos Schritt für Schritt erweitern und ausbauen können.
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