Auf Zukunft gebaut


Funk ohne Batterien

Auch die elektronischen Helfer im Haus, die für die intelligente Steuerung die notwendigen Daten liefern, fügen sich in das zukunftsfähige Konzept des Hauses ein. Die verschiedenen Komponenten basieren auf der batterielosen EnOcean-Funktechnologie. Diese nutzt das Prinzip des sogenannten Energy Harvesting und arbeitet dadurch ohne Batterien und Kabel. Stattdessen liefern kleine Energiewandler aus einem Tastendruck, aus Innenraumlicht oder aus Temperaturunterschieden die notwendige Energie für die Datenerfassung und die Funkkommunikation. Dadurch lassen sich die Sensoren und Schalter flexibel auf jedem Baumaterial platzieren – auf Holz, Glas, Beton oder Stein. Bei Bedarf können sie ebenso einfach wieder entfernt und an eine andere Stelle im Haus gesetzt werden. Gleichzeitig ist die Hochfrequenzstrahlung des batterielosen Funks (ISO/IEC 14543-3-10) um ein 100-faches geringer als bei klassischen verkabelten Lösungen. Hinzu kommt, dass die Geräte nur wenige Millisekunden und ausschließlich bei Bedarf einer Aktivität senden. Dadurch können selbst funkempfindliche Menschen den Gebäudefunk bedenkenlos einsetzen. „Dank der Funktechnologie haben wir uns etliche Meter Kabel im Haus gespart und die Installation ging sehr viel schneller. Die wartungsfreien Sensoren halten außerdem die Folgekosten gering. Zudem ist es schön zu wissen, dass wir mit der Automation keinen unnötigen Batteriemüll erzeugen“, sagt Bauherr Kempter.

Viele Wohlfühl-Faktoren

Das System steuert das Raumklima auf Basis verschiedener Daten, die die batterielosen Funksensoren im Haus liefern. Für eine effiziente Beheizung sind auf allen Etagen Temperatur- und Feuchtigkeitsfühler installiert. CO2-Sensoren überwachen zudem die Luftgüte und aktivieren gegebenenfalls eine automatische Belüftung. Bei Bedarf lassen sich alle Funktionen auch manuell bedienen, sodass jedes Familienmitglied seine individuelle Wohlfühl-Temperatur einstellen kann. Für besondere Stimmung im Haus sorgt ein dimmbares LED-Lichtsystem, das in manchen Räumen zwei Lichtfarben und verschiedene Szenen abbilden kann. Die Lichtschalter selbst arbeiten ohne Batterien und erzeugen allein aus dem Tastendruck genug Energie, um das Funksignal ‚an/aus‘ an die Leuchten zu senden. Bewegungsmelder erfassen, ob sich jemand im Raum befindet. Brennt das Licht, obwohl niemand im Zimmer ist, wird es automatisch ausgeschaltet. Über das myVitali-System ist auch die Beschattung mit eingebunden. So werden die Jalousien und das Licht je nach Sonneneinstrahlung oder Tageszeit automatisiert gesteuert. Egal ob Energie, Licht oder Beschattung – die einheitliche Weboberfläche, oder auch eine entsprechende App für iOS- oder Android-basierte Geräte, zeigt alle Bereiche an und weist z.B. darauf hin, wo im Haus sich noch Energie einsparen lässt.

Helfer für den Lebensabend

Komfortables Wohnen bedeutet aber auch Sicherheit in den eigenen vier Wänden. So überwacht ein EnOcean-Wassermelder im Pumpensumpf den Pegelstand und schickt bei Überschreitung des Grenzwerts einen Alarm via SMS an den Hausherrn. Zudem können die Bewohner via Smartphone von unterwegs aus sehen, ob sie Fenster oder Türen offen gelassen haben. Rauchmelder über dem Herd schlagen bei Rauchentwicklung oder großer Hitze Alarm und senden zudem ein Signal an das System, den Herd auszuschalten. Besonders bei älteren Menschen können diese unauffälligen Helfer im Alltag unterstützen. „Wir wollten mit Haus Kempter eine optimale Wohnumgebung für die ganze Familie schaffen; und zwar nicht nur für die nächsten 15 Jahre, sondern darüber hinaus. Dank der Sicherheitsfunktionen können meine Frau und ich auch im Alter noch in den eigenen vier Wänden wohnen, ohne auf ständige Hilfe unserer Kinder angewiesen zu sein. Das bedeutet für alle mehr Lebensqualität“, erklärt Herr Kempter die Entscheidung für das Automationssystem.

Seiten: 1 2 3Auf einer Seite lesen

Themen:

EnOcean GmbH
www.enocean.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: AmpereSoft GmbH / Maik Porsch
Bild: AmpereSoft GmbH / Maik Porsch
Wettbewerbsfähiger mit standardisierten Daten

Wettbewerbsfähiger mit standardisierten Daten

Aktuell ist die neue Version 14 des Datenstandards Eclass verfügbar. Grund genug, die Entwicklung von Eclass und die Verbreitung in der Branche in den Blick zu nehmen. Wo liegen die Vorteile, sind diese bereits im Markt angekommen und ist Wettbewerbsfähigkeit ohne standardisierte Daten noch möglich? Antworten darauf liefert ein Expertentalk mit Josef Schmelter, Master Specialist Classification bei Phoenix Contact, Peter Oel, Inhaber des gleichnamigen Ingenieurbüro, und Stefan Mülhens, Geschäftsführer von Amperesoft.

Bild: Metz Connect GmbH
Bild: Metz Connect GmbH
Gute Luft mit smarter HLK-Steuerungstechnik

Gute Luft mit smarter HLK-Steuerungstechnik

Bei der Regelung von Heizung, Lüftung und Klima geht es darum, die Temperatur, Luftqualität und Feuchtigkeit auf komfortable und effiziente Weise aufeinander abzustimmen. Die Zusammenhänge zwischen Außen- und Innentemperatur, der Zunahme der CO2-Konzentration in der Raumluft und der Zeit, wie lange ein Fenster für „gute Luft“ geöffnet bleiben muss, sind keine konstanten Größen und manuell kaum
beherrschbar. Metz Connect schlägt für kleinere Bauten und Nachrüstungen Automatisierungslösungen mit dezentralen busbasierten Modulen vor.

Bild: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG
Bild: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG
Wachstum in Funktion und Design

Wachstum in Funktion und Design

Im Mittelpunkt des diesjährigen Auftrittes von Gira auf der Light + Building standen neben einer neuen
Schaltergeneration vor allem die Weiterentwicklung des Smart-Home-Systems Gira One im Rampenlicht. Auch Lösungen für ein intelligentes Energiemanagement im smarten Zuhause brachte das Unternehmen aus Radevormwald mit nach Frankfurt. Vereinendes Element sind digitale Assistenzsysteme, mit denen Gira dem Fachhandwerk Planung und Realisierung der Elektroinstallation vereinfachen möchte.

Bild: Wieland Electric GmbH
Bild: Wieland Electric GmbH
Effiziente Prozesse beim modularen Bauen

Effiziente Prozesse beim modularen Bauen

Modulares Bauen kann eine der Antworten auf die aktuellen Herausforderungen der Baubranche sein. Angesichts des Fachkräftemangels sowie immer steigendem Kostendruck gilt es, zeitraubende Tätigkeiten im Werk und auf der Baustelle zu vermeiden. Für das Gewerk der Elektroinstallation gelingt dies mit Hilfe seriell vorgefertigter, steckbarer Systemkomponenten wie sie Wieland Electric im Rahmen seines Prefab-Lösungsportfolios bereithält.