Videosprechanlage an Touchpanels anbinden

Videosprechanlage an Touchpanels
anbinden

Videosprechanlage, Webcam am Ferienhaus, Überwachung von nicht einsehbaren gewerblichen Bereichen – mit dem populären Siegeszug der IP-Cams stehen Elektroinstallateure immer häufiger vor der Aufgabenstellung, Kameras zu installieren und geeignete Anzeigesysteme einzurichten. Wie einfach, komfortabel und sicher sich solche Lösungen heutzutage realisieren lassen, kann man am Beispiel HomeCockpit von Dialogic Systems sehen. Dieser Bericht beschreibt typische Herausforderungen, erläutert verschiedene technische Optionen und skizziert Schritt für Schritt den Weg zur zeitgemäßen Installationen.
Ein Kunde wünscht sich beispielsweise eine Videotürkommunikation – sei es nun bei einem Neubau oder als Nachrüstung an einem bestehenden Gebäude. Vielleicht möchte er dabei auch noch ein oder zwei zusätzliche Kameras zu Überwachung haben. Worauf muss der Elektroinstallateur bei dieser Aufgabenstellung achten?

IP-Cam oder analoge Kamera

Zunächst einmal sollte der Anforderungshorizont genau definiert werden. Bei der Auswahl der Kamera sind Lichtverhältnisse, Blickwinkel und Entfernung der beobachteten Objekte unbedingt zu berücksichtigen. Die Videotürstationen mit eingebauter Kamera bieten hier nicht viel Spielraum. Wesentlich flexibler ist eine separat installierte Videokamera. Infrarotfunktion, manuell justierbare Brennweite oder Fernsteuerung zum Schwenken und Zoomen – für verschiedene Anforderungen bieten sich maßgeschneiderte Lösungen an. Sowohl analoge Kameras als auch IP-Cams haben dabei ihre Vorzüge. Durch die Kombination von analoger Kamera mit einem Videoserver erhält man ebenfalls digitale Bilddaten, die dann genauso wie die einer IP-Cam weiterverarbeitet werden können.

Kilometerlange W-LAN-Funkstrecke

Bei der Nachrüstung an bestehenden Gebäuden bieten IP-Cams interessante Möglichkeiten. Durch Power over Ethernet (PoE) kann auf eine Stromzuleitung verzichtet werden. Falls nur ein Stromanschluss vorliegt, lässt sich die Datenübertragung mit W-LAN lösen. Wenn man zwei W-LAN-Access-Points im Bridge-Modus über eine gerichtete Antenne verbindet, können Distanzen bis zu einem Kilometer und mehr überbrückt werden.

Echofreie Wohnungsstation

Das Pendant zur Türstation ist bei Videotürsprechanlagen eine Wohnungsstation. Die Komplettsets der Sprechanlagenhersteller verfügen in der Regel über einen relativ kleinen Monitor und eine Freisprechfunktion. Früher gab es nur Wechselsprechanlagen, bei denen eine Sprechtaste gedrückt werden musste. Denn das Problem des Echos war noch nicht behoben. Zeitgemäß für die Türkommunikation ist heute das Gegensprechen. Das heißt, beide Seiten können wie beim Telefon gleichzeitig hören und sprechen, ohne eine Sprechtaste zu drücken.

Keine Angst vor Touchpanels

Wesentlich vielseitiger als diese herkömmlichen Wohnungsstationen sind Touchpanels für den Wandeinbau. Die Screens sind deutlich größer und dadurch bei der Anzeige von Videokameras komfortabler. Die HomeCockpits von Dialogic Systems beispielsweise sind in Formaten von 10,4 bis 22″ erhältlich. Der entscheidende Vorteil der Touchpanels ist, dass sie nicht nur als Videosprechanlage, sondern generell für die Anzeige mehrerer Videokameras und für weitere multimediale Anwendungen genutzt werden können, z.B. Visualisierung und Steuerung von Gebäudeautomation oder Multiroom-Audio/Video. Die meisten Elektroinstallateure haben Touchpanels bisher noch nicht eingesetzt. Denn die Einbindung von Kameras per Streaming Video und von echofreiem Audio per VoIP-Technik erfordert detaillierte Fachkenntnisse. Seit einiger Zeit gibt es jedoch Touchpanel-Lösungen am Markt, die keinerlei Spezialkenntnisse voraussetzen und fast als Plu g&Play bezeichnet werden können. Die Möglichkeiten der neuen Technologien und damit auch die wachsenden Geschäftspotenziale sind nun für alle Elektrofachbetriebe erschließbar.

Komplette Wandeinbau-PCs

Nicht jeder, der Projekte zur Gebäudeautomation realisiert, hat bislang multimediale Touchpanels eingesetzt. Doch mit der zusätzlichen Funktion als Videosprechanlage gewinnen die Screens in der Wand weiter an Attraktivität. Es gibt dabei zwei verschiedene technische Herangehensweisen. Entweder man hat eine reine Monitor-Lösung in der Wand und dazu einen PC oder Server an anderer Stelle platziert. Diese Variante empfiehlt sich überall, wo ein sehr flacher Einbau erforderlich ist. Oder man entscheidet sich für einen kompletten Wandeinbau-PC. Diese Option wird in der Regel für Videosprechanlagen verwendet. Von Vorteil ist es, wenn das Touchpanel bereits über Mikrofon und Lautsprecher verfügt. Wer entsprechende Kenntnisse hat, kann auch externe Geräte anschließen. Wichtig ist in jedem Fall, dass das Touchpanel nicht über einen Lüfter gekühlt wird. Bei einem Lüfterausfall könnte es durch Überhitzung zu Brandgefahren kommen. Die Kühlung sollte rein durch Konvektion, also durch den natürlichen Luftstrom, erfolgen. Aufgrund des temperatursensitiven Wandeinbaus ist bei Panels derzeit eine Prozessorleistung von 1,6GHz guter Standard. Wer sich für die Zukunft möglichst viele Optionen offen halten will, sollte ein Touchpanel mit Windows als Betriebssystem wählen. Denn damit können handelsübliche Softwareprodukte einfach installiert werden.

Neue Generation: HomeCockpit

Dialogic Systems bietet mit der Produktreihe HomeCockpit eine neue Generation von multimedialen Touchpanels. Die Geräte können ohne spezielle Fachkenntnisse installiert werden und bieten Funktionalitäten für gehobene Ansprüche. Drei Produktvarianten stehen zur Wahl. Minor heißt die reine Monitor-Lösung zur Kombination, beispielsweise mit einem Server oder einem Mac-Rechner. Levior ist ein kompletter Wandeinbau-PC inklusive Windows XP embedded und Major ist ein multimedial ausgerichtetes Panel. Die Lösung HomeCockpit Major verfügt über Mikrofon und Lautsprecher, läuft auf Windows XP und ist mit optionaler TV-Karte erhältlich. Die HomeCockpit-Software mit Funktionen wie Videosprechanlage, Kameraanzeige und Infoservices ist dabei inklusive. Über eine frei definierbare Navigation lassen sich weitere, selbst installierte Softwareanwendungen aufrufen.

Videosprechanlage

Die Einrichtung einer Videosprechanlage ist mit HomeCockpit einfach zu realisieren. Es lässt sich mit einer oder beliebig vielen Türstationen aller führenden Hersteller kombinieren. Denkbar sind Türstationen mit integrierter Kamera oder Lösungen mit separater Kamera. IP-Cams können direkt an das Panel angeschlossen werden. Bei analogen Kameras ist ein Videoserver dazwischen zu schalten. Die Sprachverbindung wird entweder über eine IP-fähige Telefonanlage hergestellt oder über einen geeigneten Router, beispielsweise eine FritzBox 7170. In der Software steht für die Anbindung ein Einstellmenü bereit. Wenn es klingelt, ruft das HomeCockpit automatisch Bild und Ton der entsprechenden Türstation auf.

Kamera-Anbindung

Auch die Anbindung vieler verschiedener Kameras ist mit der Serie möglich. Die Parameter der gängigen Kamerafabrikate, beispielsweise von Mobotix und Axis, sind im Einstellmenü bereits vorkonfiguriert. Weitere Parameter können manuell eingefügt werden. Ein Mischen unterschiedlicher Typen ist ebenfalls möglich. Es muss dann nur noch die IP-Adresse eingegeben werden – fertig. Die Darstellung erfolgt in der intuitiven Benutzeroberfläche. Im Gegensatz zu den Software-Angeboten vieler Kamerahersteller ist die Software des HomeCockpits für Touchscreens optimiert und lässt sich einfach bedienen.

RemoteSupport-Service

Für alle, die bei der Installation des HomeCockpits gerne Unterstützung haben möchten, gibt es den RemoteSupport. Das Panel muss nur an Strom und Internet angeschlossen werden. Dann nimmt ein Techniker per Fernzugriff die Einstellung von Videosprechanlage und Kamera-Anzeige vor. In der Regel ist das eine Sache von wenigen Minuten. Auf Wunsch liefert Dialogic Systems auch komplette Bundles aus. Die Komponenten sind dann bereits vorkonfiguriert und bieten annähernd Plug&Play.

Dialogic Systems GmbH & Co. KG
www.dialogic-systems.com

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