Ständig unter Strom

Natürlich darf auch die Stromversorgung im ‚Schutzkonzept physikalische Gefahren‘ nicht fehlen. Große, lang andauernde Ausfälle sind in Deutschland zwar selten, doch kleine Unterbrechungen im Millisekundenbereich gibt es häufig und sie wirken genauso fatal auf die Hardware. Dazu kommen diverse Störungen wie Spannungsspitzen und Frequenzschwankungen, vor denen die Netzteile geschützt werden müssen. Unterbrechungsfreie Stromversorgungen (USV) filtern zuverlässig jede Störung aus dem Netz und sorgen bei Ausfällen absolut unterbrechungsfrei für reibungslosen Betrieb. Gegen längere Ausfallzeiträume sollten Rechenzentren durch autarke Notstromaggregate gesichert sein. Diese Netzersatzanlagen (NEA) – meist Dieselaggregate oder moderne Brennstoffzellen, überbrücken längere Stromausfallzeiten, bevor die Batterien der USV zur Neige gehen.

Monitoring: Wissen, was läuft

Nur wer weiß, was im Rechenzentrum und den Support-Systemen abläuft, kann rechtzeitig eingreifen, wenn sich Probleme anbahnen. Moderne Komponenten der Klimatisierung sowie Stromabsicherung und -verteilung kommunizieren über gängige Netzwerkprotokolle mit der Managementsoftware. Dazu lassen sich Sensoren für zahlreiche Betriebsparameter im Serverrack wie Feuchte, Stromaufnahme, Öffnungsstatus der Serverrack-Türen und Temperatur an die Managementkonsole anbinden. Überwachungssoftware wie RiZone von Rittal konsolidieren die Statusmeldungen der einzelnen Komponenten unter einer Oberfläche. Über standardisierte Schnittstellen z.B. zum Netzwerkprotokoll für Gebäudeautomation BACnet (Building Automation and Control Networks) kann die Software auch das Facility Management mit anbinden. Aus dem Gesamtbild der Daten lässt sich ein sehr genaues Abbild der Vorgänge im Rechenzentrum erstellen. Dieser Normbereich, die Baseline, kann als Basis herangezogen werden. Liegen die Werte innerhalb der Baseline, ist alles in Ordnung. Weichen einzelne Systeme davon ab, muss der Rechenzentrumsleiter oder Administrator aktiv werden.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?

In puncto Sicherheit, ob im physischen oder im digitalen Bereich gilt: 100-prozentigen Schutz gibt es nicht. Doch wer sein Rechenzentrum von Anfang an als komplexes Gebilde sieht, das über viele Schnittstellen mit der Umwelt verbunden ist, hat die Gefahrenpotenziale zumindest registriert und damit das passende Rüstzeug in der Hand, sie zu minimieren. Einige Problemfelder können durch Planung abgedeckt werden, andere durch organisatorische Prozesse. Für viele Gefährdungsbereiche gibt es technische Gegenmaßnahmen. Eine intelligente Mischung aller drei Ansätze schafft einen zuverlässigen Sicherheitskordon, der die digitalen Besitztümer so sicher wie möglich gegen alle physischen Bedrohungen abschirmt.

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