Auf Nummer
(eigen-)sicher gehen

Oft müssen Kabel oder elektrische Bauteile dort installiert werden, wo aufgrund von Explosionsgefahr die Verwendung von herkömmlichen Anschlusskästen bzw. Leergehäusen nicht zulässig ist. Hier empfiehlt sich der Einsatz von Anschlusskästen mit einer Zulassung für explosionsgefährdete Bereiche in Schutzart IP65.

 (Bild: Jola Spezialschalter K. Mattil & Co. KG)
(Bild: Jola Spezialschalter K. Mattil & Co. KG)

Im täglichen Arbeitsumfeld sind herkömmliche robuste Anschlusskästen und Leergehäuse oft aus sogenannten glasfaserverstärkten Kunststoffen (GFK) gefertigt. Als Basis hierfür werden insbesondere duroplastische Kunststoffe (z.B. Polyesterharz (UP) oder Epoxidharz) verwendet. Durch den Einsatz dieser synthetisch hergestellten Polymere bei ihrer Produktion sind solche Anschlusskästen bzw. Leergehäuse nach dem Aushärten nicht mehr elastisch. Außerdem ist ein Verteilerkasten bzw. ein Leergehäuse elektrisch nicht leitfähig, es handelt sich demnach um einen reinen Isolator. Im Gegensatz hierzu sind die Anschlusskästen der Typenreihe AK 308 PPLF/… sowie das Leergehäuse A 308 PPLF aus chemikalienbeständigem, antistatischem Polypropylen gefertigt. Zum einen sind solche Produkte, die aus Polypropylen gefertigt wurden, auch nach dem vollständigen Aushärten bis zu einem gewissen Grad bei Raumtemperatur elastisch. Dies erhöht z.B. ihre Schlagfestigkeit. Zum anderen erreicht das verwendete Polypropylen durch Beimischung spezieller Rußtypen, den sogenannten Leitfähigkeitsrußen, eine erhöhte elektrische Leitfähigkeit gegenüber herkömmlichem Polypropylen. Durch diese Beimischung wird der reine Isolator Polypropylen (PP) zu einem ableitfähigen Kunststoff. Hierbei sinkt der elektrische Durchgangswiderstand von >1016 bei PP auf

Ex-Schutz

Explosionsgefährdete Bereiche (sogenannte ‚Ex-Zonen‘) sind räumlich begrenzte Gebiete, in denen sich durch ein Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen, Nebeln oder Stäuben eine zündfähige Atmosphäre bilden kann. Dies geschieht z.B. bei der Produktion in Chemiewerken, bei der Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten in Tankanlagen oder beim Transport von Lacken. Aufgrund der bestehenden Explosionsgefahr sind Arbeiten in diesen Bereichen nur von geschultem Fachpersonal ausführen zu lassen. Seitens der Komponenten sind Standardlösungen für Ex-Zonen absolut ungeeignet. An dieser Stelle können die neuen Anschlusskästen AK 308 PPLF/… bzw. das neue Leergehäuse A 308 PPLF nach Begutachtung der vorliegenden Sachlage aufgrund ihrer Zulassungen eine gute Lösung sein. Das Leergehäuse A 308 PPLF verfügt über eine Zulassung II 2 G Ex ia IIC Gb für die Verwendung in Zone 1 oder 2. Alle Anschlusskästen der Typenreihe AK 308 PPLF/… verfügen über eine Zulassung II 2 G Ex ia IIC T6 Gb für die Verwendung in Zone 1 oder 2. Ausführungen für die Errichtung in grubengasführenden Bergwerken sind ebenfalls erhältlich. Nicht geeignet sind die Anschlusskästen AK 308 PPLF/… und das Leergehäuse A 308 PPLF für den Einsatz in Bereichen mit zündfähigen Stäuben.

Zündschutzart ‚eigensicher‘ bevorzugt

In explosionsgefährdeten Bereichen werden für Aufgaben der Mess- und Regeltechnik, z.B. Leckagedetektion, bevorzugt Geräte in der Zündschutzart ‚eigensicher‘ verwendet. Eigensicherheit bedeutet, dass in Geräten mit dieser technischen Eigenschaft Stromstärken und Spannungen in der Art begrenzt sind, dass keine zündfähige Energie auftreten kann. Somit kann sichergestellt werden, dass auch bei möglicher Funkenbildung eine zündfähige Umgebung nicht zur Explosion gebracht wird. Die Energieabgabe durch elektrische Schaltvorgänge oder durch im Fehlerfall auftretende Kurzschlüsse ist also derart niedrig, dass keine Zündung erfolgen kann. In den Anschlusskästen der Typenreihe AK 308 PPLF/… können eigensichere Stromkreise Ex ia, Ex ib oder Ex ic angeschlossen werden. Dazu kann der Anschlusskasten wahlweise mit 8 oder 12 Klemmen bestückt werden, beide Versionen sind mit 2 bzw. 4 Kabeleinführungen aus Polyamid ausgestattet.

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