50,2 Hz-Umrüstung von Photovoltaikanlagen

50,2 Hz-Umrüstung von Photovoltaikanlagen

Die SMA Solar Technology AG hat im Februar mit der Umsetzung des ersten Auftrags im Rahmen der gesetzlich vorgegebenen 50,2 Hz-Umrüstaktion begonnen. Das Unternehmen wird rund 900 Photovoltaikanlagen eines Netzbetreibers in Süddeutschland gemäß der Systemstabilitätsverordnung umrüsten. Bis Dezember 2014 müssen in Deutschland rund 400.000 Photovoltaikanlagen mit mehr als einer Million Wechselrichtern nachgerüstet werden. Dadurch soll verhindert werden, dass sich bei Überschreiten einer Netzfrequenz von 50,2 Hz alle Anlagen gleichzeitig abschalten und damit die Stabilität des europäischen Verbundnetzes gefährden.

 (Bild: SMA Solar Technology AG)

(Bild: SMA Solar Technology AG)

? Anlagen 30 bis 100 kWp bis zum 31.05.2014

? Anlagen größer 10 bis 30 kWp bis zum 31.12.2014

Die Fristen hängen von der Anlagengröße ab, wobei große Anlagen zuerst nachgerüstet werden müssen. Fristen für die 50,2 hz-umrüstung „Im Rahmen der 50,2 Hz-Umrüstung unterstützt SMA Kunden als Universaldienstleister und übernimmt auf Wunsch auch die Datenerhebung für die Energieversorger“, erklärt Bernd Lamskemper, Leiter SMA Service Deutschland. Die Erhebung der Daten der betroffenen PV-Anlagen ist nötig, damit die Energieversorger vor Beginn der Nachrüstung die Umrüstpläne erstellen können. Hierfür bietet SMA ein Onlineportal an, in das Betreiber von Photovoltaikanlagen ihre Daten schnell und bequem eingeben können. Die Zugangsdaten erhalten die Anlagenbetreiber per Post.

Zusammenarbeit mit dem Fachhandwerk

Je nach Auftragslage und regionaler Verteilung wird SMA intensiv mit regionalen Fachhandwerksbetrieben zusammen arbeiten, die dann in den Regionen die Umrüstarbeiten im Auftrag von SMA vornehmen. Zur optimalen Vorbereitung auf die Umrüstung können sich Elektrofachkräfte in der SMA Solar Academy für die Nachrüstung von SMA Wechselrichtern qualifizieren. „Gemeinsam mit unseren Partnern stellen wir sicher, dass die von uns durchgeführten Umrüstungen in ganz Deutschland frist- und fachgerecht abgewickelt werden. Weitere Umrüstaufträge sind bereits in Vorbereitung“, so Lamskemper.

Warum ist die 50,2 Hz-Umrüstung nötig?

Nach den alten, bis Ende 2011 gültigen Anschlussregeln für Photovoltaikanlagen mussten sich Wechselrichter beim Überschreiten von 50,2 Hz Netzfrequenz schlagartig vom Netz trennen. Bereits seit mehreren Jahren ist die Gesamtleistung aller allein in Deutschland einspeisenden PV-Anlagen aber so groß, dass deren zeitgleiche Abschaltung die Stabilität des europäischen Verbundnetzes gefährden könnte. SMA hatte bereits im Sommer 2009 auf das ‚50,2 Hz-Problem‘ hingewiesen und mit Inkrafttreten einer Übergangsregelung unverzüglich reagiert: Alle Wechselrichter des Medium Power Segments, die ab Mai 2011 ausgeliefert wurden, verfügen bereits über die Kennlinienfunktion der seit 1. Januar 2012 verbindlichen VDE-Anwendungsregel 4105 und sind daher von den Umrüstungen nicht betroffen. Diesen Geräten liegt eine Konformitätserklärung bei. Wechselrichter in älteren Bestandsanlagen, die den neuen Anschlussregeln noch nicht entsprechen, müssen jedoch sukzessiv nachgerüstet werden. Folgende Photovoltaikanlagen müssen umgerüstet werden:

An das Niederspannungsnetz angeschlossene

  • • Anlagen über 10 kWp Leistung mit einer Inbetriebnahme nach dem 31. August 2005 und vor dem 1. Januar 2012
  • • sowie Anlagen mit einer Leistung über 100 kWp und einer Inbetriebnahme nach dem 30. April 2001 und vor dem 1. Januar 2012.

Ebenfalls betroffen sind ans Mittelspannungsnetz angeschlossene

  • • Anlagen mit einer Leistung über 30 kWp, die nach dem 30. April 2001 und vor dem 1. Januar 2009 in Betrieb genommen wurden.

Seiten: 1 2Auf einer Seite lesen

SMA Solar Technology AG
www.sma.de

Das könnte Sie auch Interessieren

Bild: AmpereSoft GmbH / Maik Porsch
Bild: AmpereSoft GmbH / Maik Porsch
Wettbewerbsfähiger mit standardisierten Daten

Wettbewerbsfähiger mit standardisierten Daten

Aktuell ist die neue Version 14 des Datenstandards Eclass verfügbar. Grund genug, die Entwicklung von Eclass und die Verbreitung in der Branche in den Blick zu nehmen. Wo liegen die Vorteile, sind diese bereits im Markt angekommen und ist Wettbewerbsfähigkeit ohne standardisierte Daten noch möglich? Antworten darauf liefert ein Expertentalk mit Josef Schmelter, Master Specialist Classification bei Phoenix Contact, Peter Oel, Inhaber des gleichnamigen Ingenieurbüro, und Stefan Mülhens, Geschäftsführer von Amperesoft.

Bild: Metz Connect GmbH
Bild: Metz Connect GmbH
Gute Luft mit smarter HLK-Steuerungstechnik

Gute Luft mit smarter HLK-Steuerungstechnik

Bei der Regelung von Heizung, Lüftung und Klima geht es darum, die Temperatur, Luftqualität und Feuchtigkeit auf komfortable und effiziente Weise aufeinander abzustimmen. Die Zusammenhänge zwischen Außen- und Innentemperatur, der Zunahme der CO2-Konzentration in der Raumluft und der Zeit, wie lange ein Fenster für „gute Luft“ geöffnet bleiben muss, sind keine konstanten Größen und manuell kaum
beherrschbar. Metz Connect schlägt für kleinere Bauten und Nachrüstungen Automatisierungslösungen mit dezentralen busbasierten Modulen vor.

Bild: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG
Bild: Gira Giersiepen GmbH & Co. KG
Wachstum in Funktion und Design

Wachstum in Funktion und Design

Im Mittelpunkt des diesjährigen Auftrittes von Gira auf der Light + Building standen neben einer neuen
Schaltergeneration vor allem die Weiterentwicklung des Smart-Home-Systems Gira One im Rampenlicht. Auch Lösungen für ein intelligentes Energiemanagement im smarten Zuhause brachte das Unternehmen aus Radevormwald mit nach Frankfurt. Vereinendes Element sind digitale Assistenzsysteme, mit denen Gira dem Fachhandwerk Planung und Realisierung der Elektroinstallation vereinfachen möchte.

Bild: Wieland Electric GmbH
Bild: Wieland Electric GmbH
Effiziente Prozesse beim modularen Bauen

Effiziente Prozesse beim modularen Bauen

Modulares Bauen kann eine der Antworten auf die aktuellen Herausforderungen der Baubranche sein. Angesichts des Fachkräftemangels sowie immer steigendem Kostendruck gilt es, zeitraubende Tätigkeiten im Werk und auf der Baustelle zu vermeiden. Für das Gewerk der Elektroinstallation gelingt dies mit Hilfe seriell vorgefertigter, steckbarer Systemkomponenten wie sie Wieland Electric im Rahmen seines Prefab-Lösungsportfolios bereithält.